MICHAEL HOLSTEIN, LEITER VOLKSWIRTSCHAFT DER DZ BANK:



"Die deutschen Unternehmen blicken weiterhin mit einer erheblichen Portion Skepsis auf ihre Geschäftsaussichten für die kommenden Monate. Zwar läuft die inländische Konjunktur weiterhin rund. Dafür sorgen die robuste Konsumnachfrage der privaten Haushalte und die Ausgaben des Staates für die Versorgung der Flüchtlinge. Am internationalen Horizont hängen aber weiterhin dunkle Wolken: Der drohende Brexit, die fehlende Einigkeit in Europa und eine Weltkonjunktur ohne rechten Schwung sind für die exportabhängige deutsche Wirtschaft genügend Gründe für einen sehr eingeschränkten Optimismus."

THOMAS GITZEL, CHEFVOLKSWIRT VP BANK:



"Das deutsche Unternehmerlager zeigt sich noch immer verunsichert. Der Stachel der Finanzmarktturbulenzen zu Jahresbeginn sitzt noch tief. Etwas optimistischer zeigen sich die Firmen hinsichtlich des weiteren Konjunkturverlaufs. Die Exportwirtschaft dürfte in Anbetracht verbesserter Konjunkturdaten aus China und den USA etwas Morgenluft wittern. Bedauerlich ist, dass bereits nächste Stolpersteine vor uns liegen. Das Szenario eines Brexit ist noch nicht gebannt. Ein Ausstieg Großbritanniens aus der Währungsunion könnte die europäische Wirtschaft zurückwerfen."

JÖRG ZEUNER, KFW-CHEFVOLKSWIRT:



"Der Winterblues wegen deprimierender Signale von den globalen Finanzmärkten und der Weltwirtschaft klingt leider nur langsam ab. Zwar dürfte unsere sehr solide deutsche Binnennachfrage an sich für gute Laune in den Chefetagen sorgen, vom außenwirtschaftlichen Umfeld gehen jedoch weiterhin einige Verunsicherungen aus. Hierzu zählen etwa die zumindest vorerst gescheiterte Einigung wichtiger Ölstaaten über die Begrenzung der Fördermengen, der unverändert kaum vorhersagbare Ausgang des Brexit-Referendums und die zuletzt wieder etwas stärker artikulierten Sorgen um die US-Konjunktur."

VIOLA JULIEN, HELABA:



"Der Ifo-Index kann sich nicht verbessern und zeigt, dass die konjunkturelle Dynamik weiterhin schwach ist. Angesichts des noch immer hohen Niveaus und gemeinsam mit der robusten ZEW-Umfrage wird das moderate Wachstumsszenario für die deutsche Wirtschaft per saldo aber unterstützt."

Reuters