Faktor-Investments sind en vogue. Immer mehr ETFs für Growth-, Low Volatility, Momentum-, Quality-, Size- oder Value-Strategien drängen auf den Markt. Eigentlich eine gute Sache.

Doch wann sollte man welchen Faktor-ETF besitzen? Diese Frage können Privatanleger kaum beantworten. Auch Profis tun sich da schwer. So waren Value-Strategien langfristig am erfolgreichsten, schwächelten aber von Mitte 2007 bis Mitte 2016. Auch weiß man, dass Momentum und Size im Aufschwung gut laufen, während Low Volatility und Qualität im Abschwung besser sind. "In welcher Konjunkturphase man sich gerade befindet, lässt sich jedoch oftmals erst nachträglich bestimmen", sagt Markus Kaiser, Vorstand bei StarCapital in Oberursel.

Kaiser fand hier jedoch einen Ausweg. "Anhand von historischen Kurszeitreihen richten wir uns an der relativen Stärke der einzelnen Faktoren aus", sagt er. "So antizipieren wir sehr früh, wenn sich die Geldströme verändern und ein Faktor kurzfristig mehr oder weniger Kurspotenzial aufweist". Diese Strategie setzt Kaiser seit Mitte Januar 2016 beim Dachfonds STARS Multi-Faktor um. "Dort investieren wir in einer monatlichen Rotation immer in die Faktor-ETFs, die die höchste relative Stärke aufweisen, sofern deren Trend positiv ist", erläutert Kaiser.

Kaiser ist der erste Fondsmanager, der eine Asset-Allocation-Lösung für Faktor-ETFs entwickelt hat. Der Finanzen Verlag, in dem auch €uro fondsxpress erscheint, zeichnete den STARS Multi-Faktor Anfang 2017 daher als "Fondsinnovation des Jahres" aus. Bereits im Jahr 2008 hatte Kaiser diesen Titel gewonnen, als er den ersten ETF-Dachfonds entwickelt hatte.

Die Aktienquote kann beim STARS Multi-Faktor zwischen null und 100 Prozent variieren. Derzeit ist Kaiser voll in Aktien investiert und hat das Kapital gleichgewichtet auf zehn ETFs verteilt.

Es ist spannend zu beobachten, ob der STARS Multi-Faktor besser läuft als der STARS Flexibel, der "normal" investiert und die Aktienquote ebenfalls zwischen null und 100 Prozent variiert. Bisher liegt der Flexibel knapp vorn.