Ob es um Innovation, Umweltschutz politische Stabilität oder einfach nur um Lebenszufriedenheit geht: Die nordischen Staaten belegen in den entsprechenden Ranglisten immer die vorderen Plätze. Das ist kein Zufall. Regierungen und Firmenchefs wissen, dass der Binnenmarkt mit seinen gerade mal 27 Millionen Menschen zu klein ist, um den Wohlstand zu sichern. Es gilt daher gute Rahmenbedingungen zu schaffen, die es Unternehmen ermöglichen, international wettbewerbsfähig zu sein. "Die vielen Stärken des Nordens spiegeln sich auch an den Börsen wider", sagt Johan Stein, Manager des Parvest Equity Nordic Small Cap.

Der Fonds investiert in Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von im Schnitt 500 Millionen Euro. Auf Sicht von drei Jahren legte er fast 42 Prozent zu. Der MSCI European Small Cap erzielte zum Vergleich ein Plus von nur 28 Prozent. Sofern der Aufschwung der Weltwirtschaft anhält und die Zinsen von den führenden Notenbanken nicht zu aggressiv angehoben werden, hält Stein Gewinn- und Kurssteigerungen von mindestens zwölf bis 15 Prozent pro Jahr für möglich.

An interessanten Werten ist kein Mangel. Das Anlageuniversum umfasst rund 1000 Titel. Und immer wieder wagen neue Unternehmen den Gang an die Börse, allein im vergangen Jahr waren es 50. Ins Portfolio des Fonds schaffen es rund 60 bis 100 Aktien. "Wir suchen nach Unternehmen, die starke Bilanzen aufweisen und auf Jahre hinaus Wachstum versprechen. Die guten Perspektiven wollen wir aber nicht zu teuer einkaufen", erklärt Stein seine Anlagestrategie.

Das Investmentkriterium starkes Gewinnwachstum sieht er derzeit bei G5 Entertainment erfüllt. Das schwedische Unternehmen entwickelt und bietet Onlinespiele insbesondere für Frauen an. Im vergangenen Jahr steigerte G5 Entertainment den Umsatz um 93 Prozent. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 ist die Aktie eigentlich schon hoch bewertet. Doch das Unternehmen kreiert kontinuierlich interessante Spielideen. Die Zahl der monatlichen Spieler von aktuell fast neun Millionen sollte weiter steigen. Innerhalb eines Jahres legte die Aktie um 87 Prozent zu.

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Innovation aus dem hohen Norden



Auch der Einstieg bei Climeon aus Schweden hat die Renditeerwartungen erfüllt. Seit dem Börsengang im Oktober 2017 legte der Titel um 50 Prozent zu. "Das Unternehmen kann aus niedrigen Temperaturen Strom gewinnen und erhielt jüngst einen Auftrag aus Bayern", sagt Stein. Das norwegische Unternehmen Tomra wiederum produziert Leergutrücknahmeautomaten und baut dazu Sortieranlagen im Abfall- und Metallrecycling. Innerhalb eines Jahres legte die Aktie um 40 Prozent zu. Fondsmanager Stein sieht weiteres Potenzial.