Nach einer Schwankungsbreite von mehr als 2300 DAX-Punkten im August blieb die erste September-Hälfte mit einer Range von weniger als 600 Zählern äußerst ruhig. Doch das dürfte sich schon bald ändern, denn große Ereignisse stehen bevor: zunächst die richtungsentscheidende Fed-Zinsentscheidung am Donnerstag und tags darauf der "dreifache Hexensabatt".

Eines scheint klar: sowohl aus saisonaler Sicht als auch unter Überkauft/Überverkauft-Aspekten ist damit zu rechnen, dass es innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen eine hervorragende Einstiegsgelegenheit auf der Long-Seite geben wird. Die entscheidende Frage lautet, auf welchem Niveau dieses neue Zwischentief sein wird. Eher Umfeld des Crash-Tiefs vom 24. August (9338 Punkte)? Oder doch schon einige hundert Zähler darüber? Vielleicht aber auch erst unter der 9000er-Marke?

Zumindest noch einmal die 9300/9500er-Zone dürfte angesteuert werden, wenn das 61,8-Prozent-Fibonacci-Retracement der August-September-Aufwärtswelle bei 9786 Punkten unterschritten wird. Solange diese Marke behauptet wird, befinden wir uns tendenziell in einer intakten Erholungswelle, bei der sich über kurz oder lang dann aber weitere bullische Erfolge einstellen müssen. So scheitere der DAX in der letzten Woche fast punktgenau an einer Abwärtstrendlinie, die durch die Tageshochs vom 10. und 11. August bestimmt wird. Aktuell ist diese Trendgerade bereits bis etwa 10.250 Punkte gefallen. Gelingt der Ausbruch, ist starker Druck vom Index genommen und das September-Hoch 10.512 Punkte könnte ins Visier genommen werden. Der dortige Widerstand wird vom 50-Prozent-Fibonacci-Retracement des August-Crashs verstärkt. Dieser Absturz wiederum wäre aus Fibonacci-Sicht oberhalb von 10.779 Punkten abgehakt. Und auch der vom August-Hoch ausgehende Abwärtstrend wird den Widerstand in diesen Tagen erreichen.

Wer nicht auf eindeutige Signale auf der Long- oder Short-Seite warten möchte, greift alternativ zu einem Inliner, bei dem die wichtigsten charttechnischen Marken Berücksichtigung finden. Die obere Schwelle soll einen Puffer von mindestens 200 Punkten zum Drei-Monats-Hoch um 11.800 Punkte haben. Die untere soll einen Test des sechsjährigen Basis-Aufwärtstrends bei 8300 Zählern erlauben, mithin bei höchstens 8250 Zähler liegen.

Einen akzeptablen Chance-Risiko-Mix bietet der ausgewählte Schein. Der steigt vom aktuellen Niveau aus um 46 Prozent, wenn der DAX bis zum 19. Februar zwischen 8200 und 12.000 Punkten bleibt. Idealerweise kommt man aber nach einem Rücksetzer in die Zone 6,20/6,40 Euro im Laufe der Woche zum Zug, wenn es wieder etwas volatiler wird. Gewinnmitnahmen werden bei 9,00 Euro angestrebt.



Name: DAX-Inliner

WKN: SG8T2Z

Aktueller Kurs: 6,71 € / 6,86 €

Schwellen: 8200 Pkt. / 12.000 Pkt.

Bewertungstag: 19.02.16

Kauflimit: 6,40 €

Zielkurs: 9,00 € Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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