In der vergangenen Woche brauchten Anleger, die in Schwellenländer-Anleihen investiert sind, starke Nerven. In Brasilien gab es wieder einmal Probleme mit der Korruption. Diesmal betraf es den brasilianischen Staatspräsidenten Michel Temer. Daraufhin fielen Währung und Anleihekurse wie ein Stein. Der Real fiel um fast acht Prozent und die Kurse brasilianischer Staatsanleihen sogar um neun Prozent. Das bedeutete einen Renditeanstieg von 180 Basispunkten.

Thierry Larose, Schwellenländer-Experte bei Degroof Petercam Asset Management, mahnt trotz des Kursdebakels zur Besonnenheit: "Anleger sollten sich von den aktuellen Verwerfungen am brasilianischen Finanzmarkt nicht verunsichern lassen. Die meisten Wirtschaftsindikatoren sind heute deutlich besser als noch in den Jahren 2015 und 2016 oder bewegen sich zumindest in die richtige Richtung.

Zudem wurden bereits wichtige Reformen eingeleitet, wie die Begrenzung der Staatsausgaben. Diese Maßnahmen sollten die Wirtschaft Brasiliens auf dem Erholungspfad stützen", so Larose. Gleichwohl hat der Kurssturz beim DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable nicht allzu starke Spuren hinterlassen.

Denn Larose hat nur gut acht Prozent des Fondsvermögens dort investiert. Obwohl Larose nur in nachhaltige Länder investiert, fällt Brasilien trotz andauernder Korruptionsskandale nicht durch das Raster. Denn durch den Nachhaltigkeitstest, den seine Kollegin Ophélie Mortier halbjährlich durchführt, fallen solche Länder, falls sie gemäß der Nichtregierungsorganisation Freedom House und dem Demokratie-Index des "Economist" nicht demokratisch, sondern diktatorisch regiert werden.

Oder sie werden gemieden, wenn sie nicht genug Geld für Bildung und Gesundheit der Bürger ausgeben. Das trifft zum Beispiel für Anleihen aus China, Russland oder Saudi-Arabien zu. Solche hat er nicht im Fonds. Larose hält im Portfolio momentan 63 Anleihen, die aus 29 Emerging- beziehungsweise Frontier-Markets stammen. Die Duration liegt bei 5,2 Jahren und die laufende Verzinsung bei 6,12 Prozent.

Fazit: Der Fonds bleibt empfehlenswert. Durch den Nachhaltigkeitsansatz können Risiken reduziert werden.