Fondsmanager



Patrick Houweling ist Quantitative Researcher und Portfolio Manager bei Robeco. Bevor er bei Robeco begann, war er in der Abteilung Risk Management & Modeling der Rabobank International beschäftigt. Houweling hat einen Doktor in Wirtschaftswissenschaften sowie einen Master in Finanzökonometrie der Erasmus-Universität Rotterdam

Strategie



Patrick Houweling, Fondsmanager des Robeco Quant High Yield Fund, warnt davor, dass die geringe Liquidität gerade bei High-Yield-Papieren für Anleger ein Problem werden kann. Insbesondere für Anleger, die in High-Yield-ETFs investieren. "Der Markt für Unternehmensanleihen ist in den letzten Jahren beträchtlich gewachsen, was auch auf die zunehmende Beliebtheit von ETFs zurückzuführen ist. Unter normalen Marktbedingungen können ETFs problemlos gehandelt werden. Wenn sich die Märkte aber drehen und das Interesse an Unternehmensanleihen zurückgeht, kann dies bei den Anlegern zu unangenehmen Überraschungen führen" warnt Houweling. Wenn ungünstige Marktbedingungen herrschten und viele Anleger durch dieselbe Tür müssten, könnte es laut dem Robeco-Experten kritisch werden. Dies könne dazu führen, dass die ETFs deutlich unter ihrem Nettoinventarwert verkauft werden. "Manager von aktiv verwalteten Fonds können dann verschiedene Hebel in Bewegung setzen. Häufig ist es unklug, in Phasen zu verkaufen, in denen der Markt unruhig ist", sagt er. Zudem könne man auch Derivate einsetzen. Diese seien im Allgemeinen liquider als die Anleihe selbst. Diese Tatsache macht sich Houweling beim Robeco Quant High Yield Fund zu Nutze. "Das Portfolio besteht aus sogenannten Credit Default Swap-Indizes (CDS-Indizes), die wesentlich liquider sind als einzelne Unternehmensanleihen und man ist mit 175 Titeln breit diversifiziert", sagt der Experte. Konkret investiert er in den US-Index CDX High Yield und in sein europäisches Pendant iTraxx CrossOver. Houweling hält diese Vorgehensweise, insbesondere unter Risikogesichtspunkten, für interessant. "Da es bei den Indizes keine Prämie für Illiquidität gibt, geraten sie in fallenden Märkten viel weniger unter Druck", erklärt der Niederländer.

Die Strategie des Fonds basiert auf drei Säulen. Da Houweling Derivate nutzt, um in High Yield Indizes zu investieren, wird fast das ganze Kapital in Staatsanleihen aus Deutschland und den USA investiert. Hier hat er ein Portfolio mit einer Duration von vier Jahren. Hinzu kommen die beiden CDS Indizes bei denen er jedoch die Investitionsquote über ein Quantmodell variiert. Je nachdem wie sich die Märkte entwickeln, beträgt das Marktbeta im Fonds zwischen 0,5 und 1,5. Diese Steuerung der Investitionsquote ist laut Houweling nur wegen der hohen Liquidität von CDS-Indizes möglich. "So kann man sein Portfolio aktiv und kostengünstig positionieren, um von Markt-trends zu profitieren", meint er.

Auf Seite 2: Performance und Fazit



Performance



Gerade in schwierigen Jahren wie 2008 hätte das Quant-Konzept sogar einen leichten Gewinn ermöglicht, obwohl Cash-Bonds aus Liquiditätsgründen massiv einbüßten. Unterm Strich bringt das Robeco-Quant-System jedoch eine deutliche Outperformance gegenüber Indizes wie dem Barclays High Yield.

Fazit



Der Robeco Quant High Yield ist nicht nur aufgrund der geringen Kosten eine Alternative zu ETFs. Seine Beta-Steuerung macht ihn für jeden High-Yield-Fan interessant. Zudem war die Performance bislang sehr gut.

jk