L'Oréal: Schöne Margen liefern gute Kaufargumente

Trotz der optisch happigen Bewertung bleibt der weltweit größte Kosmetikkonzern für Anleger ein Hingucker. Nach einem schwachen Start ins Geschäftsjahr 2014 verbuchte L’Oréal beim Halbjahresergebnis wieder stabile Gewinne. Und sollte die aktuelle Schwächephase des Euro länger anhalten, wirkt sich das auf das bald startende Weihnachtsgeschäft positiv aus. Das gilt auch für die zuletzt schwächelnden Erlöse in Nordamerika, wo L’Oréal Marktanteile an Procter & Gamble verloren hat. Anders als Konkurrent Beiersdorf, der eine Kooperation mit dem Discounter Aldi eingegangen ist, will L’Oréal nicht über niedrigere Preise neue Kundengruppen erschließen. Stattdessen setzt Konzernchef Jean-Paul Agon auf das Luxussegment mit Marken wie Lancôme und Biotherm. Dank dieser Strategie ließ L’Oréal mit einer operativen Marge von aktuell 18,2 Prozent die größten Wettbewerber in Sachen Profitabilität alt aussehen.

SRI





Deutz: Erste Positionen aus taktischen Gründen

Dass die Aktie von Deutz unter den Favoriten auftaucht, hat eher taktische Gründe. Der Wert ist unter Druck geraten, weil bei recht guten Zahlen im ersten Halbjahr der Auftragseingang enttäuschte. Zudem wurde das neue Joint Venture mit Volvo in China verschoben. Und letztlich ist Deutz auch von den Problemen in Osteuropa tangiert, weil die Motoren dort eingesetzt werden. Auf der anderen Seite war das Unternehmen im letzten Jahrzehnt bilanziell noch nie in einer so guten Verfassung. Die Aktie notiert auf Buchwert und der Börsenwert beträgt nur ein Drittel der Erlöse. Deutz ist mit Abstand der preiswerteste Motorenhersteller weltweit. Er ist unter den Großen auch der einzige Unabhängige. Und genau aus diesem Grund können vorsichtige Käufe gewagt werden. Dreht die Stimmung oder stockt Großaktionär Volvo (25 Prozent) seinen Anteil auf, kann die Aktie schnell mehr als 30 Prozent gewinnen.

LA





Vizrt: Neue Anwendungen bringen Wachstum

Von dem ehemaligen Neuen-Markt- Wert Vizrt hören deutsche Anleger nicht mehr viel. Die Produkte der Norweger sehen sie hingegen schon. Bei Fußballübertragungen des Fernsehsenders Sky kommen Grafikprogramme des Unternehmens zum Einsatz. Daneben bietet Vizrt weitere Dienstleistungen an, etwa das Management der Daten der Fernsehsender. Die Geschäfte laufen gut. Vizrt meldet zweistellige Zuwächse bei Umsatz und Ertrag. Die Bilanz ist schuldenfrei. Die Konten weisen sogar Nettoguthaben in zweistelliger Millionenhöhe aus. Die Aktie ist vor allem aus zwei Gründen spannend. Erstens: Durch die neuen Streaminganbieter wächst die Zahl der potenziellen Anwender von Vizrt-Produkten. Und zweitens: Die Lösungen der gerade erst erworbenen Firma Mosart bringen den TV-Stationen erhebliche Produktivitätsgewinne. Durch das viel größere Netzwerk von Vizrt wird das die Marge verbessern.

LA





Zurich Insurance Group: Dollar-Gewinner aus der Alpenrepublik

Neu zum Kreis der Favoriten zählt die Zurich Insurance Group. Der Versicherungskonzern zeigte zuletzt nicht nur operative Fortschritte. Die Schweizer befinden sich auch am Anfang eines Dreijahresplans, der die Rentabilität steigern soll. Das Unternehmen gilt zudem als Gewinner des erstarkten US-Dollars. Da Zurich mehr als 30 Prozent seiner Einnahmen in Übersee erzielt, zählt die St. Galler Kantonalbank den Versicherungskonzern zu den größten Profiteuren der Dollar-Aufwertung. Das positive Umfeld spiegelt sich im Kurs wider. Während der Schweizer Index SMI auf Monatssicht um fünf Prozent nachgab, zeigte Zurich relative Stärke und stagnierte lediglich. Aktuell notiert die Aktie im Bereich des Jahreshochs. Neue Impulse dürften die Neunmonatszahlen bringen, die am 6. November anstehen. Denn die starke Konjunktur in den USA sollte sich positiv auf den Geschäftsverlauf ausgewirkt haben.

CI





Pandora: Schnelle Wechsel steigern den Gewinn

Der dänische Schmuckhersteller glänzte zuletzt mit einem Gewinnsprung von mehr als 50 Prozent. Für Pandora zahlt sich die Strategie aus, neue Kollektionen an Armbändern und Halsketten mit einer Vielzahl von Silberanhängern (Charms), die sich die Kunden individuell zusammenstellen, immer schneller auszuliefern. Den jüngsten Coup landete Pandora in den USA. Der Vertrag mit Walt Disney sieht vor, dass Pandora ab November in den Läden und Parks von Disney mit dem Verkauf von Charms aus Silber und Gold beginnt, die Disney-Figuren nachempfunden sind. Läuft auch das Weihnachtsgeschäft rund, steigen die Chancen, dass Pandora bei Umsatz und operativer Marge sogar die bereits zweimal angehobenen Prognosen für 2014 toppt. Pandora bleibt einer der aussichtsreichsten europäischen Wachstumstitel unter den zyklischen Konsumgütern. Den Stoppkurs ziehen wir auf 49,00 Euro nach.

SRI





Fresenius: Stabile Aktie für nervöse Zeiten

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Fresenius gehört zu den stärksten Papieren am deutschen Aktienmarkt. Während der DAX in der Spitze rund 13,4 Prozent gegenüber seinem Allzeithoch verloren hatte, ist Fresenius nur wenige Prozent von seiner aus dem Februar 2014 stammenden Rekordmarke entfernt. Zum jüngsten Kursschub trugen Spekulationen um eine mögliche Übernahme des Danone-Geschäfts mit klinischer Ernährung bei. Zudem gibt es zahlreiche positive Analystenkommentare. Besonders gut wurde die Wiederaufnahme der Bewertung durch die Deutsche Bank mit "Kaufen" und einem Kursziel von 47 Euro aufgenommen. Den Experten zufolge dürfte der Gesundheitskonzern dank seiner Wachstumsinitiativen schon im kommenden Jahr zu zweistelligen Umsatzund Gewinnzuwächsen zurückkehren. Kurz: Wer Stabilität für sein Depot sucht, kommt an der Fresenius-Aktie nicht vorbei.

CS