Mit dem Slogan "Incredible India" wirbt der Subkontinent um Touristen. Aber auch für Anleger bewahrheitet sich der Spruch seit einiger Zeit. Der Aktienmarkt konnte sich von der allgemeinen Schwäche abkoppeln. Und besonders auch der Rentenmarkt läuft gut, seit Narendra Modi an der Spitze des Landes steht. Bislang gab es jedoch in Deutschland nur Rentenfonds, die auf indische Anleihen setzen.

Nun kommt der dritte in Gestalt des Aberdeen Global - Indian Bond Fund auf den Markt. Kein Wunder, denn die Anleihen sind überaus renditestark. Eine zehnjährige Anleihe bringt rund 7,5 Prozent Zinsen ein. Zudem hat die indische Zentralbank in diesem Jahr schon viermal die Zinsen gesenkt. Weitere Zinssenkungen werden erwartet. Überdies wächst Indien laut IWF mit 7,3 Prozent. Auch die Inflation soll bis 2017 auf vier Prozent sinken.

Der Zeitpunkt für die Fondsauflage spiegelt Aberdeens Überzeugung wider, dass sich die Fundamentaldaten verbessern, die Papiere aber immer noch fehlbepreist sind. "In Indien stellen die Strukturreformen von Premierminister Narendra Modi und die Glaubwürdigkeit von Raghuram G. Rajan als Leiter der Reserve Bank of India eine starke Kombination dar. Die indische Rupie hat sich gut gehalten und die Inflation konnte unter Kontrolle gebracht werden", sagt Victor Rodriguez, Head of Asia Pacific Fixed Income bei Aberdeen. Dass der indische Bond-Markt nach wie vor bei internationalen Anlegern kaum im Fokus steht, liegt auch an Zugangsbeschränkungen. Nicht jeder darf dort Anleihen kaufen. Aberdeen besitzt jedoch eine Foreign-Investors-Portfolio-Lizenz (FPI). Zudem ist der Anteil, den Ausländer besitzen dürfen, beschränkt. Allerdings will die Reserve Bank of India diese Quote bald auf fünf Prozent erhöhen.

Nicht nur Indiens Aktienmarkt ist einen Blick wert. Indische Anleihen bieten aufgrund der hohen Verzinsung und der vielen anstehenden Reformen langfristig Potenzial, das Aberdeen mit dem Fonds heben will.

jk