Na also, geht doch: Die Rivalität zwischen Saudi-Arabien und dem Iran hatte zunächst Zweifel an der Einigungsfähigkeit der OPEC-Staaten geweckt. Ende November aber verständigten sich die Mitgliedsländer auf eine Begrenzung der Fördermenge.

Im ersten Halbjahr 2017 will das Ölkartell, dessen Anteil an der weltweit geförderten Gesamtmenge sich auf 40 Prozent beläuft, den Output um 1,2 Millionen Barrel täglich zurückfahren. Auch der Nicht-OPEC-Staat Russland will die Produktion drosseln. Der Ölpreis zog daraufhin schon mal kräftig an. Sollten sich die Länder an die Absprache halten, kann Öl im ersten Halbjahr 2017 nach Einschätzung von Goldman Sachs auf bis zu 60 Dollar steigen. Zudem trieb die Einigung auch die Aktienkurse von Ölunternehmen nach oben - die Branche ist mit dem Preis positiv korreliert.

Ölwerte bieten jedoch nicht nur kurzfristige Chancen. Trotz der zunehmenden Nutzung alternativer Energien sind sie auch für langfristig orientierte Anleger interessant. Viel spricht dafür, dass der Rohstoff auch in Zukunft als Schmiermittel der Weltwirtschaft gefragt bleibt. Die Weltbank sieht den Ölpreis insbesondere aufgrund der steigenden Nachfrage nach Pkws in den Schwellenländern bis 2025 kontinuierlich auf 82 Dollar steigen. Allein im Reich der Mitte werden Monat für Monat 1,8 Millionen Fahrzeuge verkauft.

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Für ein nachhaltiges, breit diversifiziertes Engagement empfiehlt sich der mit Note 2 beurteilte KBC Equity Fund Oil. Das Management konzentriert sich auf die Dickschiffe in dem Sektor wie etwa Chevron. Der Titel ist in dem aktuell 79 Werte umfassenden Portfolio mit fast neun Prozent gewichtet. Dank strenger Kostenkontrolle hat das Unternehmen den 2014 einsetzenden Ölpreisverfall gut überstanden. Ab einem Preis von 50 Dollar pro Barrel arbeitet Chevron profitabel. Was der Manager noch schätzt: Chevron erhöht bereits seit 29 Jahren regelmäßig die Ausschüttung und dürfte auch weiterhin eine freundliche Aktionärspolitik betreiben.

Gedränge im Golf von Mexiko



Zu den Topwerten des Managers zählt auch Anadarko Petroleum. Die Aktie legte allein in den vergangenen drei Monaten um 27 Prozent zu. Hauptgrund für den Anstieg ist der Erwerb von Ölfeldern im Golf von Mexiko, wodurch die jährliche Fördermenge um bis zu zwölf Prozent steigen kann.

BP ist im Fonds mit 5,5 Prozent gewichtet. Sechs Jahre nach dem Deepwater-Horizon-Unglück kündigte das Unternehmen an, erstmals wieder eine Bohrinsel, ebenfalls im Golf von Mexiko, errichten zu wollen. Diese soll 140 000 Barrel pro Tag fördern. Die Nachricht motivierte Anleger zum Kauf. Sie gehen offenbar davon aus, dass das Unternehmen aus den Fehlern gelernt hat.