Das Edelmetall biete Schutz gegen Kaufkraftverluste und habe kein Zahlungsausfallrisiko, sagte Polleit. Auch im langjährigen Rendite-Vergleich mit anderen Asset-Klassen schneide Gold sehr gut ab. So hätten etwa US-Aktien inklusive Dividenden von 1973 bis 2018 eine durchschnittliche Wertsteigerung von 10,64 Prozent pro Jahr geliefert. Gold sei im selben Zeitraum auf 6,76 Prozent gekommen, Drei-Monatsgeld hätte hingegen lediglich 4,84 Prozent gebracht. Zwischen 2000 und 2018 habe das Edelmetall mit einem durchschnittlichen Wertzuwachs von 8,65 Prozent gegenüber US-Aktien mit 5,47 Prozent und Drei-Montagsgeld mit gerade 1,59 Prozent pro Jahr das Rennen sogar für sich entschieden.

Zugleich zeichnete Polleit ein düsteres Bild für die Zukunft des ungedeckten Geld-Systems. Zentralbanken und Geschäftsbanken würden die Geldmenge per Kreditvergabe ungebremst ausweiten und dabei die Zinsen auf "unnatürlich niedrige Niveaus" drücken. Nach einem konjunkturellen Aufschwung mit Preis- und Bewertungsschüben an den Aktien- und Immobilienmärkten sei in der Vergangenheit zuverlässig ein starker Abschwung gefolgt, warnte Polleit.

Angesichts dieser Gefahren ging Polleit mit Fiat-Währungen hart ins Gericht. Fiat-Währungen seien "staatliche verordnete Zwangsgelder", die inflationär wirkten und zur Schuldenwirtschaft ermutigten. So sei die um private Kreditinstitute bereinigte Netto-Verschuldung in der Eurozone in den vergangenen 20 Jahren auf 260 Prozent der Wirtschaftsleistung gestiegen.

Vor diesem Hintergrund gewinne Gold weiter an Attraktivität. Gemessen an zentralen Kriterien wie Geldmenge, Aktienrenditen oder Zinsen sei der Goldpreis aktuell deutlich unterbewertet, erklärte Polleit. Danach liege der faire Wert derzeit bei rund 1480 Dollar. Am Freitag lag die Feinunze bei 1313 Dollar. "Gold", resümierte der Edelmetall-Experte am Samstag, sei nicht nur eine Versicherung für das Portfolio, sondern biete auf dem aktuellen Niveau "auch noch Wertsteigerungspotenzial".