Voltas guter alter elektrochemischer Energiespeicher ist heute begehrt wie nie und lockt die Unternehmen, die sie herstellen, aufs Börsenparkett. Und diese finden mehr als genug Investoren, die ihnen die Aktien förmlich aus den Händen reißen. So geschehen im Oktober an der Frankfurter Börse. Voltabox und Varta sammelten zusammen rund 380 Millionen Euro bei den Investoren ein, beide Aktien starteten mit einem saftigen Plus über dem Ausgabepreis in den Handel. Für Varta war es der zweite Versuch, vor einem Jahr wollte die Papiere des traditionsreichen Batterieherstellers keiner haben, nun aber wurde der erste Handelstag sogar wegen der großen Nachfrage um eine Woche vorgezogen. So ändern sich die Zeiten. Werthstein setzt schon seit mehr als einem Jahr auf diesen Trend, die "Renaissance der Batterien" ist einer von aktuell 16 Zeitgeists, die Kunden ihrem Portfolio hinzufügen können.

Beim Thema Batterien denkt man zurzeit vor allem an eines: Elektroautos und der Wunsch nach höheren Kapazitäten der Energiespeicher für mehr Kilometer ohne Suche nach einer Ladesäule. Robert Ruttmann, Werthstein Institute Fellow aus Zürich hält die E-Mobilität für eine der Schlüsseltechnologien unserer Zeit: "Ich denke, die meisten Schätzungen bezüglich künftiger Wachstumsraten sind möglicherweise zu konservativ. Eine treibende Kraft hier sind die fallenden Kosten der Speicherkapazität. Seit 2010 sind die Batteriepreise um 70 Prozent zurückgegangen, und in der Zukunft könnte dieser Preisverfall sich durchaus fortsetzen", so der Experte im Zeitgeist Update "Batterien". Was noch aussteht, sind zwei Dinge. Zum einen die politische Anschubhilfe. Unter anderem, weil Benzin und Diesel dank des niedrigen Ölpreises so günstig sind und Verbraucher damit weiterhin mit ihren herkömmlichen Fahrzeugen unterwegs sind. In den USA beispielsweise verkaufte Ford für jedes E-Auto gleich sechs Trucks der F-Serie.

2040 werden daher nur 10 Prozent der Fahrzeuge der Welt elektrisch betrieben sein, weitere 20 Prozent Hybride sein, kalkuliert man bei Facts Global Energy. Politische Unterstützung kann da einiges ändern. "Seitdem Norwegen den E-Auto-Käufern unter die Arme greift, kaufen viele zusätzlich zum herkömmlichen noch ein elektrisch betriebenes Fahrzeug, um Geld zu sparen. Und wie es ohne Förderung aussieht, zeigt das Beispiel Dänemark. Dort wurde zu Beginn des Jahres 2016 die Förderung gestrichen. Und prompt fiel der Absatz um 80 Prozent", so Valerie Plagnol, Werthstein Institute Fellow aus Paris.

Die Nachfrage nach den Energiespeichern wird aber auch von anderer Seite getrieben. Giles Keating, Präsident des Werthstein Instituts: "Batterien lösen das Problem der erneuerbaren Energien, die Energie nicht immer entsprechend dem Bedarf erzeugen können. Die Speicher sind eine Lösung für die sogenannten Lastspitzen - sprich, dass der Stromverbrauch im Laufe des Tages sehr stark schwankt." Viel Wind oder Sonne lassen viel Energie fließen, bedeckter Himmel und Flaute sorgen wiederum für eine Stromflaute. "Batterien könnten die überzählige Energie aufnehmen und ins Netz speisen, sobald der Bedarf da ist", so Keating.

Nur zwei von vielen Bereichen, die das Thema Batterien zu einem Zeitgeist-Thema machen. Der Wille zur umweltfreundlichen Mobilität und zum entsprechenden Umgang mit Energie in der Politik ist da, zumindest grundsätzlich. Die technische Entwicklung geht in die richtige Richtung. Und die Massenfertigung ist absehbar. Macht zusammen ein attraktives Zeitgeist-Investment.

Die Straßen voller Elektroautos, das ist noch eine lange Reise. Doch die Akkus dafür sind geladen. Wir laden Sie ein, alles über Chancen und Risiken des Investments in "Batterien" zu erfahren. Hier geht's direkt zum Artikel, Video und zu spannenden Grafiken.