Fondsmanager



Goran Vasiljevic arbeitet seit April 2017 als Chief Investment Officer (CIO) bei Lingohr & Partner. Vasiljevic kam im Jahr 2011 zum Vermögensverwalter aus Erkrath bei Düsseldorf. Zunächst war er persönlicher Assistent von Firmengründer Frank Lingohr, der im Herbst 2015 verstarb. Im Jahr 2015 übernahm Vasiljevic die Research-Abteilung des Hauses, Anfang 2016 auch die Leitung der Investmentteams.

Anlagestrategie



Lingohr & Partner ist ein Value-Haus, das die Aktien regelbasiert und quantitativ auswählt. Dazu arbeitet das Investmentteam mit dem sogenannten CHICCO-Modell, das weltweit die Daten von rund 18 000 Unternehmen auswerten kann. "Auf diese Weise schalten wir Emotionen aus, die einen negativen Einfluss auf den Anlageprozess haben würden", sagt Vasiljevic.

Investment Case



Vor zehn Jahren im Sommer 2007 bewertete €uro fondsxpress den Lingohr-Systematic-LBB-Invest mit FondsNote 1. Das war, wie man heute weiß, das Ende des damaligen Value-Zyklus. Mittlerweile trägt der globale Lingohr-Fonds nur noch FondsNote 4, weil er gegenüber dem MSCI World ins Hintertreffen geraten ist. "Für Value-Anleger war das Umfeld in den vergangenen 40 Jahren noch nie so schwierig wie in der zurückliegenden Dekade", sagt Lingohr-CIO Vasiljevic. Anleger kauften in den vergangenen Jahren lieber Quality-Growth-Werte anstelle von Value-Werten. Zudem stiegen US-Aktien und der US-Dollar in den vergangenen Jahren deutlich an, die der globale Lingohr-Fonds lediglich mit knapp elf Prozent gewichtet, während sie im MSCI World Index mit rund 60 Prozent vertreten sind. Hintergrund: Lingohr & Partner gewichtet Länder und Einzelwerte gleich und nicht anhand der Marktkapitalisierung. Vasiljevic sieht seinen Ansatz nun aber im Vorteil: "Die Bewertungen in den USA haben sich von der fundamentalen Wirklichkeit getrennt, im Gegensatz zu Europa und anderen Regionen", sagt er. Dagegen würden die vergleichsweise günstigen Bewertungen im Lingohr-Portfolio für attraktive Überrenditen in der Zukunft sprechen.

Portfolio



Der globale Lingohr-Fonds hält meist 160 bis 200 Einzelwerte. Regional entfallen derzeit 23 Prozent auf den Euroraum, 21 Prozent auf das verbleibende Europa, jeweils elf Prozent auf Japan, Kanada und die USA, zehn Prozent auf die Schwellenländer sowie 13 Prozent auf die Industrieländer im asiatisch-pazifischen Raum. Beim Kurs-Gewinn- und Kurs-Buchwert-Verhältnis weist der Lingohr-Fonds günstigere Werte als der MSCI World auf. Dagegen ist die Dividendenrendite höher.

Fazit: Der regelbasierte Value-Ansatz der Lingohr-Fonds könnte wieder reüssieren.