Das Geschlecht der meisten Menschen, die von wenigen Jahren auf die Glyx-Diät, dann auf Metabolic Balance und heute auf die Dukan-Diät schwören und diese sehr unterschiedlichen Methoden mit teils ans Militante heran reichendem Eifer gegen jede kritische Nachfrage in Schutz nehmen, ist ihnen bekannt. Männer treiben halt anderen Unsinn.

Die ernährungsphysiologische Bewertung derartiger Diäten gehört nicht hierher, die Betrachtung der Anwender solcher Methoden der Gewichtsreduktion hingegen schon. Wer sich im Laufe der Zeit eine Diät nach der anderen als Stein der Weisen aufschwatzen bzw. verkaufen lässt, ohne einen dauerhaften Erfolg zu erzielen, sollte eigentlich irgendwann einmal eine gewisse Kritikfähigkeit des eigenen Verhaltens zeigen. Tut er bzw. sie aber meist nicht. Stattdessen wird das simple Erfolgsrezept einer reduzierten Kalorienzufuhr immer und immer wieder durch an Aberglauben grenzenden, pseudowissenschaftlichen Schnickschnack ersetzt, am gelungensten wohl durch die Macher von Metabolic Balance. Natürlich nimmt man mit dieser Methode ab - aber nicht wegen der angeblich individualisierten, computerberechneten Ernährungsvorschläge, sondern (zwangsweise) wegen der auf 1.000 - 1.200 reduzierten Kalorienzahl. Männer treiben halt anderen Unsinn.

Wer glaubt, dass sich Notenbanken vergleichsweise klüger verhalten als die überflüssiger Pfunde überdrüssige Damenwelt, der befindet sich gewaltig auf dem Holzweg. Seit 2007/2008 haben sie den Zinsen eine Dauerdiät verschrieben. Dass man dem in vielen Jahren zuvor angefressenen und durchaus die ökonomische Stabilität gefährdenden Kreditwanst damit nun schon einmal gar nicht beikommen kann, wurde nicht verstanden, obwohl die Lektion des Zusammenbruchs der US-Hypothekenmärkte ab August 2007 unmissverständlich war. Und wenn die Bank of Japan und die chinesische Notenbank gestern die Beibehaltung bzw. sogar Ausweitung der ultraleichten Geldpolitik beschlossen, um dem schwachen Wirtschaftswachstum zu begegnen, dann scheint auch nicht begriffen worden zu sein, dass das, was schon bis jetzt erwiesenermaßen nicht funktioniert hat, auch künftig nicht funktionieren wird - und vermutlich einzig dem unausgesprochen Zweck dient, das Unvermeidliche hinauszuzögern. Männer treiben halt anderen Unsinn.

Auf Seite 2: BaFin fragt Edelmetallbestände ab

BaFin fragt Edelmetallbestände ab

Wie in der letzten Woche durchsickerte, hat die BaFin deutsche Banken und Anlagevermittler schriftlich aufgefordert, bis zum Stichtag 15. Juli (gestern) Auskunft über die Edelmetallengagements ihrer Kunden zu geben. Betroffen sind Gold, Silber, Platin und Palladium. Auf Anfrage teilte die Behörde mit, dass es sich dabei um eine "Routine-Abfrage" gehandelt habe. Erfasst wurden dabei nicht physische Edelmetallbestände, sondern Anlagen in Derivaten wie Edelmetall-Fonds, Zertifikaten, ETFs etc. Nicht abgefragt wurden einzelne Depots. Dennoch mutet das Ganze etwas eigenartig an, zumal der Vorstoß der BaFin (die dem Bundesfinanzministerium untersteht) ausdrücklich nicht im Zusammenhang mit den Ermittlungen um die Manipulation des Londoner Gold-Fixings erfolgte. Hier gilt es, wachsam zu bleiben, falls das Interesse des Staates am Edelmetallbesitz seiner Bürger konkreter werden sollte.

Charttechnisch befindet sich Gold weiterhin in einer unklaren Lage. Der aus meinem Kapitalschutz-Brief entlehnte KSB-Trendindikator hatte auf Eurobasis zuletzt zwar ein neues Kaufsignal gegeben, die ersten beiden Handelstage der neuen Woche haben den Indikator jedoch wieder minimal ins Minus gedrückt.

Nicht minder interessant sieht aber auch der Vergleich zwischen dem Gold- und Silberminenindex der Börse von Philadelphia (XAU) und dem Geldpreis aus. Der Rückblick auf die vergangenen 30 Jahre lässt hier nur einen Rückschluss zu: Entweder der Goldpreis ist immer noch maßlos überhöht oder aber die Minenaktien befinden sich derzeit auf Schnäppchenniveau. Kurzfristiger betrachtet, sollten Edelmetall-Interessenten jetzt zumindest einen Ausbruch des XAU über das zu Jahresbeginn markierte Zwischenhoch abwarten, denn in der Regel läuft der Gold- und Silberminenindex den Metallpreisen auf der Zeitschiene ein wenig voraus.

Auf Seite 3: Sorglos geht die Welt zugrunde

Sorglos geht die Welt zugrunde

Dass die sgn. Volatilitätsindizes der Optionsbörsen, die die Aufgelder auf Optionen und damit mittelbar die von den Anlegern erwartete Schwankungsbreite der Märkte erfassen, häufig gegenläufig zu den Kursen laufen, ist bekannt. Spannend wird es vor allem immer dann, wenn die Volatilitäts-Indizes neue Extreme erreichen. Im nachstehenden Chart sehen Sie davon gleich zwei:

Am 20. November 2008 hatte der Volatilitätsindex der Chicago Board Options Exchange (CBOE) mit 80,86 (im abgebildeten Wochenchart nicht genau abgebildet) einen oberen Extrempunkt erreicht - die Anleger kamen vor Sorge fast um. Am vorletzten Donnerstag hingegen markierte er ein neues vieljähriges Tief. Der Glaube an die "unkaputtbare" Hausse und die von den Anlegern unterstellte Omnipotenz der faktisch nur noch auf Zeit spielenden Notenbanken wirkt damit intensiver als jeder Stimmungsaufheller. Noch.

Denn die Abwärtswende bei der Nachfrage nach Börsenkrediten scheint vollzogen zu sein. Auch bei den Börsenhochs von 2000 und 2007 wollten die Anleger die Trendwende bei den Börsenkrediten nicht wahrhaben. Womit sie vermutlich zu spät oder gar nicht ausstiegen und gleichzeitig die wunderschönen Gewinnchancen der nachfolgenden Kursstürze verpassten. Natürlich: Solange die Wall Street neue Rekorde schreibt, sollten bestehende Positionen gehalten werden. Aber klettern die Kurse, dann sollten Ihre Stopps mit klettern!

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Axel Retz

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Axel Retz ist seit über 25 Jahren als Chefredakteur von Börsenmagazinen und Börsendiensten tätig und betreibt das Portal www.private-profits.de.

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