"Geldvermögen ist ein Indikator für Dummheit", sagt der Ökonom und Buchautor Max Otte. Er kritisiert damit die großen Beträge, die die Deutschen auf der hohen Kante haben - als Bargeld, Festgeld, auf dem Sparbuch oder dem Girokonto. Milliardenbeträge, die nicht nur keine Erträge bringen, sondern über den Geldwertverfall sogar real an Wert verlieren. Je mehr Geldvermögen, umso dümmer, wäre die Logik hinter Ottes Aussage. Die Alternative zum Geldvermögen sind Beteiligungen am Produktivkapital über Aktien, die zwar mit einem höheren Anlagerisiko behaftet sind, dafür aber in der längeren Sicht mit höheren Kurschancen aufwarten können. Allerdings ist es sicher kein Fehler, mit Sorgfalt und kühlem Kopf an die Aktienanlage heranzugehen, wie letztlich auch Caroline Pearce rät. Sie ist Investment Director bei Fidelity Worldwide Investment.

Pearce hat festgestellt, dass in dem zurückliegenden sechsjährigen Bullenmarkt zwar die Aktienkurse stark gestiegen sind, die Unternehmensgewinne hingegen deutlich weniger. Das bedeutet letztlich, dass sich die Bewertungen erhöht haben. Um auch weiterhin nachhaltig steigende Kurse zu sehen, wäre ein spürbares Gewinnwachstum notwendig. "Allerdings sind kaum Anzeichen für stark wachsende Unternehmensgewinne zu erkennen", erklärt Pearce. Daraus schließt die Expertin, dass Dividenden in der kommenden Zeit einen bedeutenden Anteil am Gesamtertrag von Aktien einnehmen werden.

Die Fidelity-Managerin empfiehlt daher, "auf Unternehmen zu setzen, die sich durch eine nachhaltige Rentabilität und gesundes Dividendenwachstum auszeichnen". Damit hätten Anleger einerseits die Chance, langfristig hohe Erträge zu erzielen, andererseits würden solche Titel eine gewisse Absicherung bieten, wenn die Märkte fallen.

Umgesetzt wird Caroline Pearce’ Anlagestrategie beispielsweise im Fidelity Global Dividend Fund, der von Daniel Roberts gemanagt wird, der wiederum mit Pearce als Investmentdirektorin für den Bereich "Equity Income" eng zusammenarbeitet. Der Fonds investiert nach dem Bottom-up-Prinzip in Unternehmen, die eine solide Dividendenrendite bieten. Zudem sollte die Dividende nachhaltig in Aussicht stehen und die Aktie günstig bewertet sein. Die typischen Unternehmen, in die Roberts investiert, weisen nachvollziehbare Geschäftsmodelle auf, erwirtschaften beständige Cashflows und haben nur geringe oder gar keine Schulden.

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Augenmerk auf Gesundheit und Konsum



Die Unternehmen, für die er sich derzeit am meisten erwärmt, stammen aus dem Gesundheits- und Konsumgütersektor. Die Top 5 in seinem Portfolio sind Johnson & Johnson, Reed Elsevier, Wolters Kluwer Roche Holding und Kimberly-Clark. Zugleich sind die fünf Aktien auch die am meisten übergewichteten Titel, denn im MSCI AC World als der Benchmark des Fonds, sind sie nur in sehr geringem Maß oder gar nicht berücksichtigt. Die größten Untergewichte wiederum bestehen in Apple, Exxon Mobile und Google, die im Index ein relativ hoher Gewicht haben, in Roberts Fonds aber gar nicht zu finden sind.

Insgesamt wird der Fonds sehr aktiv gemanagt. Der Active Share als Kennzahl für aktive Abweichungen vom Index liegt bei hohen 89,3 Prozent. Das zeigt sich auch bei der Länderaufteilung, bei der US-Titel mit 39 Prozent die größte Position einnehmen. In der Benchmark sind die USA indes mit 50,5 Prozent gewichtet. Aktien aus Großbritannien, der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich hat Fondsmanager Roberts hingegen deutlich übergewichtet. Bei der Branchenaufteilung schließlich wird die Präferenz für Gesundheitswerte (22,4 Prozent) und Konsumgüter (14,9 Prozent) sehr deutlich, wohingegen Finanztitel und IT-Firmen gegenüber der Benchmark zurzeit stark untergewichtet sind.

Keine Frage, dass Investmentspezialistin Pearce Gesundheitsaktien gute Chancen beimisst. "Sie bieten nicht nur hohe Dividenden, sondern auch starke Bilanzen, eine hohe Cash Conversion und eine aussichtsreiche Produkt-Pipeline", erklärt sie. Weniger angetan ist sie hingegen von Energie- und Rohstofftiteln, die eigentlich als gute Dividendenzahler gelten. "Die Geschäftsmodelle hängen stark von der Entwicklung der Rohstoffpreise ab, was klare Vorhersagen schwierig macht", begründet sie. "Im schlimmsten Fall müssen die Unternehmen entweder Investitionen drastisch kürzen, was sich negativ auf das künftige Wachstum auswirken wird, oder sie senken die Dividenden." In jedem Fall gelte es aber, die Unternehmen vor einem Investment eingehend zu analysieren.

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Ansehnliche Rendite

Mit seiner Dividendenstrategie hat Fondsmanager Roberts seit Auflegung des Fonds im Januar 2012 einen Wertzuwachs von 78,7 Prozent erreicht, 5,2 Prozentpunkte mehr als der Index. Auf Jahresbasis ist das eine Rendite von ansehnlichen 19,6 Prozent. Die Anleger dankten es mit überdurchschnittlich großen Einzahlungen, sodass das Fondsvermögen inzwischen auf 3,4 Milliarden Euro angewachsen ist. Eine €uro-FondsNote ist für den Fonds indes noch nicht verfügbar.

Für den Fidelity Global Dividend A EUR (ISIN: LU0731782404) wird ein maximaler Ausgabeaufschlag von 5,25 Prozent erhoben. Die laufenden jährlichen Gebühren liegen bei 1,92 Prozent, ein Erfolgshonorar fällt nicht an. Der Fonds schüttet seine ordentlichen Erträge vierteljährlich aus.

Fazit: Die Bedeutung von Dividendenzahlungen für die Aktienkursentwicklung hat deutlich zugenommen. Insofern ist ein Investment in einen bewährten Dividendenfonds eine interessante Anlagealternative.

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Wertentwicklung des Fidelity Global Dividend A EUR seit Auflegung am 30.01.2012 (per 10.06.2015)
Quelle: www.boerse-online.de