Von Ronny Kohl

Deutsche Anleger sind mit ihrer Geldanlage mehrheitlich unzufrieden. Dies ist eines der Ergebnisse des aktuellen Anlegerbarometers von Union Investment, der Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken. Mehr als die Hälfte der Befragten beklagen eine zu niedrige Rendite für ihre Anlagen, was unmittelbar mit dem aktuellen Niedrigzinsniveau zusammenhängt. Die Beliebtheit von Bankanlagen, Bausparverträgen und Festgeld hat entsprechend abgenommen. Auch Anleihen und insbesondere das Sparbuch stehen stimmungsmäßig nicht mehr besonders hoch im Kurs.

Das hat sicher auch mit den Erwartungen der Befragten zu tun. Zwei Drittel von ihnen gehen davon aus, dass die Zinsen auch in den nächsten sechs Monaten auf Tiefstständen verharren werden. Und für die kommenden drei bis fünf Jahre werden mehrheitlich allenfalls moderat steigende Zinsen erwartet. Kein Wunder, dass auch aus Rentenfonds nach neuesten Zahlen des Fondsverbands BVI im Mai netto 500 Millionen Euro abgezogen wurden. Doch das ist nur eine Momentaufnahme. In den ersten vier Monaten des Jahres waren Rentenfonds noch so beliebt, dass Anleger netto mehr als acht Milliarden Euro in sie investierten.

Das genaue Gegenteil zeigt sich bei der Aktienanlage. Laut Anlegerbarometer von Union Investment sind Aktienanleger derzeit mit ihren Investment zufrieden bis sehr zufrieden. Und sie sind optimistischer: Eine deutliche Mehrheit der Befragten erwartet in den nächsten sechs Monaten steigende Kurse. Nur etwa jeder Vierte ist pessimistisch eingestellt. Entsprechend halten inzwischen 38 Prozent der Befragten Aktieninvestments für attraktiv, vor drei Monaten waren das nur 33 Prozent. Allerdings mögen die Deutschen nach wie vor nur sehr zögerlich in chancenreichere Anlagen wie etwa Aktien gehen, resümiert Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment. "Sechs von zehn Befragten möchten ihr Geld nach wie vor nicht chancenreicher anlegen als bisher", zitiert Gay aus den Ergebnissen des Barometers.

Die zögerliche Haltung gegenüber Aktien drückt sich auch in den Verkaufszahlen der Aktienfonds aus. Laut BVI konnten Aktienfonds zwar im Mai netto 1,7 Milliarden Euro an Mittelzuflüssen verbuchen, doch im April hatten Anleger sich von Aktienfondsanteilen im Wert von 2,2 Milliarden Euro getrennt. Erfreulich ist zumindest, dass sich die Aktienfondsnachfrage gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert hat: Für die ersten fünf Monate des laufenden Jahres zählt der BVI Nettomittelzuflüsse zu Aktienfonds in Höhe von mehr als sechs Milliarden Euro, während sie in der gleichen Zeitspanne des Vorjahres Abflüsse in Höhe von rund zwei Milliarden Euro aufwiesen.

"Die Zurückhaltung bei chancenreicheren Anlageformen lässt sich sicher ein Stück weit damit erklären, dass vielen Menschen die Geldanlage und die Abwägung von Chancen und Risiken grundsätzlich schwer fällt", erklärt Gay. Er führt das unter anderem darauf zurück, dass sich "das Wissen rund um die Geldanlage" in Grenzen halte. "Nur 23 Prozent der Befragten geben an, sich gut auszukennen."

Dabei sollte gerade die anhaltende Niedrigzinsphase die Anleger motivieren, sich mit der Geldanlage ein wenig intensiver zu befassen. Durch das Bevorzugen von risikoarmen Anlagen und den Verzicht auf chancenreichere Investments verschenken sie sehr viel Geld, das beispielsweise für die private Altersvorsorge sehr wichtig wäre. Laut Anlegerbarometer hat jeder fünfte Befragte noch keine private Altersvorsorge abgeschlossen.

Für Anleger, die hingegen chancenreicher investieren möchten und sich entsprechend informieren wollen, hat der Finanzen Verlag, zu dem auch BÖRSE ONLINE gehört, die €uro-FondsNote entwickelt. Sie kann als Orientierung für die Qualität eines Fonds dienen und gibt Aufschluss darüber, wie sich einzelne Fonds in den vergangenen vier Jahren innerhalb ihrer Anlagekategorie und gegenüber den Konkurrenzprodukten bewährt haben. Die €uro-FondsNote findet sich beispielsweise im Kursteil von BÖRSE ONLINE unter dem jeweiligen Fonds, im Reiter Stammdaten, Daten + Gebühr, Aktuelle Daten, Fondsnote. Ein Beispiel finden Sie hier.

Besonders interessant ist es, zu verfolgen, wenn Fonds auf- oder abgestuft werden. Eine Heraufstufung geht mit einer verbesserten Leistung des Fondsmanagers und einem verbesserten Abschneiden gegenüber der Konkurrenz einher. Eine Herabstufung lässt sich hingegen als Verschlechterung interpretieren, bei der die Anleger die weitere Entwicklung genau im Auge behalten und den Fonds gegebenenfalls austauschen sollten. Aktuell zur €uro-FondsNote 1 heraufgestuft wurden beispielsweise der Magna New Frontiers, der JPM Europe Technology und der AL Trust Global Invest.

Ebenso der FIDUKA-Universal I, der UBS BF Convertible Europe und der JPM Global Convertibles USD. Neu mit €uro-FondsNote 2 ausgestattet sind DWS Top Europe, Fidelity European Growth, UniDynamicFonds: Europa -net- und UniEuropa -net-, der Fidecum Contrarian Value Euroland und der Baring European Growth Trust.

Fazit

Viele Anleger scheuen das Risiko eines chancenreicheren Investments. Dabei werden viele erstklassige Produkte angeboten, wie die €uro-FondsNote als das Fondsrating des Finanzen Verlags beweist.