Der französische Telekom- und Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent will wieder ganz vorne mitspielen. Neben einem Stellenabbau weltweit, werden unrentable Sparten verkauft und wo Know-How fehlt, zugekauft. So machen sich die Franzosen für den anstehenden Wettbewerb um Aufträge aus der Branche fit.

Einer Studie zufolge wird bis 2016 der Sprachverkehr im Mobilfunksektor schrumpfen, während die Datenübertragung und der Festnetz-Breitbandsektor weiter wachsen wird. Wollen die Telekomfirmen am Ball bleiben, müssen sie ihre Infrastruktur, sprich Netze, Router und Verbindungen massiv aufrüsten. Von diesem laufenden Investitionsschub profitieren vor allem Ausrüster wie Alcatel-Lucent.

Das Alcatel-Lucent auf dem richtigen Weg ist, zeigen die jüngsten Auftragseingänge. Mit China Mobile, dem größten Mobilfunkanbieter weltweit, arbeiten die Franzosen schon sehr lange zusammen. Zuletzt unterzeichneten die Unternehmen einen mit einem geschätzten Volumen von 750 Millionen Euro. Alcatel-Lucent wird die Technologie liefert, die China Mobile für die Netzwerkexpansion und den Ausbau benötigt. Der chinesische Auftrag ist nicht er einzige. Seit Januar folgten nennenswerte Bestellungen aus Deutschland, Thailand, Norwegen, Finnland, der Schweiz und auch aus Afrika. Zuletzt konnten die Franzosen auch bei Vodafone punkten. Die Briten legten vergangenes Jahr das Jumbo-Projekt "Spring" auf mit einem Investitionsrahmen von sieben Milliarden Pfund. In der vergangenen Woche wurde Alcatel als Zulieferer engagiert.

Die Bemühungen Kosten zu senken, trieben die Aktie im vergangenen Jahr schon erheblich an. Von einem Euro im Januar 2013 legte der Alcatel-Lucent-Kurs bis auf über 3,40 Euro zu. Auch die Analysten von Kepler Cheuvreux sehen bei Alcatel-Lucent eine aussichtsreiche fundamental begründete Turnaround-Chance. Ihr Kursziel lautet 4,50 Euro. Neben der operativen Erholung könnte aber eine Übernahme den Aktienkurs binnen kürzester Zeit in die Kursregion hieven. Alcatel-Lucent wird gerade einmal mit rund 50 Prozent seines Umsatzes für 2015 gehandelt. Außerdem würden die Geschäfte der Franzosen die von Nokia bestens ergänzen. Immer wieder rumoren Gerüchte über ein mögliches Gebot der Finnen.

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Spekulative Anleger greifen zum Knock-out-Call, der die möglichen Kurssteigerungen mit Faktor 5,9 hebelt. Die Knock-out-Schwelle steigt langsam an, deshalb sollten Anleger das Investment täglich überprüfen.

Stand 10. Juli 15.00 Uhr