Die Zeiten, in denen die K+S-Aktie nahezu jeden Tag im Rampenlicht der Börsenberichterstattung stand, sind lange vorbei. Zwischen 2003 bis 2008 legte der Kurs um mehr als 2000 Prozent zu, in der Spitze bezahlten Anleger knapp 100 Euro. Aktuell werden nur noch 21 Euro aufgerufen - ein miserables Ergebnis. Doch es wäre falsch, die Papiere nicht mehr zu beachten, ganz im Gegenteil. Zwar sind die Herausforderungen für den Konzern weiterhin groß, vor allem mit Blick auf die Überkapazitäten in der Kali-Branche. Doch es gibt erste Anzeichen, dass die Talsohle durchschritten sein könnte.

Mais und Weizen wecken Hoffnungen



Konzern-Chef Norbert Steiner rechnet 2020 wieder mit einem Gewinn vor Steuern und Abschreibungen von 1,6 Mrd. Euro. Dazu beitragen soll auch das Legacy-Projekt in Kanada, ab Jahresende wird mit einer Produktion von rund zwei Mio. Tonnen pro Jahr gerechnet.

Wichtig für K+S bleibt die Nachfrage und damit die Preisentwicklung von Kalidünger. Steigende Notierungen erscheinen nur realistisch, wenn die Branchenkonsolidierung anhält und vor allem die Notierungen bei den Agrarrohstoffen anziehen.

Und hier mehren sich ähnlich wie bei der K+S-Aktie allmählich die positiven Signale. Mais kletterte seit Jahresbeginn um vier Prozent, Weizen steht sechs Prozent höher. Sollte sich die Tendenz fortsetzen, dürfte auch die Nachfrage der Landwirte nach Kalidünger steigen, und so die Gewinnsituation bei K+S verbessern. Auch der zuletzt wieder deutlich schwächere Euro dürfte dem ehemaligen DAX-Mitglied in die Karten spielen. Nach Berechnungen von Hauck & Aufhäuser führt eine Euro-Abwertung gegen den Dollar um ein Prozent zu einem zusätzlichen operativen Gewinn von zehn Mio. Euro. Neue Details zum Geschäftsjahr 2016 mit Ausblick wird das Management am 16. März geben.

Bewertung noch nicht ausgereizt



Noch ist die Skepsis bei den Investoren groß, viele Analysten sehen kaum Potenzial für die Aktie. JPMorgan, Goldman Sachs und UBS stuften die Papiere im Januar mit Verkaufen ein und siedelten das Kursziel bei 18 bis 21 Euro an. NordLB und Baader Bank bewerteten die Aktie zuletzt mit "Neutral". Erst allmählich stabilisieren sich auch die Konsensschätzungen der Analysten für den Gewinn je Aktie. Für 2017 rechnen die Profis im Durchschnitt mit 1,22 Euro, im kommenden Jahr sollen 1,85 Euro je Anteilsschein hängen bleiben. Mit einem KGV von 12,2 wäre die Aktie durchaus noch attraktiv und günstiger als im langfristigen Durchschnitt.

Seit dem Mehrjahrestief im Herbst 2016 legte die Aktie zwischenzeitlich um mehr als die Hälfte zu und befindet sich aktuell in einer Konsolidierungsphase. Im Idealfall behauptet der Kurs das nun erreichte Niveau. Anschließend könnte ein weiterer Aufwärtsschub bis in den Bereich um 26/27,30 Euro einsetzen. Das positive Szenario bleibt intakt, solange mindestens die Marke von 20 Euro verteidigt wird. An der Schwelle verlaufen derzeit die leicht steigende 200-Tage-Linie (violett) und eine horizontale Unterstützung.

Fazit: Die jüngsten Signale zeigen, dass sich die Aussichten auf dem wichtigen Düngemittelmarkt langsam wieder verbessern. Auch das zuletzt recht winterliche Wetter in Europa dürfte der Salzsparte gute Geschäfte beschert haben. Dennoch ist immer wieder mit Rückschlägen zu rechnen, Anleger brauchen einen langen Atem.

Der passende Schein



Spekulationen mit Bull-Papieren auf steigende Kurse erscheinen daher zu riskant, zumal auch mit defensiveren Scheinen attraktive Renditen möglich sind. Dazu zählt auch der Capped-Call mit der WKN HU8X6Q.

Notiert die K+S-Aktie bis zur Fälligkeit Mitte Dezember 2017 bei mindestens 20 Euro, erzielen Anleger eine Rendite von 32 Prozent oder 40 Prozent p.a. Erst wenn der MDAX-Titel zum Stichtag unter 18 Euro notiert, droht der Totalverlust.




Basiswert


K+S

Kurs Basiswert


21,6 EUR

Produkt


Capped-Call

WKN


HU8X6Q

Emittent


HypoVereinsbank

Bewertungstag


13.12.2017

Basispreis


18 EUR

Cap


20 EUR

Maximalrendite (p.a.)


32% (40%)

Kurs Zertifikat


1,50 Euro

Zielkurs


2 EUR



Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily.

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