ADAC-Präsident Peter Meyer sowie die weiteren Präsidiumsmitglieder dürften in begründeten Ausnahmefällen Reservemaschinen nutzen, sagte ein Sprecher des Automobilclubs am Freitag und bestätigte einen Vorabbericht des Magazins "Stern". In den vergangenen zehn Jahren habe es rund 30 solcher Flüge gegeben. "Das ist beileibe nicht an der Tagesordnung." Die Hubschrauberflüge seien vom Verein "komplett und voll transparent" bezahlt worden.

In dem Magazinbericht hieß es, die Abrechnung der Flüge werfe Fragen auf. Die Hubschrauber der ADAC-Luftrettung werden demnach aus Bundesmitteln, Krankenkassenbeiträgen, von Vereinsmitgliedern und durch Spenden finanziert. Der ADAC-Sprecher sagte, alle 30 Flüge seien intern überprüft worden. Es seien "keine öffentlichen Gelder" dafür verwendet worden. Die Luftrettung GmbH habe dem ADAC e.V. die Flüge in Rechnung gestellt. Wie hoch die Kosten waren, konnte der Sprecher nicht sagen. Er betonte, auf Hubschrauber werde nur zurückgegriffen, wenn keine andere Möglichkeit bestehe, rechtzeitig zu Terminen zu reisen. Zudem sei der Einsatz der eigenen Maschinen günstiger als gemietete Hubschrauber. Die Präsidiumsmitglieder hätten weder Dienstwagen noch nutzten sie eine Fahrbereitschaft, sondern meist ihre Privatautos.

Der ADAC bezeichnet die Luftrettung als eine seiner wichtigsten Kernleistungen und gründete dazu 1982 die gemeinnützig anerkannte Luftrettung GmbH. Diese verfügt laut ADAC-Sprecher über 51 Hubschrauber, davon 15 zur Reserve. Diese Reservemaschinen würden - gegen Entgelt - auch an andere Luftrettungsorganisationen verliehen oder kämen bei Sport-Großveranstaltungen zum Einsatz.

Reuters