Torsten Graf gehört zu den besonnenen klassischen Fondsmanagern. Bei ihm steht nicht Aktionismus, sondern klassisches Investieren auf dem Stundenplan. Passenderweise heißt sein Fonds daher auch MainFirst Classic Stock. Classic bedeutet bei Graf: Er betrachtet ein Unternehmen durch die Eigentümerbrille. "Ich agiere nicht allein wie ein Käufer von Aktien, sondern auch wie ein Besitzer des Unternehmens. Mit allen Rechten und Pflichten." Daher ist für Graf eine eigenständige gründliche Analyse unabdingbar. Er schaut sich etwa das Management an, die Produkte und auch die Konkurrenz. Denn ihn interessiert nicht, ob sich die Aktie in den kommenden drei Monaten gut entwickelt, sondern er schaut Jahre in die Zukunft. Dies bildet für ihn den ersten Schritt seiner Analyse.

Als Zweites schaut er sich den Konjunkturzyklus genau an. Dabei stellt er sich etwa die Frage, welche Rahmenbedingungen gerade für das Unternehmen herrschen. Im nächsten Schritt analysiert Graf das Bewertungsniveau der allgemeinen Aktienmärkte und insbesondere seiner Kaufkandidaten. "Ich kann auch das beste Unternehmen zu einem völlig überzogenen Preis kaufen. Das würde jedoch aus Investorensicht keinen Erfolg bringen", erklärt Graf. Im vierten und letzten Schritt bewertet der MainFirst-Manager das Sentiment und die Charttechnik. "Dies ist jedoch der Unternehmensanalyse deutlich untergeordnet und dient nur dazu, zu prüfen, ob man noch etwas mit dem Kauf warten sollte." Letztendlich hat Graf in der Regel nur etwa 40 Titel im Fonds - aktuell sind es 37. Die Top-Ten-Titel machen knapp 50 Prozent des Fonds aus.

Über drei und besonders über fünf Jahre konnte Graf den Index deutlich hinter sich lassen. In den kürzeren Zeiträumen sah es nicht ganz so gut aus. Hier liefert sich Graf mit dem Euro Stoxx ein Kopf an Kopf Rennen.

jk

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