GERD HASSEL, BHF-BANK:

"Die Produktions- und Auftragsdaten sind zuletzt deutlich eingebrochen. Generell sind die Risiken allerorten gestiegen. - Ukraine, Syrien und Ebola. Das dämpft die Stimmung massiv. Eine Rezession mit zwei Quartalen sinkender Wirtschaftskraft in Folge ist möglich. Die Risiken werden jetzt sehr stark bewertet, aber ein bisschen übertrieben. Denn die Grunddynamik der Konjunktur ist eigentlich in Ordnung."

THOMAS GITZEL, VP BANK:

"Die ZEW-Konjunkturerwartungen scheinen derzeit nur eine Richtung zu kennen: steil nach unten. Die Fallgeschwindigkeit wichtiger Frühindikatoren überrascht mittlerweile selbst Dauerpessimisten. Tatsache ist, dass das zweite Halbjahr ein mageres wird. Auch der Jahresauftakt 2015 wird holprig ausfallen. Doch es ist noch nicht aller Tage Abend. Die Abwertungen des Euro werden der deutschen Exportwirtschaft helfen und die kurz- und langfristigen Zinsen bleiben auf Rekordtiefe. Beides zusammen wirkt Rezessionsgefahren entgegen."

ULRICH WORTBERG, HELABA:

"Die Umfrage enttäuscht mit dem zehnten Rückgang in Folge und dem ersten Negativwert seit November 2012. Überraschend ist dies aber nicht, nachdem bereits das Sentix-Investorenvertrauen weiter nachgegeben hatte. Die Auftrags- und Produktionseinbrüche und die schwachen Aktienmärkte dürften zu einer Stimmungseintrübung beigetragen haben. Der Saldo der Lagebeurteilungen ließ trotz des Einbruchs im Vormonat nochmals deutlich nach.

Dies ist keine gutes Vorzeichen für die deutsche BIP-Entwicklung im Schlussquartal. Die Indikation für den Ifo-Geschäftsklimaindex des laufenden Monats ist negativ."

Reuters