Sofas, die von Schlamm überzogen sind. Häuser, deren Erdgeschoss halb weggerissen ist. Menschen, die vor den Trümmern ihrer Existenz stehen. Solche dramatischen Bilder beherrschten tagelang die Nachrichten und zeigten die Folgen der extremen Regenfälle vor allem im Süden Deutschlands.

Viele Hausbesitzer glauben, sie seien gegen alle Wettergefahren abgesichert. Aber sie täuschen sich. Grund für die Verwirrung: Normale Wohngebäude- und Hausratversicherungen brauchen eine zusätzliche Elementardeckung für Überschwemmungen durch Gewässer oder sogenannten Starkregen, Rückstau in Kanälen und Rohren, außerdem für Schneedruck auf dem Hausdach, Erdrutsche und Lawinen.

Experten beklagen ein allgemeines Wissensdefizit. So besteht die Bedrohung durch Hochwasser längst nicht mehr nur an Flüssen und Seen. Durch Starkregen sind sogar Häuser auf dem Berg gefährdet. Etwa jeder zweite Überschwemmungsschaden geht laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft auf dieses Wetterphänomen zurück. Von Starkregen spricht man, wenn in einer Stunde mehr als 17 Liter Regen je Quadratmeter fallen.

Bei Hochwasser sind längst viele Schutzvorkehrungen getroffen worden. "Ein erhöhtes Überschwemmungsrisiko haben Hausbesitzer, die in der Nähe eines unregulierten kleinen Bachs wohnen", sagt Johannes Brück vom Bundesverband mittelständischer Versicherungs- und Finanzmakler. Heftige Regenfälle könnten, wie jüngst vielfach geschehen, aus einem Flüsschen einen reißenden Strom machen. Aufpassen müssen die Kunden, dass auch Rückstauschäden aus Kanälen abgesichert sind. Das war in älteren Bedingungen nicht immer der Fall. Dass das Wetter gefährlicher geworden ist, bestätigt der Rückversicherer Munich Re. Nach Zahlen aus dem Jahr 2012 hat sich die Zahl der verheerenden Stürme, Regenfälle und anderer wetterbedingter Naturkatastrophen in Deutschland seit den 70er-Jahren mehr als verdreifacht. Ursache ist der Klimawandel und dieser wird weiter fortschreiten.

Makler Brück verweist auf eine weitere Konsequenz neben den Hochwassergefahren: "Es könnte bei allen Häusern, die vor 1970 gebaut wurden oder ein Flachdach besitzen, ein erhöhtes Schneedruckrisiko geben." Für heutige, oftmals extreme Schneefälle seien die Dächer früher nicht konzipiert gewesen. Daher drohe bei hoher Schneelast der Einsturz des Dachstuhls.

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Wechseln kann sparen helfen



Praktiker raten Hausbesitzern, unbedingt den Wohngebäudeschutz zu prüfen. Neben der Wohngebäudeversicherung, die Schäden am Gebäude deckt, sollte auch die Hausratversicherung, die - grob gesagt - das Mobiliar schützt, im Blick sein.

Die Tabellen (l.) zeigen, was bei günstigen Versicherern das Extra kostet. Zudem verdeutlichen die Zahlen, wie viel man beim Wechsel des Anbieters sparen kann. Ein Wechsel kann durchaus akut werden, wenn man bei seinem bisherigen Versicherer einen Elementarschutz dazubuchen will. Oftmals wollen die Anbieter bei dieser Gelegenheit gleich noch die Prämie für die Basisversicherung erhöhen. Wohl dem, der dann ein Alternativangebot hat - oder zumindest damit drohen kann.