Stockholm ist teuer: Für eine 85-Quadratmeter- Wohnung in Schwedens Hauptstadt zahlen Mieter im Schnitt knapp 2000 Euro im Monat, der Cappuccino kostet 4,60 Euro. Schwedens Verbraucher müssen jedoch nicht fürchten, dass Waren und Dienstleistungen künftig noch teurer werden. Die Inflation beträgt gerade mal 0,4 Prozent, die Rate dürfte weiter fallen. Das ist gut für den Binnenkonsum, Schwedens Zentralbank gefällt das sinkende Preisniveau dennoch nicht. Um Deflationsgefahren abzuwenden, senkte sie Mitte Oktober die Zinsen auf null Prozent. Seitdem verbesserte sich Schwedens Leitindex OMXS30 um fast zwölf Prozent. "Durch die Zinssenkung wird die Schwedische Krone geschwächt. Das bedeutet Rückenwind für Schwedens Exportfirmen", sagt Kjell Morten Hjørnevik, der Fondsmanager des DNB Scandinavia.



Hjørnevik hat 39 Prozent des Fonds in schwedische Werte gesteckt. Zu seinen Favoriten zählt Hennes & Mauritz. Der Modekonzern wächst kräftig. Im Oktober stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14 Prozent - nicht nur wegen der schwachen Krone, auch aufgrund vieler neuer Filialen. 2015 kommen weitere hinzu: H & M will erstmals in Indien, Peru und Südafrika auftreten. Zudem gehen Onlineshops in Osteuropa an den Start.

Zu den Top-Ten-Werten des Fonds zählt zudem das Schwergewicht des dänischen Aktienmarktes Novo Nordisk. Seit Jahresanfang legte der Titel des weltweit größten Insulinproduzenten bereits um 35 Prozent zu. Hjørnevik sieht weiter Potenzial. "Novo Nordisk profitiert nachhaltig von der zunehmenden Lebenserwartung in den Industriestaaten und steigert zudem seinen Marktanteil in den Schwellenländern." Auch beim norwegischen Medienkonzern Schibsted ist der Manager eingestiegen. Nach der jüngsten Ankündigung einer Zusammenarbeit mit Telenor und Napster bei der Entwicklung von Plattformen für bezahlte Anzeigen legte die Aktie um über 30 Prozent zu.

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Wettbewerbsvorteil Technologie

Die hohe Zahl an Qualitätsunternehmen im Norden Europas führt Hjørnevik auf stabile politische Verhältnisse, beste wirtschaftliche Rahmenbedingungen und sehr gut ausgebildete Arbeitnehmer zurück. Auch die Bereitschaft, sich neuen Technologien zu öffnen, verschaffe den Unternehmen Wettbewerbsvorteile. Die spiegeln sich an den Börsen wider. Während die im Index MSCI Nordic zusammengefassten Börsen Schwedens, Dänemarks, Finnlands und Norwegens seit 1970 im Schnitt ein jährliches Plus von 13,3 Prozent erzielten, bringt es der MSCI Europa auf 10,5 Prozent, der MSCI Welt nur auf 9,4 Prozent. Eine Garantie, dass das Hoch im Norden noch weiter anhält, gibt es zwar nicht, viel spricht aber doch dafür. "Nicht zuletzt lockt eine durchschnittliche Dividendenrendite von vier Prozent", meint Fondsmanager Hjørnevik.