von Christine Romar, Citi

Spätestens als der DAX am 24. August wieder unter seinem Stand vom Jahresanfang geschlossen hatte, ist Anlegern klar geworden, dass die Börsen keine Einbahnstraße sind. Etlichen von ihnen erscheint es in einem weiterhin von Unsicherheit geprägten Umfeld nun die beste Entscheidung zu sein, aus den Märkten auszusteigen, um größere Verluste zu vermeiden. Denn die erscheinen angesichts der globalen Entwicklung nicht ausgeschlossen. Mittlerweile haben Sorgen über die Zukunft der chinesischen Wirtschaft diejenigen über die Perspektiven Griechenlands abgelöst, und die enormen Verluste an den chinesischen Börsen haben ihre Spuren an den Märkten hinterlassen. Hinzu kommt die Unsicherheit über Zeitpunkt und Ausmaß einer Zinserhöhung in den USA. Die Folge sind deutlich größere Ausschläge an den Aktienmärkten weltweit: Die Volatilitätsindizes, die die erwarteten Schwankungen an den Börsen abbilden und daher ein Maß für die Nervosität sind, haben deutlich zugelegt.

Wer dies zum Anlass nimmt, jetzt auszusteigen, beraubt sich indes sämtlicher Chancen, welche die Aktienmärkte weiterhin bieten: Eine rasche Erholung ist derzeit ebenso möglich wie eine Fortsetzung der Korrektur. Es kommt hinzu, dass es immer noch an rentierlichen Anlagealternativen fehlt. Risikoärmere Anlageklassen wie Anleihen bieten keine nennenswerten Erträge und bergen außerdem ein wachsendes Zinsrisiko.

Gerade für mittelfristig orientierte Anleger gibt es aber eine Alternative, mit der sich das Risiko eines Direktinvestments in Aktien reduzieren lässt, ohne die Renditechancen komplett aufgeben zu müssen: Mit Discount Zertifikaten lassen sich mögliche weitere Kursverluste abfedern und je nach konkreter Ausstattung bereits dann attraktive Erträge erzielen, wenn der jeweilige Basiswert seitwärts läuft oder mäßig verliert. Denn mit Discount Zertifikaten kaufen Anleger eine Aktie oder einen Index mit einem Rabatt auf den aktuellen Kurs. Dafür partizipieren sie an Aufwärtsbewegungen des Basiswerts nur bis zu einer zuvor festgelegten Höhe, dem Cap des Zertifikats. Besonders interessant dabei: Je höher die erwarteten Schwankungen des Basiswerts, desto attraktiver sind in der Regel die Konditionen von Discountern.

Das liegt an der Funktionsweise der Papiere. Denn der Rabatt auf den aktuellen Kurs des Basiswerts wird über den Verkauf einer Kaufoption finanziert. Und deren Preis steigt tendenziell mit steigenden erwarteten Schwankungen. Die mit einer hohen Volatilität verbundenen höheren Erlöse erlauben so wahlweise höhere Risikopuffer oder großzügigere Caps. Eine Vielzahl unterschiedlicher Kombinationen von Rabatt und maximaler Rendite ermöglicht Anlegern dabei, das Renditepotenzial bei geringfügig reduziertem Risiko weitgehend zu erhalten oder aber auf Sicherheit zu setzen und sich weitestgehend vor Verlusten zu schützen, ohne das Renditepotenzial komplett aufzugeben. Daher sollten Anleger im Zweifel eher umsteigen anstatt dem Aktienmarkt komplett den Rücken zu kehren.