Ein US-Gericht befand am Donnerstag, dass Mathew Martoma mit Hilfe von Geheiminformationen über Pharmakonzerne dem Fonds des Milliardärs Steven A. Cohen 275 Millionen Dollar in die Kassen spülte. Die Ermittler bezeichneten das Vorgehen Martomas als das bisher gewinnträchtigste Insiderhandels-System in der Geschichte der USA. Martoma ist bereits der achte SAC-Fondsmanager, der von einem Gericht schuldig gesprochen wurde. Dem 39-Jährigen droht nun eine Haftstrafe von bis zu 45 Jahren. Sein Anwalt kündigte Berufung an. Ein SAC-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.

Erst im Dezember hatte ein Gericht den Fondsmanager Michael Steinberg wegen Insiderhandels in fünf Fällen für schuldig befunden. SAC musste zudem eine Rekordstrafe von 1,8 Milliarden Dollar zahlen - die bisher höchste Buße für ein solches Vergehen in der US-Geschichte. Gegen den SAC-Gründer Cohen selbst wird jedoch nicht strafrechtlich ermittelt.

Martoma hat dem Urteil zufolge vertrauliche Informationen von Ärzten gekauft, die an Medikamentenstudien bei den Pharmaunternehmen Elan und Wyeth beteiligt waren. Wyeth gehört inzwischen zu Pfizer. Auf Basis dieser Informationen wurden dann Aktien der Unternehmen gehandelt. Das habe allein Martoma Bonizahlungen in Höhe von neun Millionen Dollar eingebracht, sagte Staatsanwalt Preet Bharara. Der Chefermittler hat sich dem Kampf gegen Insiderhandel an der Wall Street verschrieben und erwirkte seit 2009 Schuldsprüche gegen 79 Börsianer.

Reuters