Wirecard: Stärkere Kooperation mit Visa

Der im TecDAX gelistete Dienstleister für Online-Bezahlservices Wirecard rückt näher an den Kreditkartenkonzern Visa heran. Die Amerikaner lagern Teile ihres Geschäfts mit Prepaidkarten in Asien an Wirecard aus. Die Bayern übernehmen Firmenanteile von Visa in Singapur und Indien und zahlen im Gegenzug 16 Millionen Dollar. Der asiatisch-pazifische Raum ist einer der wachstumsstärksten Märkte der Welt für Prepaidkarten. "Die Zusammenarbeit mit Visa im Bereich Prepaid-Processing und die Übernahme von Visa Processing Service stärken unsere Position im weltweiten Prepaidmarkt", sagt Wirecard-Chef Markus Braun. Die Aktie überwand im Anschluss die Widerstandszone bei 30 Euro. Aus charttechnischer Sicht hat der Titel damit ein Kaufsignal generiert. Auch die Fundamentaldaten stimmen. 2015 ist mit einem Gewinnwachstum von rund 30 Prozent zu rechnen. Wir stufen die Aktie auf "Kaufen" herauf.

FW





Nordex: Reichlich Rückenwind für die Zukunft

Steigende Preise und neue Projekte beflügeln das Geschäft des Windkraftbetreibers. Die jüngsten Quartalszahlen untermauern den Aufwärtstrend. Während der Umsatz zwischen Januar und September um 20 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro anzog, schnellte der operative Gewinn um nahezu das Doppelte auf 60 Millionen Euro nach oben. Dazu sichert der feste Bestand an finanzierten Aufträgen in Höhe von 1,35 Milliarden Euro eine Auslastung bis weit ins Jahr 2015. Für 2014 peilt Nordex bei Umsatz und Gewinn neue Rekordwerte an. Die operative Marge soll sich auf 4,5 bis 5,5 Prozent belaufen - ein deutliches Plus gegenüber den 3,1 Prozent im Vorjahr. Bis 2017 will Nordex die operative Marge auf sieben bis acht Prozent und das Umsatzvolumen auf zwei Milliarden Euro steigern. Auch die Finanzkraft mit einer Eigenkapitalquote von gut 30 Prozent überzeugt. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment im TecDAX.

SRI





Hornbach Baumarkt: Neustrukturierung auch für die Tochter?

Mit der Umwandlung in eine KGaA will Hornbach Holding seine Konzernstruktur mit notierten Vorzugsaktien und nicht notierten Stämmen bereinigen. Wird der Umwandlung zugestimmt, gäbe es nur noch eine Gattung. Die Familie hätte als Komplementär der KG weiterhin das Sagen. Von der Umwandlung könnte auch die Aktie von Hornbach Baumarkt betroffen sein. Die AG wird zu mehr als 75 Prozent von der Holding kontrolliert. Der Börsengang der Stammaktien erfolgte, um bei minimalem Kapitaleinsatz den Familieneinfluss hoch zu halten. Dieses Argument entfällt in der angestrebten Gesellschaftsstruktur. Anleger werden künftig verstärkt darüber spekulieren, ob und wie die Baumarkt AG in den Konzernverbund geholt werden kann: per Übernahmeangebot, Fusion oder Gewinnabführungsvertrag. Die nötigen Gutachten dürften wahrscheinlich nicht zu Ungunsten der Aktionäre der Baumarkt AG ausfallen.

LA





Clariant: Drei Gründe sprechen für einen Kauf

Gleich mehrere Kaufsignale sendet derzeit die Clariant-Aktie. Aus technischer Sicht ist es dem Chemietitel gerade gelungen, die 200-Tage-Linie zu knacken. Aus operativer Sicht machen die Eidgenossen mit einem gelungenen Turnaround von sich reden. Der Konzern erwirtschaftete im dritten Quartal einen Überschuss von 59 Millionen Franken, im Vorjahr hatten Buchverluste in Verbindung mit dem inzwischen abgeschlossenen Konzernumbau zu einem Verlust von 204 Millionen Franken geführt. Auf Ebitda-Basis erzielte Clariant im Zeitraum Juli bis September eine Marge von 14 Prozent. Damit geben sich die Baseler aber nicht zufrieden, 2015 soll die Rendite auf 16 bis 19 Prozent zulegen. Aber nicht nur der technische Ausbruch sowie die Gewinnwende machen die Aktie interessant, sondern auch Übernahmegerüchte, die immer wieder auftauchen und den Mid Cap anheizen.

CI





Viscofan: Jede Menge Genuss auch für die Anleger

Das nordspanische Pamplona ist nicht nur Schauplatz eines Stierlaufspektakels, sondern auch der Hauptsitz von Viscofan. Das Unternehmen ist weltweit führend bei Wursthüllen aus Zellulose, Kunststoff oder Collagen. Investitionen in zwei neue Produktionsstätten in Südamerika sorgten im ersten Halbjahr für stagnierende Gewinne. Jetzt ist Viscofan wieder dabei, die Ertragskraft zu steigern. Im dritten Quartal 2014 legte der Umsatz um 4,6 Prozent auf 200,1 Millionen Euro zu. Unterm Strich bleibt ein Reingewinn von 27,2 Millionen Euro, was einem Plus von 15,3 Prozent entspricht. Gleichzeitig zieht Viscofan die Portfoliobereinigung durch. Für 55,5 Millionen Euro geht die für die Produktion von Dosentomaten zuständige Geschäftseinheit IAN an die Private-Equity-Gesellschaft Portobello Capital Gestion. Die Einnahmen aus dem Deal werden ins Kerngeschäft investiert. Wir ziehen Stopp- und Zielkurs nach.

SRI





Put EUR/CHF: Untergrenze der SNB kann brechen

Dank der Hebelkraft von Optionsscheinen kann man mit einem kleinen Einsatz auch mal eine vermeintlich wilde Spekulation wagen. Eine davon gilt dem Wechselkurs Euro/Schweizer Franken. Die Schweizer Nationalbank (SNB) wird mit allen Mitteln die Untergrenze verteidigen, ist die gängige Meinung. Aber seit die künstliche Wechselkursuntergrenze vor gut drei Jahren etabliert wurde, ist viel geschehen. Nun könnte sich die expansive Geldpolitik der EZB als Spielverderber für die SNB entpuppen. Denn sie schwächt den Euro und damit auch den Franken, der an die Gemeinschaftswährung gekoppelt ist. Die Folge sind hohe Zahlungsbilanzüberschüsse der Schweiz und Aufwertungsdruck auf die Währung. Mit einem Put setzen Anleger darauf, dass die Schweizer Nationalbank den ökonomischen Rahmenbedingungen letztlich Tribut zollen wird. Hält die Barriere, kann die Spekulation in einem Totalverlust enden.

LA