Ein neues Anlegerjahr ist angebrochen. Doch die Vorzeichen ist ähnlich wie 2017: Aktieninvestments sind nach wie vor attraktiv, die Zinsen für vermeintlich sichere Anleihen wiederum nach wie vor extrem niedrig und dürften das auch noch eine ganze Zeit lang bleiben. Da sollte die Entscheidung für renditesuchende Anleger, sich den Aktienmärkten zuzuwenden, nicht schwer fallen, könnte man meinen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Nach acht Jahren positiver Marktentwicklung steigt die Sorge vor einer Korrektur, weshalb Sicherheitskonzepte zunehmend gefragt sind. Konzepte, die es ermöglichen, die Kurschancen von Aktien zu nutzen und - wichtiger noch - von den Risiken nur abgeschwächt erwischt zu werden.

"Gehe nur ein Risiko ein, wenn es sich auch wirklich lohnt", rät Klaus Kaldemorgen in solchen Situationen gern. Deutschlands wohl bekanntester Fondsmanager betreut mit seinem Team den DWS Concept Kaldemorgen (ISIN: LU0599946893), einen Total-Return-Fonds, der flexibel in Aktien und Anleihen investiert und dabei auch Währungs- und Absicherungsstrategien berücksichtigt - mit dem Ziel, eine absolut positive Rendite zu erreichen, die allerdings nicht garantiert wird. Dabei wägt der Fondsprofi genau ab, welche Risiken er eingeht.

"Der DWS Concept Kaldemorgen soll dem Anleger einen risikokontrollierten Zugang zu den Aktienmärkten erschließen", beschreibt Kaldemorgen. Er möchte "durch ein hohes Maß an Flexibilität und ein ausgefeiltes Risikomanagement für den Anleger positive Erträge erwirtschaften, unter Beachtung seiner Risikokomfortzone". Übersetzt heißt das, dass er mit seinem Fonds "eine angemessene Beteiligung an steigenden Märkten und einen gewissen Schutz des Kapitals bei fallenden Märkten" anstrebt. Folglich kann es durchaus vorkommen, dass er die eine oder andere Chance lieber auslässt, als zu große Risiken einzugehen. Aber letztlich kommt dieses Konzept bei Anlegern extrem gut an.

Aktuell verzeichnet der Fonds ein Volumen von 7,5 Milliarden Euro. Die Wertentwicklung beläuft sich wiederum auf 40,13 Prozent seit Auflegung am 2. Mai 2011 (per 03.01.2018). Aufs Jahr gerechnet sind das 5,18 Prozent p.a., womit sich der Fonds im Vergleich der konkurrierenden Multi-Asset-Angebote eher im Mittelfeld befindet. Die Volatilität von rund 5,5 Prozent bestätigt andererseits die nervenschonende Wertentwicklung. Und was für Kaldemorgen-Fans noch deutlich wichtiger ist: Seit seinem Start hat der Fonds noch in keinem Jahr einen Wertverlust verzeichnen müssen. In den Worten von Kaldemorgen konnte er die Drawdowns geringer halten als die Marktbewegungen und so mit dem Fonds Jahr für Jahr eine positive Rendite erzielen. Ziel erreicht!, lässt sich ein Fazit ziehen, denn seine Kunden seien deutlich mehr an einer wirkungsvollen Verlustbegrenzung interessiert, als an einer Ertragsmaximierung, so Kaldemorgen.

Der passionierte Motorradfahrer zählt vier Elemente auf, "die für ein besonderes Risiko-Ertrags-Profil sorgen": Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Währungen - "und das mit globaler Perspektive", wie er hinzufügt. Als Basis des Portfolios kommen bei ihm Aktien zum Einsatz, die er als "interessant" einschätzt. Das sind zum Beispiel Unternehmen mit einem stabilen Geschäftsmodell, oder einer attraktiven Dividendenpolitik, oder beides zusammen. Grundsätzlich hat er die Möglichkeit, zwischen 0 und 100 Prozent des Fondsvermögens in Aktien zu investieren, wobei sich die Höhe der Aktienquote sehr stark an dem Risikobudget orientiere - hierzu werde permanent der Risikobeitrag verschiedener Anlageklassen und aller Einzelpapiere zum Gesamtportfolio gemessen, so die offizielle Lesart. Zusätzlich kann der Fonds wie bereits erwähnt in Staats- und Unternehmensanleihen, Währungen, Gold oder Termingelder investieren.

Zurzeit verfolgt Kaldemorgen eine eher vorsichtige Gangart. 40 Prozent seines Vermögens liegen in Aktien wie Deutsche Telekom und Evonik, Nestlé und Monsanto. 20 Prozent sind in Anleihen investiert und 5 Prozent am Rohstoffsektor. Hier ist in erster Linie Gold gemeint, für das er erklärtermaßen ein Faible hat und das er als "eine Art Katastrophenschutz im Portfolio" bezeichnet. Für alle Fälle, sozusagen. 32 Prozent des Fondsvermögens wiederum hält er als liquide Mittel vor - als zusätzliche Sicherheitskomponente ebenso wie als strategische Masse, um sich kurzfristig bietende Anlagechancen nutzen zu können.

Mit seiner defensiven Fahrweise steht Fondslenker Kaldemorgen nur bedingt im Einklang mit den Marktstrategen des Hauses Deutsche Asset Management (DAM), das als DWS-Mutter für die Verwaltung des Kaldemorgen-Fonds verantwortlich zeichnet. Im aktuellen CIO-View ist beispielsweise nachzulesen, dass man zwar im Zyklus schon sehr weit fortgeschritten sei, sich aber "die gute Entwicklung der Aktienmärkte und auch der Weltwirtschaft insgesamt" fortsetzen dürfte. "Wir erwarten das neunte Jahr des Aufschwungs", betont Chefanlagestratege Stefan Kreuzkamp, "die Rally ist noch nicht zu Ende." Selten hätten sich in der jüngeren Geschichte so wenige Länder in einer Rezession befunden wie 2017, führt er aus. Er erwartet für das abgelaufene Jahr sowohl in Europa und den USA wie auch in den Schwellenländern im Durchschnitt zweistellig gewachsene Unternehmensgewinne und auch für 2018 seien die Aussichten gut, was sich letztlich in den Aktienkurse widerspiegeln sollte.

Zugleich weisen die DAM-Strategen aber auch auf den Gegenwind hin, den die Märkte zu spüren bekommen könnten. Beispielsweise durch eine höhere Inflation oder eine restriktivere Geldpolitik ebenso wie eine mögliche Marktschwäche in China oder politische Probleme in den USA. Sie raten daher zu einer weitgehenden Diversifikation der Investments. Oder eben einer Fahrweise à la Klaus Kaldemorgen. Er will "die PS sicher auf die Straße bringen", wie er betont - losgelöst von jedweden Benchmark-Konzepten. Sein Ziel ist ein "asymmetrisches Ertrags-Risiko-Verhältnis", was bedeutet, dass der Fonds an Aufwärtsbewegungen der Märkte zu etwa zwei Dritteln teilnehmen soll, an Abwärtsbewegungen indes nur zu etwa einem Drittel.

"Man muss verstehen, wie die einzelnen Märkte interagieren", sagt er. "Da kann es helfen, wenn man die Wechselwirkungen über lange Zeit verfolgt hat." In dieser Hinsicht ist es sicher kein Nachteil, dass Kaldemorgen viele Jahre sowohl als Aktien- als auch als Anleihemanager gearbeitet hat.

Der DWS Concept Kaldemorgen wird mit einem maximalen Ausgabeaufschlag von 5,0 Prozent angeboten. Die laufenden jährlichen Kosten liegen bei 1,59 Prozent, wozu noch ein Erfolgshonorar in Höhe von 15 Prozent auf die Erträge kommt, um die der Jahresertrag über der Entwicklung der Benchmark liegt. Die Erträge werden nicht ausgeschüttet, sondern zum Zwecke der Vermögensbildung thesauriert.