Börse Online: Was sind die Eckpunkte Ihres Beteiligungsangebots?


Peter Jäderberg:

Bei einer Mindestzeichnungssumme von 10000 Euro erhält der Anleger vom ersten Jahr an Zinsen und am Ende zusätzlich Bonuszinsen. Die reguläre Laufzeit beträgt 12 Jahre. Dabei besteht ein Kündigungsrecht mit einer Sechs-Monatsfrist nach dem zweiten Jahr. Zunächst planen wir mit einem Emissionsvolumen von zehn Millionen Euro bis 2018. Für Anleger gibt es maximale Transparenz, es gibt keine versteckten Abzüge oder Kosten.

Welche Gesamtrendite können Anleger mit dieser Vermögensanlage erzielen?


Die durchschnittliche jährliche Rendite kann bis zu 10,6 Prozent vor Steuern erreichen. Sie setzt sich zusammen aus der jährlichen Zinszahlung, die in den ersten fünf Jahren 5 Prozent und ab dem sechsten Jahr 6 Prozent beträgt, sowie dem erfolgsabhängigen Schlussbonus, der maximal bei 67 Prozent des gewährten Beteiligungsdarlehens liegt und sich ab dem fünften Jahr stufenweise aufbaut. Wer vorzeitig aussteigt, sprich: kündigt, erhält die bis dahin erwirtschafteten Bonuszinsen in voller Höhe ausgezahlt. Am Laufzeitende bzw. zum Kündigungsstichtag wird selbstverständlich auch das Beteiligungsdarlehen zu 100 Prozent zurückgezahlt. Es ergibt sich damit eine Gesamtausschüttung von bis zu rund 240 Prozent.

Hat ihr Beteiligungsangebot Alleinstellungsmerkmale?


Das Asset Sandelholz ist kaum mit anderen gängigen Holz-Investments vergleichbar, weil es einen hohen Diversifizierungsgrad hat. Und es wird europäischen Anlegern von niemand anderem angeboten. Wir sind Teil eines Rohstoff-Monopols und mit langfristigem Nachfrageüberhang aus den verschiedensten Absatzmärkten und damit ein "Price-Maker" und nicht ein "Price-Taker". Hinzu kommt die weitreichende Wertschöpfungskette. Indisches Sandelholz ist ein echter Sachwert, kaum betroffen von Währungsschwankungen, konjunkturellen Einflüssen oder sonstigen Marktabhängigkeiten.



Gibt es noch weitere Unterschiede zu klassischen Forst-Investments?


Die Absatzmärkte für Sandelholz - traditionell Heilmittel, Parfüms und Kosmetika - sind untypisch für "Holz", voneinander unabhängig und weltweit verteilt. Der Sandelholz-Baum enthält das wertvolle Sandelholz-Öl, das derzeit von unserem australischen Partner TFS mit rund 5.000 US-Dollar pro Kilogramm verkauft wird. Aber auch das Holz ist ein seit über 4.000 Jahren traditionell begehrtes Handelsgut in den bevölkerungsreichsten Regionen der Welt - Indien und China. Wir partizipieren zudem an der gesamten vertikal integrierten Wertschöpfungskette: "from soil to oil to shelf" und "from tree to treatment". Normalerweise ist beim klassischen Forst-Investment der Anleger nach der Abholzung oder Aberntung raus - bei uns nicht.

In welchen Bereichen könnten neue Absatzmärkte für Sandelholzöl entstehen?


Vor allem in der Pharmabranche. Sandelholzöl wird seit 4000 Jahren in der Ayurvedischen und seit 1500 Jahren in der Traditionellen Chinesischen Medizin als Heilmittel eingesetzt. Nun hat die Schuldmedizin die heilende Wirkung nachgewiesen. Unser australischer Partner TFS entwickelt mit seiner US-Tochter erfolgreich Medikamente für dermatologische Produkte. Sei es gegen Akne, Neurodermitis, Warzen oder gar für krebsrelevante Behandlungen. Das erste Mittel kam 2015 auf den US-Markt und ist sehr erfolgreich.

Der Sandelholzbaum ist in Indien beheimatet. Warum erfolgt die Plantagenzucht in Australien?


Durch den Raubbau in der Heimatregion ist der Baum in der freien Natur vom Aussterben bedroht, lediglich auf den Plantagen in Australien wird Indisches Sandelholz nachhaltig, kommerziell relevant und erfolgreich kultiviert. Dabei werden "Mischwälder" aufgeforstet, denn der Sandelholzbaum ist ein Parasit, der 3-5 verschiedene Wirtspflanzen benötigt.



Gibt es ein Risiko, dass Ihr australischer Partner TFS von billiger produzierender Konkurrenz verdrängt wird?


Aktuell gibt es keine ernsthafte Konkurrenz für nachhaltig angebautes Sandelholz. Zudem hat TFS hat in der Vergangenheit kontinuierlich in Forschung und Entwicklung investiert. Deshalb sind die Eintrittsbarrieren für Wettbewerber entsprechend hoch. Diese müssten zunächst den immensen Wissens-Vorsprung einholen, Den Erntezeitpunkt unserer Plantagen können sie aber rein biologisch nicht erreichen.

Kann Sandelholzöl in Zukunft künstlich hergestellt werden - und damit den Plantagen-Anbau überflüssig machen?


Synthetische Konkurrenz ist für die Zukunft nicht gänzlich auszuschließen. Das sehen wir allerdings entspannt, denn viele unserer Absatzmärkte verlangen ausschließlich das Naturprodukt - und sind auch bereit, hierfür Aufpreise zu zahlen. Oder können Sie sich vorstellen, dass Chanel N°5 nach 100 Jahren auf synthetischen Ersatz dieses sehr komplexen ätherischen Öls umschwenkt, um im "Promillebereich" zu sparen? Auch fordert zum Beispiel die US-Gesundheitsbehörde, dass das im Pharma-Bereich verwendete Sandelholz-Öl ausschließlich aus nachverfolg­baren Quellen und von nachhaltig kultivierten Plantagen kommt.

Warum nimmt TFS überhaupt strategische Investmentpartner wie Ihr Emissionshaus mit ins Boot?


TFS fing 1997 bei Null an. Sandelholz-Plantagen erfordern einen hohen Kapitaleinsatz über 15 Jahre, erst dann kommen die Erträge. Unser Partner hat als klares strategisches Ziel ausgegeben, eines Tages alle Plantagen selbst zu finanzieren. Dieser Tag ist immer noch einige Jahre entfernt. So lange benötigen sie Kapitalpartner. Nach der Finanzkrise in 2008 drohten ihre Finanzquellen zu versiegen. Daher hat man internationale Investoren gesucht, dabei kreuzten sich unsere Wege. Wir wurden zu ihrem ersten internationalen Investor. Es folgten der wohl größte und angesehenste Forstinvestor weltweit- der Stiftungsfonds der Harvard University, und der größte Staatsfonds der Vereinigten Arabischen Emirate. Später kam noch die Church of England dazu.

Kurzvita: Peter Jäderberg ist Geschäftsführer des Hamburger Emissionshauses Jäderberg & Cie, das seit 2010 Sandelholz-Beteiligungen mit einem Volumen von bislang 20 Millionen Australischen Dollar platziert hat.

Mehr zum Thema Sandelholz-Investments lesen Sie in der neuen Ausgabe von BÖRSE ONLINE, die ab 4.August 2016 im Handel erhältlich ist