von Herausgeber Frank-B. Werner

Kein Anschluss unter keiner Nummer. Dies war am Samstag die Situation für Millionen Mobilfunkkunden der Deutschen Telekom. Abseits aller technischer Erklärungen zeigt der Vorfall, wie wir uns immer stärker von verletzlichen Netzen abhängig machen. Wenn bei Energie, Geldverkehr, demnächst selbst fahrenden Autos und Bahnen etwas schiefgeht, wird’s richtig wehtun.

Die Nervosität in Sachen Brexit nimmt von Tag zu Tag zu. Als am vergangenen Freitagabend auch noch eine Umfrage erstmals die Befürworter des Ausstiegs vorne sah, flüchteten die Anleger rund um den Globus in vermeintlich sichere Häfen wie Gold und Renten. Dabei weiß niemand, was ein Ausscheiden der Briten aus der Europäischen Union wirklich bedeutet, welche bilateralen Regelungen - wie mit der Schweiz - an die Stelle der EU-Verträge treten. Sicher, in der Übergangszeit wird es kräftig rumpeln; aber am Ende wollen doch alle Geschäfte miteinander machen. Sowohl die Briten als auch die verbleibenden EU-Mitglieder haben ein vitales Interesse an möglichst guten wirtschaftlichen Beziehungen - die EU wird deshalb nicht die beleidigte Leberwurst geben, und die Regierung in London wird eine möglichst enge Koexistenz suchen. "Keine Panik" sollte deshalb die Devise sein.

Die Swatch Group kennen wir als weltweit größten Uhrenkonzern. Und weil sich die Hersteller von Luxusgütern derzeit in einem zyklischen Abwärtstrend befinden, hat die Swatch-Aktie derzeit wenig Fans. Das könnte sich indes bald ändern, denn vielleicht wird Swatch der nächsten Anlegergeneration nicht als Uhrenhersteller, sondern als Produzent leistungsstarker Autobatterien mit angeschlossener Uhrenmanufaktur bekannt sein. Der chinesische Auto- und Motorradhersteller Geely (Volvo, London Taxi) jedenfalls hat sich im Mai die Technologie der Swatch-Tochterfirma Belenos vorvertraglich gesichert, für Swatch-Chef Nick Hayek könnte das der Durchbruch gewesen sein. Vielleicht ist die Uhrenaktie die sicherste Wette in Sachen Elektromobilität?