An den kürzlich vorgelegten Quartalszahlen gibt es nichts zu kritisieren. "Wir hatten ein gutes drittes Quartal und erhöhen den Ausblick für das Gesamtjahr", sagte Merck-Chef Stefan Oschmann. So etwas wollen Anleger hören. Der Pharma- und Chemiekonzern bleibt weiter auf Wachstumskurs und profitiert vor allem von der planmäßig verlaufenden Integration von Sigma-Aldrich. Die 17 Mrd. Dollar schwere Übernahme des Laborzulieferers erwies sich als kluger Schachzug, die erhofften Synergieeffekte lassen sich früher als geplant realisieren. Zudem profitiert Merck mit dem Ausbau des US-Engagements nun noch stärker von der laufenden Euro-Abwertung und zählt daher mit zu den Währungsgewinnern.

Dank des disziplinierten Umgangs mit Forschungsmitteln und Erfolge im Healthcare-Bereich soll der operative Gewinn vor Sondereinflüssen im Gesamtjahr auf 4,45 bis 4,6 Mrd. Euro zulegen. Zuvor lag die Range bei 4,25 bis 4,4 Mrd. Euro. Sollte nun auch die Zulassung für die neuen Cladribin-Tabletten gegen Multiple Sklerose in Europa grünes Licht erhalten und die Krebsimmuntherapie Avelumab zugelassen werden, dürfte die Aktie 2017 zu den Gewinnern zählen.

Aktie wird mit KGV-Abschlag gehandelt



Angesichts der operativen Entwicklung überrascht es nicht, dass zuletzt auch Analysten ihre Gewinnschätzungen weiter nach oben genommen haben. Für 2017 liegen die Konsensschätzungen bei 6,46 Euro je Aktie, was zu einem KGV von 15 führt. Die Merck-Aktie weist somit einen Abschlag von etwa 17 Prozent auf den Zehn-Jahres-Durchschnitt von 18 auf und ist somit auch aus Bewertungssicht attraktiv.

Es wäre daher nicht überraschend, wenn der Markt schon bald das Nachholpotenzial erkennt und der Kurs aus seiner seit Juli bestehenden Seitwärtsspanne ausbricht. Die Hürde verläuft im Bereich um 100 Euro, darüber liegt das nächste Ziel bei rund 107 Euro. Auf der Südseite ist die Aktie durch die Kombination aus 200-Tage-Linie (violett) und Unterstützung bei rund 90 bis 92 Euro bestens abgesichert, was insgesamt zu einem guten Chance-Risiko-Verhältnis führt.

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Der passende Schein für den Sprung



Risikobereite Anleger nutzen die Gelegenheit zum Einstieg und profitieren überdurchschnittlich mit dem Knock out Bull SE4HHL. Kursveränderungen werden mit dem Hebelpapier um den Faktor 4,4 verstärkt. Basispreis und Knock out liegen gleichauf bei 75,35 Euro, der Spread bei engen 0,4 Prozent. Klettert der Kurs bis in den Zielbereich von rund 107 Euro, steigt das Papier um gut 40 Prozent.



Basiswert Merck KGaA
Kurs
Basiswert
97,50 EUR
Produkt Knock out Bull
WKN SE4HHL
Emittent Societe Generale
Fälligkeit endlos
Hebel 4,4
Basispreis 75,3
EUR
Knock
Out
75,3 EUR
Kurs
Zertifikat
2,26 EUR
Spread 0,44%


Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily.

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