Alle Jahre wieder nehmen Anleger zum Jahresschluss ihre Anlageportfolios unter die Lupe, um vermeintliche Depotleichen rauszuwerfen, die Anlagestruktur nachzubessern und gegebenenfalls auch neu zu investieren. In diesem Jahr sollten sie insbesondere daran denken, eine angemessene Aktienquote zu berücksichtigen. Vor allem für die längerfristigen Anlageentscheidungen. Mit Zinsinvestments ist derzeit recht wenig zu holen - oder die Risiken hinsichtlich der Bonität der Schuldner müssen deutlich erhöht werden. Bei vielen Anleihen sprechen Investoren, vor allem bei Berücksichtigung der Inflation, nicht mehr von risikofreien Zinsen, sondern von zinsfreien Risiken.

Bei einer Neuausrichtung eines Depots ist es daher sinnvoll, auch auf Dividendentitel zu achten, also Aktien mit einer hohen Ausschüttungsquote und einer attraktiven Dividendenrendite. Dividenden machen einen guten Teil des Anlageerfolgs von Aktien aus und bilden mit den Kursgewinnen den Gesamtertrag eines Investments. Dabei ist die gegenseitige Unabhängigkeit zu beachten: Aktien mit einer hohen Dividendenrendite haben in der Regel auch ein attraktives Kurspotenzial. Zumal die Dividende in Baissephasen einen Verlustpuffer bietet.

Wird eine Dividende hingegen überraschend gekürzt oder ganz gestrichen, kommt es bei der betreffenden Aktie normalerweise zu Kursabschlägen. Das ist schon für Profis schwer voraus zu sehen und zu verarbeiten. Private Anleger, die ihr Portfolio selbst disponieren, haben hier hingegen fast keine Chance, rechtzeitig zu reagieren. Daher empfiehlt es sich, über Fonds in Dividendenwerte zu investieren. Einerseits kümmert sich ein erfahrener Fondsmanager quasi rund um die Uhr um das Portfolio. Und andererseits kann ein Fonds in verschiedene Aktien investieren und so das Anlagerisiko breit streuen. Sollte es dann tatsächlich einmal zu einer bösen Überraschung kommen, wirkt sich das in einem diversifizierten Portfolio stark abgemildert aus.

Der Frankfurter Asset Manager MainFirst hat unlängst den MainFirst Global DividendStars an den Markt gebracht und will Anlegern damit "einen differenzierten Zugang zu Dividendenwerten ermöglichen", wie Fondsmanager Thomas Meier erklärt. Er verfolgt einen sogenannten Barbell-Ansatz, was bedeutet, dass er versucht, die Gesamtrendite zu steigern, ohne das Risiko zu erhöhen. Um dies zu erreichen, will er "die Solidität von Investments in defensiven Branchen wie Konsumgüterherstellern und Versicherungsunternehmen mit den Ertrags- und Dividendenchancen von Mid- und Small-Caps kombinieren".

Das MainFirst-Portfolio besteht daher zu etwa der Hälfte aus Unternehmen aus den Sektoren Finanzdienstleistungen und Industriewerten, was ergänzt wird um Aktien aus den Bereichen zyklischer und nicht zyklischer Konsumgüter sowie Energie. Zu einem Viertel besteht es andererseits aus Nebenwerten aus dem Mid- und Small-Cap-Segment mit Fokus auf familiengeführten Unternehmen, weil diese sich in den vergangenen Jahren oft besser entwickelt hätten als der breite Markt an Mid- und Small-Caps, wie Meier betont. Chancen sieht er auch bei "zukünftigen Dividendenstars", beispielsweise aus dem Logistik- und dem Finanzsektor, die er frühzeitig nutzen möchte.

Generell basieren die Anlageentscheidungen des Fondsmanagers weniger auf quantitativen Faktoren wie besonders hohen Ausschüttungsrenditen, wie er einräumt, sondern auf qualitativen Faktoren wie Bilanzstärke, strukturelle Profitabilität, Wachstumspotenzial, Substanz- und Marktstärke sowie auch der Marktposition des jeweiligen Unternehmens. Hier kann er sich quasi frei bewegen und aktiv disponieren, denn der Fonds ist benchmarkfrei ausgestaltet, was Fondsmanager Meier als weiteren Vorteil betrachtet. Er kann den neuen MainFirst-Fonds daher sowohl nach Regionen und Sektoren als auch nach Marktkapitalisierungsgrößen diversifizieren. "Insbesondere die Performance großer Dividendenindizes im Jahr 2008 hat gezeigt, dass benchmark-orientierte Dividendenstrategien zu negativen Überraschungen führen können und keine gleichmäßige Diversifikation ermöglichen", führt er als Begründung an. Gleichwohl misst sich Thomas Meier mit seinen Leistungen an dem MSCI World High Dividend Yield Net Index.

"Drei Argumente sprechen aus meiner Sicht derzeit für ein Investments in Dividendenwerte", sagt Meier: "Die Ausschüttungsquoten vieler Unternehmen steigen, das Zinsniveau hingegen wird auf längere Sicht niedrig bleiben und zugleich sind die Bewertungen von Unternehmen momentan moderat." Für Investoren könne sich damit ein günstiger Einstiegszeitpunkt in Dividendenwerte ergeben, die seiner Meinung nach im aktuellen Umfeld eine Kombination aus attraktiven Ausschüttungen und Kurschancen bieten. "Meiner Meinung nach sollten sie deshalb elementare Bausteine eines ausgewogenen Portfolios sein", fügt Meier hinzu.

Thomas Meier ist seit Anfang 2015 bei MainFirst Asset Management und koordiniert dort die Aktien-Teams. Außerdem entwickelt er Anlagestrategien, die Investoren im jeweiligen Kapitalmarktumfeld einen Mehrwert bieten sollen. Zuvor leitete er bei der Deka das Team "Europa" und davor war er als Portfoliomanager bei der Investmentboutique Loys sowie Union Investment tätig.

Den MainFirst Global DividendStars gibt es als ausschüttende (ISIN: LU1238901323 / Anteilsklasse B) und als thesaurierende Variante (ISIN: LU1238901240 / Anteilsklasse A). Der maximale Ausgabeaufschlag beträgt 5 Prozent, die laufenden Kosten liegen laut KIID bei 1,70 Prozent im Jahr. Zusätzlich wird ein Erfolgshonorar von 15 Prozent auf den Ertrag nach Kosten erhoben (High Watermark).

Fazit: Neuer Dividendenfonds mit interessantem Ansatz, wobei die Gebührenbelastung relativ hoch ausfällt.