Nestlé: Value-Aktie mit Vertrauensbonus

Als Weltmarktführer wachsen die Bäume nicht mehr in den Himmel, das versteht sich von selbst. Doch können auch stetig moderate Steigerungsraten vollkommen als Anlagemotiv genügen. So zum Beispiel bei unserem Dauerfavoriten Nestlé. Die Schweizer schwören auf ihr mittelfristiges Wachstumsziel von fünf bis sechs Prozent pro Jahr. Zwar konnte dieses 2014 mit 4,5 Prozent - aufgrund von schleppenden Geschäften in China und Europa - nicht ganz erreicht werden, Nestlé erntete von Expertenseite dennoch Lob. "Der Nahrungsmittelhersteller ist im schwierigen Jahr 2014 gut vorangekommen", sagt Berenberg-Analyst James Targett.

Für 2015 erwartet Nestlé wieder die Rückkehr zum Mittelfristziel. Aktionäre belohnen die Eidgenossen mit einer weiteren Dividendenerhöhung auf 2,20 Franken je Anteilschein. Seit 1959 wurde kein einziges Mal die Ausschüttung gesenkt. Nestlé bleibt ein Standardinvestment.

CI





Schweizer Electronic: Potenzial noch nicht ausgeschöpft



Die Zahlen von Schweizer Electronic sind besser ausgefallen als erwartet. Das Unternehmen erzielte einen Rekordumsatz von 110 Millionen Euro. Zunehmend profitiert der Leiterplattenhersteller von der Expansion nach Asien. Die Partnernetzwerke dort steuern schon fast zehn Prozent zu den Erlösen bei. Da die Geschäfte in Fernost weiter florieren sollten, könnte sich dieser Wert verdoppeln, erwarten Analysten.

Ein weiterer Joker könnte die Kooperation mit Infineon sein. Der Halbleiterriese ist vor wenigen Monaten bei Schweizer eingestiegen und hat mehr als neun Prozent der Aktien übernommen. Beide Technologiefirmen wollen im Bereich Embedded Solutions neue Produkte entwickeln. Davon dürften die viel kleineren Schwarzwälder überproportional profitieren. Schweizer Electronic verfügt über eine solide Bilanz. Obwohl die Aktie jüngst zulegte, hinkt sie der Marktentwicklung hinterher.

LA





Takkt: Zeichen stehen auf Expansion



Ein Ausrufezeichen setzte der Büroausstatter Takkt hinter seine 2014er-Zahlen. Die Erlöse legten um drei Prozent auf 980 Millionen Euro zu, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg sogar um 15,6 Prozent auf 111 Millionen Euro. Damit verbesserte sich die Umsatzrendite um gut einen Prozentpunkt auf 11,3 Prozent. Das Wachstum soll sich 2015 fortsetzen, insbesondere dank des Wirtschaftsbooms in den USA. "Die Zeichen in den Vereinigten Staaten stehen von Beginn an auf Expansion", erklärt Vorstandschef Felix Zimmermann.

Doch auch in Europa erwartet der Versandhändler mehr Aufträge. Zahlreiche Researchhäuser haben die zurzeit positive Entwicklung genutzt, um ihre Kursziele nach oben zu setzen. Nachdem der SDAX-Titel nun auch unser Kursziel von 16 Euro erreicht hat, legen wir ebenfalls eine Schippe drauf. Unser neu ermittelter fairer Wert liegt bei 19 Euro. Die Aktie ist damit ein klarer Kauf.

CI





Pandora: Bleibt auch für Anleger stylish



Der Schmuckhersteller Pandora lässt Frauen- und Anlegerherzen höher schlagen. Unsere Dauerempfehlung schaffte 2014 ein Umsatzplus von 32,5 Prozent auf umgerechnet 1,6 Milliarden Euro. Noch mehr glänzten die Dänen auf der Ertragsseite: Der operative Gewinn schnellte um 52 Prozent auf 547 Millionen Euro nach oben. Die Produktion der Silberarmbänder mit ihren individuell kombinierbaren Schmuckstücken in Thailand ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die hohen Margen. In Zukunft will Pandora verstärkt den chinesischen Markt angehen.

Ein besonderes Geschenk hält die Gesellschaft für ihre Anleger bereit: Die Dividende für 2014 soll sich um 38 Prozent auf 1,20 Euro je Aktie erhöhen. Vom Chance-Risiko-Profil her bleibt Pandora eine der aussichtsreichsten zyklischen Konsumgüteraktien in Europa. Jedoch sollte man nach dem jüngsten Kursfeuerwerk auf einen Rücksetzer für den Neueinstieg warten.

SRI





Yara: Sinkende Kosten, steigende Gewinne



Seit Jahresanfang ist die Yara-Aktie um 30 Prozent nach oben geschossen: Anfang Januar profitierte das Papier des norwegischen Stickstoffherstellers von der Meldung, dass Weißrussland überraschend Exportzölle auf Düngemittel eingeführt hat. Zudem hat Yara blendende Ergebnisse vorgelegt. Der Konzern profitiert von einer starken Nachfrage, während die Produktion in Ländern wie der Ukraine eingebrochen ist.

Zugute kommen Yara auch die deutlich gesunkenen Kosten für Gas, den wichtigsten Rohstoff bei der Stickstoffproduktion. Um noch stärker von den niedrigen Gaspreisen in den USA zu profitieren, will Yara gemeinsam mit BASF für 600 Millionen Dollar eine Anlage in Texas bauen. Die Profitabilität von Yara wird dadurch deutlich beflügelt, da die Norwegische Krone gegenüber dem Dollar kräftig abgewertet hat. Trotz der Rally hat die Aktie noch viel Potenzial. Wir erhöhen Kursziel und Stoppkurs deutlich.

HE





Novartis: Neue Argumente für einen Kauf



In Ausgabe 05/2015 hatten wir Gründe genannt, weshalb sich ein Einstieg bei Novartis lohnt. Inzwischen sind drei weitere Kaufargumente hinzugekommen. Erstens teilte der Schweizer Pharmariese mit, die US-Gesundheitsbehörde FDA werde die Prüffrist für das neue Herzmedikament LCZ696 um vier auf acht Monate verkürzen. Damit könnte der Hoffnungsträger, dem der Konzern mehrere Milliarden Dollar Jahresumsatz zutraut, bereits im Sommer in den USA auf den Markt kommen. Zweitens erhielt das Unternehmen nach der Genehmigung der EU-Kommission auch die Erlaubnis der US-Wettbewerbsbehörde FTC für den Kauf des Krebsgeschäfts von Glaxo-SmithKline. Novartis muss zwar Auflagen erfüllen, dürfte aber profitabler werden. Drittens bekam der Roche-Rivale überraschend die FDA-Zulassung für das Medikament Farydak, dem Analysten Umsätze von bis zu 400 Millionen Dollar prognostizieren.

NH