Liebe Leserinnen und Leser,

auch in den vergangenen Tagen waren die Fußballspiele in Brasilien spannender als der müde Kick an der Börse. Obwohl es am gestrigen Tage etwas spannender zu werden schien, vor allem in Europa. Denn die Kurse bröckelten in den meisten Indizes um bis zu einem Prozent ab und einige zyklische Aktien kamen sogar noch deutlicher unter die Räder. Kein Wunder, dass sich in den Massenmedien wieder sehr schnell die Pessimisten zu Wort meldeten. Dabei ist bisher ganz viel passiert und man kann höchstens von einem leichten und völlig normalen ausatmen der Kurse sprechen. Das ist auch gut so, denn langsam wird mir der lange Zeitraum ohne eine größere Korrektur etwas unheimlich.

Vor allem im kurzfristigen inneren Markt erkennt man gut, wie sehr die Kurse heiß gelaufen sind und dass wir schon längst wieder in der oberen extremen Zone handeln.

Da es wenig relevante Neuigkeiten gibt, zeige ich Ihnen den wichtigen kurzfristigen Indikator des inneren Marktes der Ihnen zeigt, wie sehr sich die US Börsen festgefahren haben. In der vergangenen Woche handelten immerhin noch 81 % aller Aktien oberhalb ihrer wichtigen 50- Tage- Linie.

Doch jüngst bröckelte diese Zahl etwas ab und erste Anleger bereiten sich auf eine Korrektur vor. Um 5 % hat sich die Anzahl der Aktien verringert, die oberhalb ihrer 50- Tage- Linie handeln. Dies ist längst kein Beinbruch, aber bitte bedenken Sie, dass es völlig normal ist, dass die Märkte stets zwischen ihren extremen Ausprägungen pendeln. Es ist praktisch unmöglich, dass sich ein Index über einen langen Zeitraum in einer der beiden extremen Ausprägungen aufhält. Dies liegt daran, dass in der oberen Hälfte stets die frühen und mutigen Anleger ab einem gewissen Punkt aussteigen und ihre Gewinne mitnehmen.

Und im unteren Bereich ist es umgekehrt. Hier finden sich regelmäßig mutige Investoren und hart gesottene Spekulanten, die sehr früh wieder in einen überverkauften Markt einsteigen und eine Bodenbildung einleiten, die dann erst von den übrigen Anlegern entdeckt wird.

Oder anders ausgedrückt: es ist völlig normal, dass ein Markt stets danach strebt die extremen Bereiche zu verlassen, um in den mittleren Bereich zurück zu fallen. Genau so entsteht ja auch der berühmte Gummibandeffekt.

Die jetzige Kursbewegung ist noch längst nicht Besorgnis erregend, aber Sie sollten sie im Auge behalten. Denn jede Korrektur beginnt mit einer kleinen Kursbewegung und startet meist im oberen extremen Bereich dieses Indikators des inneren Marktes.

Auf Seite 2: DAX testet wichtige Unterstützung

DAX testet wichtige Unterstützung

Trotz des baldigen Fußballspiels sollten wir noch einen Blick auf den DAX werfen - obwohl eigentlich nicht sehr viel passiert ist. Schnell erkennt man, dass die aufsteigende Trendgerade vollkommen intakt ist und ein eindeutiger Aufwärtstrend vorliegt. Ebenfalls ist das Kursziel von 10.400 Punkten noch gültig.

Etwas kritisch wird es erst mit Generierung eines Verkaufssignals unterhalb von 9.850. Aber auch das wäre noch kein Beinbruch, denn oberhalb der Unterstützungslinie haben Verkaufssignale meist nur korrigierenden Charakter. Leichte Kursrücksetzer bis etwa 9.700 sind keine Katastrophe, wichtig wäre aber die Verteidigung der Unterstützungsgeraden. Denn schließlich ist es kein Zufall, dass die Kurse häufig die Umgebung dieser Geraden anlaufen um dort neuen Schwung zu holen.

Auf Seite 3: S & P 500 Index mit weiterem Kurspotential

S & P 500 Index mit weiterem Kurspotential

Speziell der wenig aufgeregte P & F Chart des wichtigsten US Index zeigt Ihnen den intakten Aufwärtstrend. Obwohl die Kurse, wie oben dargelegt, allmählich etwas heiß laufen, hat der Index noch Luft nach oben. Das Projektionsziel deutet auf ein Niveau von 2.050 Punkten, was einem zusätzlichen Kursgewinn von etwa 4 % entspräche.

Wir sehen einen deutlichen Aufwärtstrend, zu erkennen an der aufsteigenden Unterstützungslinie. Auch hat sich erst vor wenigen Tagen erneut ein frisches Kaufsignal gebildet. Bei exakt 1.900 Punkten hat die aktuelle X- Spalte die vorhergehende überboten. Mit recht großer Dynamik wurde also ein neues Hoch ausgebildet.

Dennoch gibt es ein Haar in der Suppe: auf dem aktuellen Kursniveau bewegen wir uns in ungewöhnlich großer Entfernung von der aufsteigenden Unterstützungslinie. Daraus kann man ableiten, dass es bald einmal wieder Zeit ist für eine Konsolidierung. Es ist wirklich sehr unwahrscheinlich, dass sich ein Kurs über einen langen Zeitraum so weit von seiner Unterstützungsgeraden entfernt. Wie Sie an dem hier gezeigten recht kurzen Zeitabschnitt erkennen, haben die Kurse die Gewohnheit, immer wieder einmal ihre Unterstützungslinie zu testen.

Spannend wird es aber erst unterhalb von 1.870 Punkten. Dort würde ein neues Verkaufssignal ausgelöst, und wahrscheinlich wäre dann bald ein Test der aufsteigenden Unterstützungsgerade fällig. Bis dahin können wir uns aber entspannen und heute zunächst einen spannenden Fussball-Abend genießen.

Bitte beachten Sie auf meiner Homepage mein neues Gratis-E-Book, welches Sie in die Philosophie des inneren Marktes einführt.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Klaus Buhl