Dass die Briten sich mehrheitlich für den Brexit entscheiden, damit haben die beiden Manager des Henderson Gartmore UK Absolute Return nicht gerechnet. Doch wie sich die Kurse an der Börse in London in den kommenden Monaten entwickeln werden, ist für Luke New-man und Ben Wallace relativ klar -vorherzusehen: Sie werden erheblich schwanken. Für die Fondslenker sind das gute Bedingungen, denn sie können sowohl von fallenden als auch von steigenden Kursen profitieren.

Für fallende Kurse spricht die Ungewissheit, wann der Brexit erfolgen wird und welche Art von Handelsbeziehung das Vereinigte Königreich dann mit der Europäischen Union (EU) pflegen wird. Diese Unsicherheit belastet die Wirtschaft schon jetzt. Das zeigen die jüngsten Daten. So ist der viel beachtete UK Service PM im Juli auf den niedrigsten Stand seit April 2009 gefallen. Der Index misst die Stimmung der Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor. Dieser steht immerhin für zwei Drittel der Wirtschaftsleistung Großbritanniens. Auch die Einkaufsmanagerindizes im Industriebereich und im Baugewerbe zeigen nach unten.

Zudem fiel das Konsumentenvertrauen zuletzt um elf Prozentpunkte. Ein derart starker Rückgang des GfK Comsumer Confidence Barometer wurde zuletzt im Jahr 1990 gemessen. Denn auch die Inflation steigt. Ausländische Unternehmen wie etwa der Computerhersteller Dell haben bereits Preiserhöhungen angekündigt. Die Kaufkraft der britischen Verbraucher dürfte daher sinken. All das hemmt das Wachstum und trübt die Gewinnaussichten britischer Firmen. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) prognostiziert dem britischen Bruttoinlandsprodukt für 2017 ein Plus von nur noch 0,5 Prozent. Bis zum endgültigen Ausscheiden aus der EU dürften sich die Kurse jedoch immer wieder erholen. Insbesondere die Bank of England wird Anleger zum Kauf motivieren. Um die Folgen des Brexit abzumildern, hat sie jüngst schon den Leitzins auf das Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt. Weitere Zinsschritte sind denkbar. Auch dürfte sie ihr Anleihekaufprogramm intensivieren.

Stark in Schwächephasen



Bislang hat der breit über Branchen streuende Henderson Gartmore UK Absolute Return bewiesen, dass er besonders in schwierigen Börsenphasen seine Stärken ausspielen kann. Ziel der Manager ist es, jedes Jahr mit einem Plus abzuschließen. Seit Auflage hat der Fonds nur einmal den Anspruch nicht erfüllt. Im Jahr 2011 verlor er knapp ein Prozent. Damit schnitt er aber fast sechs Prozentpunkte besser ab als der britische Leitindex FTSE 100. Auch auf lange Sicht hat sich der Fonds bewährt. In den vergangenen fünf Jahren legte die währungsgesicherte Eurotranche 34 Prozent zu. Damit liegt er mit dem FTSE 100 gleichauf. Die Volatilität fällt jedoch deutlich geringer aus: Der FTSE 100 bringt es auf 15,4 Prozent, der Fonds weist eine Schwankung von nur knapp vier Prozent auf.