Die europäische Wirtschaft ist 2014 auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. "Nachdem sich die systemischen Risiken in Europa stark reduziert haben, rücken nun die Fundamentaldaten wieder in den Fokus der Anleger", sagt Mark Hargraves, Fondsmanager des AXA Framlington European Fund. Nach zwei herausfordernden Jahren werden die europäischen Unternehmen wieder steigende Gewinne ausweisen. "Vor dem Hintergrund der konjunkturellen Erholung werden die während der Krise in vielen Sektoren angestoßenen Maßnahmen zur Profitabilitätssteigerung bald Früchte tragen, etwa in der Finanzindustrie", erläutert Hargraves.

Obwohl sich der europäische Aktienmarkt in den vergangenen zwölf Monaten bereits positiv entwickelt hat, ist er gegenüber anderen entwickelten Aktienmärkten tendenziell unterbewertet. "Vor dem Hintergrund der schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sind die meisten europäischen Konzerne in diesem Konjunkturzyklus bei der Gewinnentwicklung deutlich hinter den US-Unternehmen zurückgeblieben", sagt Hargraves. Das ist ungewöhnlich, da die Gewinnzyklen in den USA und Europa in der Vergangenheit in der Regel eng miteinander korrelierten.

Südeuropa holt in Sachen Wettbewerbsfähigkeit auf

"Daher haben die europäischen Unternehmen ein hohes Aufholpotenzial, während die Gewinne der US-Unternehmen bereits historische Höchststände erreicht haben", unterstreicht Hargraves. Angesichts der strukturellen Herausforderungen, denen sich Europa infolge der Staatsschuldenkrise stellen muss, werde die aktuelle Konjunkturerholung möglicherweise schwächer ausfallen als frühere Erholungsphasen. AXA Framlington ist jedoch der Auffassung, dass manche Ungleichheiten, etwa die wettbewerbsfähigkeit der südeuropäischen Staaten, weitgehend beseitigt sind und somit die Grundlage für eine nachhaltige Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung vorhanden ist. "Das attraktive Bewertungsniveau, die Aussicht auf steigende Unternehmensgewinne sowie die ansteigenden Mittelzuflüsse von internationalen Investoren machen europäische Aktien derzeit zu einer sehr attraktiven Anlageklasse", so Hargraves.

Europa kann Hargraves zufolge aktuell nicht nur von der Erholung der Binnennachfrage profitieren, sondern ist auch in der Lage, an den globalen Märkten mitzuhalten. "Unternehmen wie BNP Paribas, Mediaset und ING eröffnet die Konjunkturerholung Wachstumschancen in ihren Heimatmärkten, Richmont oder Publicis sind für global ausgerichtete Investoren mit längerem Anlagehorizont attraktiv", so der Fondsmanager. "Die Krise in Südeuropa hat viele Anleger in den vergangenen Jahren einen Bogen um europäische Aktien machen lassen - daraus ergeben sich angesichts der sich aufhellenden konjunkturellen Bedingungen attraktive Anlagechancen."

Aussichtsreich ist Hargraves zufolge vor allem der europäische Bankensektor: "Die Kombination aus rückläufigen Systemrisiken, gestärkten Kapitaldecken und höheren Dividenden spricht derzeit für die Anlage in Bankaktien." Das Fondsmanagement des AXA Framlington European Fund gewichtet Finanztitel aufgrund der positiven Entwicklung des Sektors seit mehr als 18 Monaten über. "Unser Fokus liegt dabei auf Banken, die außer einem starken Filialgeschäft, einer attraktiven Bewertung auch Wachstumspotenzial und Dividendenfähigkeit vorweisen können. Dazu zählen BNP Paribas, KBC und ING", sagt Hargraves.