Allein seit Jahresbeginn hat das Aktienleitbarometer der Eurozone rund 15 Prozent verloren. Damit steht der Euro Stoxx 50 etwas besser da als der DAX, der bereits rund 17,5 Prozent eingebüßt hat.

Auf der Suche nach einem möglichen Boden wird Charttechnikern allmählich angst und bange. Denn aktuell hat der Index die bislang als äußerst solide geltende Unterstützungszone um 2790/2855 Punkte durchbrochen. Auf diesem Niveau liegen auch die beiden Tiefs von Oktober 2014 und Januar 2016. Nach dem Bruch der Bastion könnte es bis auf 2500 Zähler nach unten gehen. Dort endete im Jahr 2013 eine Korrektur, womit sich dieses Niveau als Unterstützung etablierte. Sollten alle Stricke reißen, droht ein Crashszenario.

Bewährte Kennziffer



In solchen Fällen hat es sich bewährt, auf den Buchwert zu achten. Laut Fundamentalanalyse sollte der Markt bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von eins einen Boden finden, da der Börsenwert dann das Eigenkapital der Gesellschaften widerspiegelt. In der Praxis hat sich das KBV bewährt: Im Crashjahr 2003 sackte der Index bis auf rund 1,25 ab. 2009 ging es auf knapp eins nach unten. Dem steht ein langjähriger Durchschnitt von 1,8 gegenüber.

Auf Basis des aktuellen Buchwerts des Euro Stoxx 50 leitet sich bei einem KBV von eins ein Indexstand von rund 2185 Punkten ab. Um so tief zu fallen, müsste es aber zu einer Weltwirtschaftskrise kommen - ein eher unwahrscheinliches Szenario. Langfristig agierende Anleger könnten daher über den Einstieg via Discountzertifikat nachdenken. Erstens bieten die Papiere wegen der hohen Volatilität aktuell gute Konditionen. Zweitens können Anleger mit einem Rabatt einsteigen und sich damit einen Puffer verschaffen, falls es doch zu weiteren Kursverlusten kommt.

Ein Euro-Stoxx-50-Discountzertifikat der Société Générale erlaubt den Einstieg in den europäischen Leitindex mit einem Rabatt von mehr als 20 Prozent. Im Gegenzug sind die Gewinnchancen durch eine Obergrenze (Cap) beschnitten, die bei 2300 Punkten gezogen ist. Wenn der Euro Stoxx 50 am Bewertungstag, am 16. Dezember 2016, mindestens auf diesem Niveau notiert, wirft das Rabattpapier einen Ertrag von 7,4 Prozent ab. Der Cap liegt nicht nur rund 15 Prozent vom aktuellen Indexstand entfernt, sondern auch in der Nähe des Indexbuchwerts.

Sollte der Euro Stoxx bereits in den kommenden Tagen oder Wochen zu einer kräftigen Erholung ansetzen, dürfte auch der Kurs des Zertifikats deutlich anziehen. Somit ist das Wertpapier eine vergleichsweise konservative Möglichkeit, um auf einen Rebound bei Aktien zu setzen. Je nachdem, wie stark eine Gegenbewegung ausfallen wird, könnte dann auch der vorzeitige Verkauf des Discountzertifikats sinnvoll sein.