Das ist ein neuer Rekord: Die weltweit gezahlten Dividenden erreichten im 3. Quartal eine Summe von 288 Milliarden Dollar, berechnete die britische Fondsgesellschaft Henderson Global Investors. "Im 3. Quartal hat sich das rapide Wachstum der Ausschüttungen fortgesetzt, und wir gehen davon aus, dass am Jahresende ein zweistelliges Wachstum zu vermelden sein wird. Das Jahr 2014 wird ein neues Rekordjahr für die Dividenden", sagt Alex Crooke, Head of Global Equity Income bei Henderson Global Investors.

Für das Gesamtjahr 2014 erwartet Henderson Global Investors einen Anstieg der weltweit gezahlten Dividenden auf 1,19 Billionen Dollar - auch das ein neuer Spitzenwert. Der prognostizierte Anstieg für 2014 entspräche einem Zuwachs von mehr als zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Henderson analysiert jedes Jahr die von den 1.200 größten Unternehmen der Welt ausgeschütteten Dividenden. Die Dividenden von Firmen, die nicht zu den "Top 1.200" gehören, werden anhand der Durchschnittshöhe ihrer Zahlungen in den letzten fünf Jahren geschätzt.

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Spendable Amerikaner

Motor des globalen Dividendenwachstums im letzten Quartal waren erneut die USA. Die Ausschüttungen von US-Unternehmen beliefen sich auf 87 Milliarden Dollar, elf Prozent mehr als vor einem Jahr. Zu dem kräftigen Dividendenwachstum in den Vereinigten Staaten trugen fast alle Branchen bei, vor allem aber wieder der Finanzsektor. So haben die amerikanischen Finanzinstitute im laufenden Jahr bereits doppelt so viel ausgeschüttet wie im gesamten Jahr 2010. Das zeigt, wie schnell sich die US-Banken von der Finanzkrise erholt haben.

Doch auch in den Emerging Markets werden kräftig Dividenden gezahlt. Dort ist im dritten Quartal sogar Dividendenhochsaison. Das gilt besonders für China, wo 90 Prozent der jährlichen Ausschüttungen in dieses Quartal fallen. Dementsprechend ging auch fast die Hälfte der Dividenden-Gesamtsumme der Schwellenländer auf das Konto Chinas. Im Vergleich zum Vorjahr stieg chinesische Dividendensumme um 14 Prozent.

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Anhaltender Trend

Im nächsten Jahr werden voraussichtlich wieder reichlich Dividenden fließen. Für 2015 rechnet Henderson mit einer Dividendensumme von 1,24 Billionen Dollar. "Trotz der ungewissen Aussichten für die Weltwirtschaft erwarten wir, dass auch 2015 ein gutes Dividendenjahr wird", sagt Crooke. Die weltweit anhaltend niedrigen Zinsen sprechen dafür, dass Crooke Recht behält.

Je niedriger die Zinsen, desto weniger Sinn macht es für ein Unternehmen, Geld in der Kasse zu horten. Sinnvoller ist es, die Gewinne in neue Investitionen zu packen oder über Aktienrückkäufe und Dividenden an die Aktionäre auszuschütten. Solange die Zentralbanken die Zinsen niedrig halten, dürfte sich deshalb an der Ausschüttungspolitik der Unternehmen wenig ändern. Wer Dividendenaktien besitzt, profitiert auf zweierlei Art von dieser Entwicklung: Zum Einem natürlich über die ausgeschütteten Dividenden, zum Anderen voraussichtlich aber auch über steigende Kurse der Dividendenaktien.

Nicht nur steigende Unternehmensgewinne dürften die Kurse unterstützten. Experten erwarten auch, dass sich aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsen immer mehr Anleger von Anleihen verabschieden und stattdessen verstärkt in Dividendenaktien investieren. Auch solche Umschichtungen dürften die Kurse nach oben treiben. "Wir werden einen Rückzug der Anleger vom Anleihenmarkt erleben", prognostiziert etwa Michael Hartnett, Chefstratege bei BofAML Research.

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Hohe Dividendenrenditen

Die Einschätzung erscheint plausibel. Besonders europäische Anleger haben einen starken Anreiz in Dividendenaktien anstatt in Anleihen zu investieren. Während nämlich hierzulande Unternehmensanleihen im Schnitt mit 1,9 Prozent rentieren, kommen zahlreiche Aktien auf deutlich höhere Dividendenrenditen. Im großen Durchschnitt liegt die Dividendenrendite europäischer Titel aktuell bei 3,7 Prozent.

In einigen Branchen wird sogar noch deutlich mehr Geld an die Aktionäre ausgezahlt. So bieten etwa Versicherungsaktien, Telekom-Werte und Energie-Versorger inzwischen durchschnittlich 4,7 Prozent Dividendenrendite. Öl-Aktien kommen teilweise sogar auf mehr als fünf Prozent. Auch Werte aus der Baubranche locken mit durchschnittlich mehr als vier Prozent Rendite.

Sogar die Wissenschaft spricht sich für inzwischen für Investments in Dividendenaktien aus. Verschiedene Studien, etwa des Nobelpreisträgers Eugene Fama, haben gezeigt, dass sich Aktien mit hoher Dividendenrendite auf Sicht von fünf und mehr Jahren besser entwickeln als der Durchschnitt. Andere Untersuchungen zeigen, dass Dividenden langfristig für etwa die Hälfte des Gesamtertrags bei Aktieninvestments verantwortlich sind.

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Attraktiver Indexfonds

Besonders bequem und preiswert gelingt ein Investment in Dividendenaktien mit dem db x-trackers Stoxx Global Select Dividend 100 ETF (ISIN: LU0292096186). Dieser Indexfonds enthält die 100 Aktien mit den höchsten Dividendenrenditen aus Nordamerika, Europa und Asien. Aktuell liegt die Dividendenrendite in diesem ETF bei fünf Prozent. Das ist ungefähr doppelt so viel wie beim MSCI Welt-Aktien-Index.

Um sich für die Aufnahme in den ETF zu qualifizieren, muss eine Aktie jedoch nicht nur über eine hohe Dividendenrendite verfügen. Zugleich darf das Unternehmen nur maximal 60 Prozent seines Jahresgewinns an die Aktionäre ausschütten. Diese Regel soll sicherstellen, dass das Unternehmen von der Substanz lebt und ausreichend Kapital für neue Investments zur Verfügung hat. Um extreme Ungleichgewichte zu vermeiden, ist das maximale Gewicht einer Aktie im ETF auf zehn Prozent begrenzt.

Dennoch dominieren natürlich einige Branchen den ETF. So kommen etwa derzeit Finanztitel auf einen Anteil von 25 Prozent, Versorger und Immobilienaktien auf jeweils rund 15 Prozent, Telekom- und Energiewerte auf acht bis zehn Prozent. In Bezug auf die regionale Verteilung gibt es weniger Ungleichgewichte als beispielsweise im MSCI Welt-Aktien-Index. So sind im Dividenden-ETF US-Titel aktuell nur mit 25 Prozent vertreten, Aktien aus Europa stellen etwa ein Drittel des Portfolios, Werte aus Asien ein weiteres Drittel. Fast alle Aktien gehören dabei ins Lager der Börsen-Schwergewichte. Der db x-trackers Stoxx Global Select Dividend 100 ETF notiert an der Deutschen Börse und wird von der Fondsgesellschaft Deutsche Asset & Wealth Management angeboten. Das ist eine Tochter der Deutschen Bank. Der ETF ist mit vergleichsweise niedrigen jährlichen Kosten von 0,5 Prozent der Anlagesumme belastet. Das scheinen viele Anleger fair zu finden: Derzeit sind mehr als 400 Millionen Euro in dem Fonds investiert.