23.00 Uhr - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker kündigt an: "Wir haben ein detailliertes 'Grexit'-Szenario." Griechenland müsse bis Freitagmorgen 8.30 Uhr liefern, davon hänge das weitere Engagement der EZB ab.

22.46 Uhr - Griechenland soll nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel bis Donnerstag Details für Reformpläne vorlegen. Das sei Voraussetzung dafür, um Verhandlungen über ein drittes Hilfsprogramm zu beginnen, sagte Merkel am Dienstagabend nach dem Euro-Sondergipfel in Brüssel. Erst nach der Vorlage dieser Details könne im Bundestag beschlossen werden, Gespräche über ein drittes Hilfsprogramm des Euro-Rettungsschirms ESM aufzunehmen. Am Sonntag solle es dann einen Gipfel der 28 EU-Staaten geben.

22.30 Uhr - Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann sagt, wenn es bis Sonntag keine Vereinbarung mit Griechenland gibt, muss ein Plan B vorbereitet werden.

22.25 Uhr - Der Euro-Gipfel in Brüssel ist vorbei. Er hat etwa vier Stunden gedauert.

21.59 Uhr - Die Eurostaaten halten die Tür für weitere Griechenland-Hilfen offen. Die Staats- und Regierungschefs der Euroländer wollten konkrete Reform- und Sparzusagen aus Athen abwarten, berichteten EU-Diplomaten am Rande des Brüsseler Sondergipfels am Dienstagabend. Die griechischen Vorschläge wurden für den Mittwoch erwartet und gelten als Voraussetzung für Verhandlungen für ein neues Hilfsprogramm. Ein erneuter Krisengipfel an diesem Wochenende wurde nicht ausgeschlossen.

21.58 Uhr - Den griechischen Banken könnte nach Angaben von Insidern in den nächsten zwei bis drei Tagen das Geld ausgehen, wenn die Kreditgeber sich nicht auf weitere Hilfen für das Land verständigen. Ein Informant, der mit dem Finanzsystem des Landes vertraut ist, sagte am Dienstag, die ersten Geldautomaten könnten schon am Mittwoch leer sein.

Ein Banker schätzte, dass noch für zwei bis drei Tage Bargeld im System sei. Derzeit sind die Banken in Griechenland geschlossen. Überweisungen ins Ausland sind nicht möglich. An den Geldautomaten erhalten die Griechen maximal 60 Euro pro Tag. Diese Begrenzung habe das Problem hinausgeschoben, aber "Bargeld wird morgen an den Geldautomaten ein echtes Problem werden", sagte der Informant.

21.28 Uhr - Die ehemalige US-Außenministerin und Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton bezeichnet die Krise in Griechenland als "eine Tragödie". Die Europäer sollten nichts unversucht lassen, um eine Einigung zu erzielen.

21.00 Uhr - Der stellvertretende griechische Finanzminister sieht kein Problem, am 13. Juli die Gehälter im öffentlichen Dienst des Landes auszuzahlen.

19.55 Uhr - Nach Angaben von hochrangigen EU-Vertretern gibt es vorläufige Pläne für einen weiteren Euro-Gipfel am Sonntag, auf dem Hilfspläne für Griechenland genehmigt werden könnten. Voraussetzung sei, dass die Geldgeber mit dem Antrag und den Reformvorschlägen aus Athen einverstanden seien, sagt einer der Vertreter.

19.18 Uhr - Griechenland dürfte nach Worten des irischen Finanzministers Michael Noonan ein umfangreiches Hilfsgesuch beim europäischen Rettungsfonds ESM stellen. Eine Vereinbarung zu Griechenland müsse bis Montag fertig sein.

19.15 Uhr - Ein griechischer Regierungsvertreter sagt, sein Land schlage eine Übergangslösung vor, um über den Juli zu kommen. Danach solle es eine langfristige Vereinbarung geben.

19.06 Uhr - Das US-Präsidialamt bestätigt, dass Barack Obama mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras telefoniert hat.

18.25 Uhr - Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi hält nach eigenen Worten eine Lösung im Streit mit Griechenland in den nächsten Stunden mit gutem Willen für möglich.

17.59 Uhr - Ein griechischer Regierungsvertreter erklärt, die vor einer Woche gemachten Vorschläge der griechischen Seite seien mit kleinen Änderungen weiterhin aktuell. Angestrebt werde eine Einigung, durch die das Bankensystem wieder Liquidität erhalte.

17.37 Uhr - Die griechische Regierung müsse sehr schnell klarmachen, wie ihre mittelfristige Planung aussieht, fordert der französische Präsident Francois Hollande. Nötig seien sicher kurzfristige Hilfen, die aber an Bedingungen geknüpft würden. "Wir brauchen solche Reformvorschläge so schnell wie möglich - so schnell wie möglich. Und um abzuschließen: so schnell wie möglich", sagt Hollande.

17.32 Uhr - Der luxemburgische Regierungschef Xavier Bettel fordert seinen griechischen Kollegen Alexis Tsipras auf, schnell Vorschläge vorzulegen. "Tsipras muss liefern", sagt der derzeitige Vorsitzende der EU-Ratspräsidentschaft. "Es müssen auch Vorschläge sein, mit denen die anderen 18 Euro-Länder leben können."

17.23 Uhr - Regierungschef Alexis Tsipras hat einem griechischen Regierungsvertreter zufolge US-Präsident Barack Obama über seinen Vorschlag zur Lösung der Krise in einem Telefonat informiert.

17.15 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt, es gehe um Tage nicht um Wochen, um eine Einigung mit Griechenland zu erreichen. Es gebe immer noch keine Grundlage für Verhandlungen. Ohne Solidarität und ohne Reformen sei der Weg, der gegangen werden müsse, nicht zu beschreiten.

17.05 Uhr - Der niederländische Regierungschef Mark Rutte mahnt Griechenland zu einem schnellen Lösungsvorschlag. Das Land gehe ein großes Risiko ein. Wenn nicht bald ein Vorschlag vorliege, könnten die Euro-Zonen-Spitzen nicht helfen.

16.58 Uhr - EU-Währungskommissar Pierre Moscovici sagt, es bestehe Hoffnung auf ein Griechenland-Abkommen.

16.50 Uhr - Der russische Finanzminister Anton Siluanow sagt, sein Land habe sich nicht mit Darlehen an Griechenland befasst.

16.47 Uhr - Die Eurogruppe will am Mittwoch über ein mittelfristiges Programm des Bankenrettungsfonds ESM für Griechenland beraten. Man erwarte einen griechischen Brief dazu mit klaren Vorschlägen, sagt Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem. Dem finnischen Finanzminister Alexander Stubb zufolge wird Griechenland in den nächsten Stunden eine Anfrage beim ESM stellen.

16.39 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft nach Angaben eines griechischen Regierungsvertreters Ministerpräsident Alexis Tsipras noch vor dem Euro-Zonen-Gipfel am Dienstagabend.

16.13 Uhr - Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras will nach Angaben von EU-Parlamentspräsident Martin Schulz am Mittwochmorgen ins Plenum des EU-Parlaments nach Straßburg kommen. Das habe ihm Tsipras in einem Telefonat bestätigt, teilt Schulz per Kurznachrichtendienst Twitter mit.

15.46 Uhr - Griechenland wird einem Vertreter der Euro-Zone zufolge möglicherweise am Mittwoch einen neuen Hilfsantrag einreichen. Am selben Tag will sich Ministerpräsident Alexis Tsipras nach Angaben eines Regierungsvertreters an das EU-Parlament wenden.

14.32 Uhr - Rimsevics ergänzt, künftig werde es womöglich einen Staat weniger in der Eurozone geben. Die Einführung einer anderen Währung in Griechenland sei das wahrscheinlichste Szenario.

13.49 Uhr Das lettische EZB-Ratsmitglied Ilmars Rimsevics sieht Griechenland auf dem Weg aus der Euro-Zone: "Die griechische Nation war kühn und hat sich selbst aus der Euro-Zone herausgewählt", sagte er im lettischen Rundfunk.

13.12 Uhr - Eine Brückenfinanzierung für Griechenland ist nach Angaben des finnischen Finanzministers Alexander Stubb derzeit für die Euro-Zone kein Thema.

13.05 Uhr - EU-Vizekommissionspräsident Valdis Dombrovskis sagt, er wolle keinen Grexit. Er sei aber nicht auszuschließen, wenn das Vertrauen nicht wiederhergestellt werden könne.

12.57 Uhr - Der slowakische Finanzminister Peter Kazimir zeigt sich skeptisch, dass es noch in der Nacht zu einer Einigung kommen könne. Dies müsse wohl auf der höchsten politischen Ebene entschieden werden.

12.56 Uhr - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble lehnt einen Schuldenerlass für Griechenland weiterhin ab. Wer die EU-Verträge kenne, wisse, dass ein Schuldenschnitt unter das Bailout-Verbot falle, sagt er.

12.37 Uhr - Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hat nach eigenen Worten noch keinen neuen Vorschlag der Griechen zur Lösung der Krise gesehen. Der Druck laste vor allem auf den Griechen, sagt er bei der Ankunft zum Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel. EU-Währungskommissar Pierre Moscovici nennt einen Grexit, ein kollektives Scheitern.

12.30 - In Frankreich spricht sich einer Umfrage zufolge jeder zweite für ein Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone aus. Vor einem Monat hatten in der Befragung des Instituts Odaxa nur 39 Prozent einen Grexit gefordert, wie die Tageszeitung "Le Parisien" berichtet.

12.12 Uhr - Ein neuer griechischer Vorschlag zur Lösung der Krise ähnelt einem Zeitungsbericht zufolge dem EU-Plan, der am Wochenende im Referendum abgelehnt wurde. Der neue Finanzminister Euklid Tsakalotos wolle jedoch die Mehrwertsteuerrabatte auf den touristischen Inseln beibehalten und die Verteidigungsausgaben nicht so stark kürzen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

11.50 Uhr - Bulgariens Regierungschef Boiko Borisow versichert EU-Ratspräsident Donald Tusk, dass alle Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz seiner Banken getroffen seien, was auch immer in Griechenland passiere. Das bulgarische Bankensystem ist eng mit dem griechischen verbunden.

11.46 Uhr - SPD-Chef Sigmar Gabriel kann sich einen Schuldennachlass für Griechenland nur bei Bereitschaft zu Reformen vorstellen. "Wenn wir jetzt einfach Schulden streichen, ohne dass sich in Griechenland vieles grundlegend ändert, ist gar nichts gewonnen", sagt der Vizekanzler der Illustrierten "stern". Man könne über "die Möglichkeit, die Schulden zu verringern, erst dann reden, wenn die griechische Regierung auch zeigt, dass sie Reformen umsetzt". In einer Videobotschaft der SPD sagt Gabriel: "Ich hoffe auch, dass die griechische Regierung zurückkommt an den Verhandlungstisch."

10.48 Uhr - EU-Parlamentspräsident Martin Schulz plädiert auch nach dem Referendum für einen Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone. Er habe sich auch nie für einen Rücktritt der Regierung des Landes ausgesprochen, betont er.

10.12 Uhr - Der Euro bröckelt ab und verbilligt sich um rund einen halben Cent unter die Marke von 1,10 Dollar.

09.53 Uhr - Der griechische Aktienmarkt bleibt wie die Banken bis zum Mittwoch geschlossen. Das teilte die Kapitalmarktkommission mit.

09.05 Uhr - Griechenland muss nach Ansicht von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nun Vorschläge zur Lösung seiner Schuldenkrise machen. "Der Ball liegt nun im Feld der griechischen Regierung", sagt der Luxemburger vor dem Europäischen Parlament.

08.05 Uhr - Österreichs Finanzminister erwartet trotz des "Neins" der Griechen zu den Sparvorschlägen der internationalen Gläubiger, dass Griechenland in der Euro-Zone bleibt. Einen sogenannten "Grexit" halte er für "eher nicht wahrscheinlich", sagt Finanzminister Hans Jörg Schelling.

07.49 Uhr - Europa wird nach den Worten von Frankreichs Ministerpräsident Manuel Valls alles tun, damit Griechenland in der Euro-Zone bleiben kann. Eine Einigung sei sowohl für Griechenland als auch den Zusammenhalt der Euro-Zone notwendig.

07.24 Uhr - EU-Kommissar Günther Oettinger gibt die Hoffnung auf eine Lösung der Griechenland-Krise noch nicht auf. "Wir setzen einmal darauf, dass die Regierung heute mit vergleichbar wertvollen Reformvorschlägen nach Brüssel kommt", sagt er im Deutschlandfunk

02.58 Uhr - US-Finanzminister Jack Lew hat mit dem griechischem Regierungschef Alexis Tsipras und dem neuen Finanzminister Euklid Tsakalotos gesprochen. Lew rechne damit, dass Griechenland und die anderen Verhandlungsparteien die Gespräche bald wieder aufnehmen würden und es am Ende ein konstruktives Ergebnis geben werde, sagte eine Sprecherin des US-Finanzministeriums.

Reuters