21.07 Uhr - Die Eurogruppe hat über vorrübergehende Bankenschließungen ("Bankferien") und Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland gesprochen. Das berichteten Diplomaten am Samstag in Brüssel. Der österreichische Ressortchef Hans Jörg Schelling sagte ohne weitere Details: "Man hat sich jetzt darüber verständigt, welche Maßnahmen allenfalls zu setzen sind." Welche Maßnahmen Griechenland ergreifen werde, "wird man am Montag sehen". Kapitalverkehrskontrollen, die einen weiteren Geld-Abfluss verhindern sollen, können nur von Griechenland beschlossen werden. Es werde schwierig, die Banken am Montag zu öffnen, so ein Diplomat.

21.07 Uhr - In Abwesenheit des griechischen Vertreters beteuern die Finanzminister der Eurozone ihren Willen zur Stärkung der Währungsunion. "Die Mitgliedsstaaten der Eurozone beabsichtigen, alle vorhandenen Instrumente zu nutzen, um die Integrität und Stabilität des Euro-Gebiets zu wahren", heißt es in einer Erklärung der 18 Minister nach Beratungen in Brüssel.



Jetzt können wir die Institutionen endlich wieder Troika nennen."
EZB-Präsident Mario Draghi nach Angaben mehrerer Teilnehmer der Sitzung der 18 Euro-Finanzminister - an der der griechische Kollege Yanis Varoufakis nicht teilnahm. Die neue griechische Linksregierung hatte darauf bestanden, dass das in Athen verhasste Trio aus IWF, EZB und EU-Kommission nicht weiter Troika genannt wird, sondern "Institutionen".


20.24 Uhr - Der deutsche Bankenverband (BdB) hält die Auswirkungen einer Staatspleite Griechenlands für beherrschbar. "Ein Zahlungsausfall Griechenlands könnte die Finanzmärkte zwar kurzfristig belasten, die zu Beginn der Staatsschuldenkrise möglichen Ansteckungseffekte auf andere Euro-Staaten sind heute aber nicht mehr zu befürchten", sagt BdB-Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer.

19.41 Uhr - Das Treffen der Finanzminister der Euro-Zone zu Griechenland ist nach Angaben eines Vertreters der Eurozone beendet. Der griechische Finanzminister hatte daran nicht teilgenommen.

18.59 Uhr - Einer Umfrage des Instituts Alco zufolge sind 57 Prozent der Griechen für eine Vereinbarung des Landes mit seinen Geldgebern. 29 Prozent wollten es hingegen auf eine Konfrontation ankommen lassen, hieß es.

18.38 Uhr: Angesichts der Eskalation im visiert die EZB weitere Beratungen an. Der EZB-Rat werde zu gegebener Zeit zusammenkommen, teilte die Notenbank via Twitter mit. "Die EZB beobachtet die Entwicklungen genau", hieß es zudem.

18.24 Uhr - Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis hat seine Kollegen in der Euro-Zone daran erinnert, dass es in den EU-Verträgen keine Möglichkeit zum Rauswurf eines Landes aus dem Euro gibt. Varoufakis betonte, das von der griechischen Regierung geplante Referendum sollte keine Abstimmung über die Euro-Mitgliedschaft Griechenlands sein.

Ich fürchte, das wird das Ansehen der Eurogruppe als demokratische Institution dauerhaft beschädigen".
Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis am Samstag in Brüssel zur Weigerung der anderen 18 Euro-Länder, das Griechenland-Hilfspaket über den 30. Juni hinaus zu verlängern.


18.06 Uhr - Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis hat die anderen 18 Euro-Länder scharf für die Weigerung angegriffen, das Griechenland-Hilfspaket über den 30. Juni hinaus zu verlängern. "Ich fürchte, das wird das Ansehen der Eurogruppe als demokratische Institution dauerhaft beschädigen", sagte er in Brüssel.

17.50 Uhr - Die 18 Länder der Euro-Zone werden am Samstagabend ohne Griechenland darüber beraten, wie sich die Währungsunion schützen kann. Das teilte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem am Samstagabend mit. "Das Treffen wird ohne die Griechen weiter gehen", fügte er hinzu. Die 18 Staaten würden über alle Punkte sprechen, die nötig sind "um die Stärke und Glaubwürdigkeit der Euro-Zone zu erhalten". Auch in der gemeinsam vereinbarten Erklärung heißt es: "Die Euro-Zonen-Einrichtungen werden alles tun, was für die finanzielle Stabilität in der Euro-Zone nötig ist."

17.45 Uhr - Die Euro-Finanzminister haben die von Griechenland erbetene Verlängerung des Hilfsprogramms abgelehnt. Das Programm ende wie vorgesehen am Dienstag um Mitternacht, sagte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem am Samstag in Brüssel. Die griechische Seite habe der Erklärung der Eurogruppe nicht zugestimmt. Dijsselbloem kritisierte es als "unfair", dass die griechische Regierung das Referendum angesetzt und den Wählern empfohlen habe, die Reformvorschläge der internationalen Geldgeber abzulehnen. Im Laufe des Samstags werde es noch Beratungen der Eurogruppe ohne den griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis geben.

17.23 Uhr - Die Eurogruppe wird das am Dienstag endende Hilfsprogramm für Griechenland nicht verlängern. Das sagte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem am Samstag nach einer Sondersitzung der Euro-Finanzminister in Brüssel.

17.17 Uhr - Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem wird nach Angaben des Pressedienstes des EU-Rates in Kürze eine Pressekonferenz geben.

17.07 Uhr - Die 19 Euro-Finanzminister nehmen nach Angaben von Vertretern der Euro-Zone ihre Beratungen in Brüssel nach einer rund halbstündigen Unterbrechung wieder auf. Vor einem Treffen der 18 Minister ohne den griechischen Ressortchef Yanis Varoufakis soll es erneut eine Pause geben.

16.44 Uhr - Die Euro-Finanzminister treffen sich im Laufe des Tages nach Angaben von EU-Diplomaten eventuell erneut ohne den griechischen Vertreter Yanis Varoufakis. Das Treffen sei nur unterbrochen. Der griechische Finanzminister berate sich mit EZB-Vertretern. Danach sei eine weitere Eurogruppen-Sitzung mit Varoufakis geplant, im Anschluss daran womöglich ohne ihn.

16.38 Uhr - Nach nur rund zwei Stunden haben die Euro-Finanzminister in Brüssel nach Angaben von Vertretern der Euro-Zone ihre Sondersitzung zu Griechenland beendet.

15.56 Uhr - Die Pläne der griechischen Regierung für ein Referendum über die Reformvorschläge der Gläubiger stoßen in vielen Euro-Staaten auf scharfe Kritik. Der finnische Finanzminister Alexander Stubb forderte am Samstag vor Beginn eines Krisentreffens in Brüssel, dass "Plan B" nun zum "Plan A" werden müsse. Damit deutete er an, dass sich die Ressortchefs eher mit der Vorbereitung auf eine Staatspleite Griechenlands als einer Verlängerung des Hilfsprogramms beschäftigen sollten. Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem bezeichnete die Verkündung eines Referendums in Griechenland als "unerfreuliche Überraschung".

15.23 Uhr - Die Euro-Staaten sollten nach Ansicht des stellvertretenden SPD-Fraktionschefs Axel Schäfer für das griechische Referendum das Hilfspaket verlängern. Er widersprach damit einigen Euro-Finanzministern, die für ein Ende plädiert hatten. "Wer Staaten in Europa halten will, der muss auch manche Verrücktheiten von Regierungen aushalten." 15.13 Uhr - Griechenland will weiterverhandeln. Beste Grundlage dafür seien die Vorschläge der Regierung in Athen, sagt ein Regierungsvertreter.

14.46 Uhr - Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis will sich nach eigenen Worten beim Eurogruppen-Treffen für eine Verlängerung des Hilfsprogramms um einige Wochen bemühen. Damit solle dem Referendum Rechnung getragen werden.

14.26 Uhr - Der slowakische Finanzminister Peter Kazimir fordert von der Eurogruppe, heute über Griechenland zu entscheiden. Es sei nicht das erste Mal, dass Athen für Drama sorge. "Wenn die griechische Regierung das Paket auf dem Tisch ablehnt, ist das Programm vorbei."

14.25 Uhr - Der österreichische Finanzminister Hans Jörg Schelling sieht keine Möglichkeit für eine Verlängerung des Hilfspakets. Er kritisiert zudem, das Referendum sei viel zu spät angesetzt worden. Die Minister müssten nun über Alternativen diskutieren.

14.21 Uhr - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sieht für Gespräche über das griechische Hilfsprogramm keine Grundlage mehr."Der Verhandlungstisch ist von Griechenland verlassen worden." Damit ende das Programm am Dienstag.

14.10 Uhr - Die Verkündung des Referendums war nach Worten des finnischen Finanzministers Alexander Stubb eine unangenehme Überraschung. Es gebe im Grunde Konsens in der Eurogruppe, dass das laufende Hilfsprogramm nicht verlängert werden kann. "Also denke ich, dass Plan B zu Plan A wird."

14.01 Uhr - EU-Kommissar Pierre Moscovici sagt, die Differenzen zwischen der Regierung in Athen und den Gläubigern seien nicht sehr groß. "Wo ein Wille für eine Lösung ist, ist auch ein Weg."

13.46 Uhr - Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem äußert sich enttäuscht, dass die griechische Regierung die jüngsten Vorschläge der Gläubiger abgelehnt hat. Die Tür stehe aber noch immer offen.

13.40 Uhr - Der belgische Finanzminister Johan Van Overtveldt bezeichnet die griechischen Referendumspläne als "bizarr". "Es ist etwas widersprüchlich, wenn die Regierung sagt 'Wir wollen das Volk befragen' und gleichzeitig betont, dass sie selbst das Programm ablehnt."

13.38 Uhr - Außenminister Frank-Walter Steinmeier wirbt dafür, dass Regierungschef Alexis Tsipras für den Kompromissvorschlag Partei ergreift. "Ich hoffe, dass Griechenland die ausgestreckte Hand ergreift", sagt er der "Welt am Sonntag" laut Vorabmeldung. Wenn dies in Form eines Referendums sein solle, "dann sei es so".

13.02 Uhr - Beim Treffen der Eurogruppe am Samstag ist Euro-Zonen-Kreisen zufolge nicht mit einer Verlängerung des Hilfsprogramms für Griechenland zu rechnen. Mehrere Länder seien dagegen, sagte ein Vertreter der Euro-Zone.

12.47 Uhr - Die Ankündigung eines Referendums wird nach Ansicht des deutschen Wirtschaftsforschers Clemens Fuest den Ansturm auf die griechischen Banken dramatisch verschärfen. "Nur mit Kapitalverkehrskontrollen ab Montag kann Griechenland bis zum 05. Juli Zeit gewährt werden, ein Referendum über das Rettungsprogramm abzuhalten."

12.42 Uhr - Die Linken-Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger loben die Ankündigung der griechischen Regierung. "EU-Eliten aufgepasst, so geht Demokratie", erklären sie gemeinsam in einer Mitteilung.

12.26 Uhr - Der griechische Innenminister Nikos Voutsis ruft alle Parteien im Parlament auf, für die Abhaltung eines Referendums zu stimmen. Eine einstimmige Entscheidung der Abgeordneten würde die Verhandlungsposition stärken.

12.23 Uhr - Der österreichische Kanzler Werner Faymann sagt auf die Frage nach weiteren Schuldenerleichterungen für Griechenland, dies hänge davon ab, ob das Land einen Kompromiss schließe.

12.21 Uhr - Die Fragestellung beim Referendum wird nach Ansicht des stellvertretenden SPD-Fraktionschefs Axel Schäfer über den Ausgang entscheiden. "Lautet die Frage: 'Stimmen Sie dem mit den Euro-Partnern ausgehandelten Paket an Reformen und Hilfen zu?', dann wird es eher ein Ja geben", sagt der Abgeordnete der Nachrichtenagentur Reuters. "Lautet die Frage dagegegen "Stimmen Sie dem Spardiktat zu?", dann wird Tsipras ein Nein bekommen."

12.18 Uhr - Der Rat der Europäischen Zentralbank wird einem Insider zufolge am Sonntag darüber beraten, ob die Nothilfen für griechische Geldinstitute erneut ausgeweitet werden.

12.05 Uhr - Der stellvertretende griechische Regierungschef wird sich nach Auskunft eines Insiders heute mit EZB-Chef Mario Draghi in Brüssel treffen.

12.05 Uhr - Mit der Ankündigung der Volksabstimmung über Reformvorschläge entfällt nach Ansicht des CDU-Politikers Gunther Krichbaum die Grundlage für eine Zustimmung des Bundestages zu weiteren Hilfen. "Tsipras hat mit der Ankündigung selbst den Stecker gezogen", sagt der Vorsitzende des Europaausschusses.

10.34 Uhr - Trotz der griechischen Pläne für eine Volksabstimmung werden sich die Finanzminister der Euro-Zone wie geplant heute um 14.00 Uhr (MESZ) in Brüssel treffen, wie ein EU-Vertreter sagt.

09.20 Uhr - Die kleinere griechische Regierungspartei Unabhängige Griechen ruft die Bevölkerung zur Ruhe auf. Die Banken würden nicht schließen. Das angekündigte Referendum gefährde nicht Griechenlands Weg in Europa.

09.16 Uhr - Der Vorsitzende des Bundestags-Wirtschaftsausschusses, Peter Ramsauer (CSU), kritisiert in "Bild" das jüngste Angebot der Gläubiger an Griechenland. Ein solcher Kompromiss würde die bisherige Beschlusslage des Bundestages sprengen, denn er biete "frisches Geld bei null Gegenleistung".

07.33 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zeigt sich grundsätzlich offen für das Referendum zu den Reformforderungen der Gläubiger. Man wäre klug beraten, den Vorschlag von Tsipras nicht einfach abzutun, sagt er im Deutschlandfunk. Eine Volksabstimmung sei aber nur sinnvoll, wenn das Angebot der Geldgeber zur Abstimmung stehe.

Reuters