von Max Otte

Sehr geehrte Privatanleger,

die Aktie von Alphabet, vormals Google, erklomm in der vergangenen Woche neue Höchststände. Am 30.01.2015 stellten wir das Papier als ein interessantes Langfristinvestment vor. Und im Juni schrieb ich im Privatinvestor, warum ich Google als Unternehmen nicht mag, die Titel aber sehr. Mittlerweile hat Alphabet ein stolzes Bewertungsniveau erreicht.

Mittlerweile hat Alphabet ein stolzes Bewertungsniveau erreicht: ein KGV von 35, bezogen auf die letzten 12 Monate und von 26, bezogen auf die nächsten zwölf. Da sehen Sie, wie schnell der Gewinn von Alphabet immer noch wächst, obwohl das Unternehmen mittlerweile ein Gigant ist.

Neben dem autonomen Fahren und der Visorbrille arbeitet man fieberhaft an weiteren Innovationen. Seit 2013 werden in Neuseeland, Australien und Brasilien riesige Ballons zur Internet-Versorgung aus der Luft für entlegene Gebiete getestet. Nun werden Sie in Indonesien in der Praxis eingesetzt. Die drei größten Netzbetreiber des Landes wollen im kommenden Jahr den landesweiten Einsatz der Loon-Ballons ausprobieren. Damit kann die Versorgung des Landes, in dem nur jeder Dritte im Internet ist, weiter gesteigert werden.

Die Internet-Versorgungsballons schweben in einer Höhe von rund 20 Kilometern. Alphabet testet ebenfalls, ob Drohnen zur Internetversorgung eingesetzt werden können. Bei der Macht, welche der Konzern anhäuft, kann einem regelrecht Angst und Bange werden. Und dass hinter Alphabet die amerikanische Regierung und die NSA stehen, kann mit Sicherheit angenommen werden. Die USA fördern nämlich ihre eigenen Unternehmen mit teilweise brachialen Methoden gegenüber der ausländischen Konkurrenz, während sich die deutsche und die europäischen Regierungen vor allem darauf konzentrieren, die in Europa verbliebenen Großkonzerne zu zerstören.

Die nach meiner Strategie geführten Fonds sind in Alphabet investiert. Ich habe bereits dargelegt, warum ich bei aller Kritik am Unternehmen nichts davon halte, die Aktie zu boykottieren. Es wäre Aufgabe der europäischen Regierungen, dafür zu sorgen, dass sich Alphabet an europäisches Recht hält. Wenn unsere Regierungen völlig versagen oder nicht wahrnehmbar sind, kann ich als einfacher Aktionär an diesem Zustand auch nichts ändern. Im Gegenteil, ich habe wenigstens etwas Einfluss. Irgendwann könnte selbst die Alphabet-Aktie zu teuer werden. Bei den intakten Zukunftsperspektiven halten wir sie aber bei der jetzigen Bewertung weiter.

Auf gute Investments,

Ihr

Prof. Dr. Max Otte

Hinweis/Disclaimer:

Prof. Dr. Max Otte berät beziehungsweise Unternehmen, an denen Prof. Dr. Max Otte beteiligt ist, beraten den PI Global Value Fund (WKN: A0NE9G) und den Max Otte Vermögensbildungsfonds (WKN: A1J3AM). Diese beiden Fonds könnten Positionen in Titeln halten, die in dieser Kolumne genannt sind.

Für den Fall, dass Leser dieser Kolumne Positionen in einen genannten Titel in einem Umfang erwerben, der dazu geeignet ist, den Preis des Titels zu beeinflussen, könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide die Fonds im Falle der Veräusserung des Titels aus deren Portfolio nach einem solchen Kursanstieg vom Erwerb des Titels durch die Leser der Kolumne profitieren. Auch im Falle eines Verkaufs in einem entsprechenden Umfang durch Leser der Kolumne könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide Fonds von fallenden Kursen durch günstigere Einstiegskurse im Falle eines späteren Kursanstiegs profitieren.

Prof. Dr. Max Otte ist Herausgeber des wöchentlichen Börsenbriefes DER PRIVATINVESTOR (www.privatinvestor.de) und Gründer sowie Hauptgesellschafter der IFVE Institut für Vermögensentwicklung GmbH.