In der Theorie gelten steigende Zinsen normalerweise als Verkaufsargument für Gold bzw. Goldminen, weil dadurch Goldbesitzer in höherem Maße auf Zinsen verzichten müssen und dadurch höhere Opportunitätskosten entstehen. Seit Mitte Dezember 2015 hat die US-Notenbank Fed bereits viermal den US-Leitzins um insgesamt 75 Basispunkte nach oben geschraubt. Doch dies hat weder dem Goldpreis noch dem Goldminenindex geschadet, schließlich haben sie sich seither um rund 18 bzw. 70 Prozent verteuert. Weil die Inflation deutlich dynamischer kletterte als die Renditen, kam es nicht zu einem signifikanten Anstieg bei den um die Inflation bereinigten Realzinsen, im Gegenteil.

Vor allem in Deutschland haben Investments in Bundesanleihen keinen risikolosen Zins - wie in den guten alten Zeiten - sondern einen garantierten Vermögensverlust beschert. Deutsche Anleger haben aufgrund der negativen Erfahrungen aus mehreren Währungsreformen ein sehr inniges Verhältnis zu Investments in Gold. Dies lässt sich besonders gut an der Entwicklung der Goldbestände von Xetra-Gold (WKN: A0S9GB), dem mit physischem Gold hinterlegten und mit einem Lieferanspruch ausgestatteten Wertpapiers auf Gold ablesen. Seit dem Jahreswechsel nahm dessen Gewicht von 117,6 auf über 167 Tonnen (+42 Prozent) zu.

Angesichts der zahlreichen globalen Krisenherde unterschiedlichster Art, mag man fast zu dem Schluss kommen, dass Investoren die Risiken an den internationalen Finanzmärkten derzeit unterschätzen und deshalb den Krisenschutz Gold links liegen lassen. Dies lässt sich besonders gut an diversen Volatilitätsindizes ablesen. Sie gelten als Risikobarometer und notieren gegenwärtig meist auf Mehrjahrestiefs. Dies trifft zum Beispiel auf den VDAX-NEW, den VSTOXX und den VIX (S&P 500) zu, was auf ein relativ hohes Maß an Sorglosigkeit hindeutet.

Ein Investment in Goldminenaktien stellte aus folgenden Gründen eine sinnvolle Option dar. Erstens: Der NYSE Arca Gold Bugs-Index kann als besonders interessantes Sachwertinvestment betrachtet werden, da dieser sowohl eine Gold- als auch eine Aktienkomponente besitzt. Zweitens: Außerdem attestieren Anlageexperten dem Goldminenindex eine negative Korrelation zum allgemeinen Aktienmarkt. Dadurch eignet er sich idealerweise als Versicherungsschutz. Mit dem nachfolgend aufgeführten Memory Express-Zertifikat der Société Générale könnte man sogar im Falle eines begrenzten Rücksetzers eine deutlich zweistellige Rendite erzielen. Wichtig zu wissen: Wer einen Zusammenbruch des Banken- bzw. Finanzsystems für möglich hält, sollte das Papier dennoch eher meiden. Grund: Weil das Zertifikat als Inhaberschuldverschreibung konzipiert ist, könnte ein Zusammenbruch des Emittenten - selbst im Falle einer starken Performance des Goldminenindex - einen Totalverlust generieren.

Unter charttechnischen Aspekten kann man dem NYSE Arca Gold Bugs Index einen Seitwärtstrend in einer Tradingrange von 160 bis 220 Punkten attestieren. In diesem Jahr scheiterte der Goldminenindex bereits dreimal an der langfristigen 200-Tage-Linie, was zweifellos einen faden Beigeschmack nach sich zieht. Ein nachhaltiges Überwinden dieser Durchschnittslinie würde die Charttechnik aber auf einen Schlag wieder aufhellen und möglicherweise massive chartinduzierte Käufe nach sich ziehen. Bei dem nachfolgend aufgeführten Zertifikat spielt das Aufwärtspotenzial jedoch eine untergeordnete Rolle. Um mit dem Papier die maximal mögliche Rendite zu erzielen, darf der Index am 11. Februar 2019 auf keinen Fall auf oder unter 149,50 Punkten schließen. Somit beläuft sich der Risikopuffer aktuell auf fast 20 Prozent - das sollte reichen.

Auf Seite 2: So sehen die Konditionen und Kennzahlen aus



Maximal 21 Prozent Rendite bis Februar 2019 möglich

Das von der Société Générale emittierte Memory Express-Zertifikat auf den NYSE Arca Gold Bugs (WKN: SG4589) verfügt über einen Kupon von 7,00 Prozent. Um Gewinne zu erzielen, müsste der Index zumindest am finalen Bewertungstag (11. Februar 2020) auf oder über der Memory-Barriere von 149,50 Zählern notieren. Ein temporäres Unterschreiten dieser Marke würde zwar den Kurs des Zertifikats belasten, ein Knock-out-Ereignis wäre damit allerdings nicht verbunden. Das heißt: Erfolgt keine vorzeitige Ausübung, wird über die Tilgung am Ende der Laufzeit entschieden - in den aktuell unsicheren Zeiten ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Eine vorzeitige Tilgung erfolgt allerdings, falls der Goldminenindex am 12. Februar 2018 den eingebauten Tilgungslevel von 230,00 Punkten erreicht oder überschreitet. In diesem Fall würde der Anleger pro Zertifikat 107,00 Euro erhalten. Notiert er an diesem Tag jedoch unter dieser Hürde aber über der Memory-Barriere von 149,50 Punkten, käme es zu einer Auszahlung von sieben Euro pro Zertifikat. In diesem Fall würde sich die Laufzeit des Zertifikats um ein weiteres Jahr verlängern. Über das "endgültige Schicksal" des Memory Express-Zertifikats wird dann am 11. Februar 2019 entschieden. Ein Indexstand von über 149,50 Zählern hätte dann - inklusive Expresszahlungen - über die komplette Laufzeit betrachtete Auszahlungen von insgesamt 114,00 Euro zur Folge. Hohe Verluste entstünden allerdings, falls der NYSE Arca Gold Bugs am 11. Februar 2019 unter 149,50 Punkten schließen sollte. Die Höhe der Rückzahlung ergäbe sich dann aus der Multiplikation des maßgeblichen Indexstandes mit dem Bezugsverhältnis von 0,434783. Besonders interessant: Dank der eingebauten Quanto-Funktion wirkt sich die Währungsentwicklung zwischen Euro und Dollar nicht auf das Anlageergebnis aus.

Produkt: Memory Express Zertifikat auf NYSE Arca Gold Bugs
Basiswert: NYSE Arca Gold Bugs
ISIN: DE 000 SG4 589 4
Emittent: Société Générale
Anstehende Bewertungstage: 12.02.18
Finaler Bewertungstag (Zahltag): 11.02.19 (18.02.19)
Tilgungslevel: 230,00 Punkte
Memory-Barriere: 149,50 Euro
Möglicher Kupon: 7,00 % (jährlich)
Kurs aktuell (Basiswert): 185,83 Punkte
aktueller Kurs des Zertifikats: 94,31 Euro Stoppkurs (Zertifikat): 55,00 Euro
Zielkurs (Zertifikat): 113,50 Euro
Währungsgesichert (Quanto): Ja

Disclaimer

Investment des Tages - Wichtige Informationen

In der Rubrik "Investment des Tages" veröffentlichen wir Anlageideen für Privatinvestoren. Die vorgestellten Zertifikate bieten Gewinnchancen im zweistelligen Prozentbereich und verfügen in der Regel über einen komfortablen Risikopuffer. Die vorgestellten Wertpapiere sollen Alternativen aufzeigen, wie man auch in Seitwärts- oder begrenzten Abwärtstrends attraktive Renditechancen wahrnehmen kann. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet aber dennoch stets die Entwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts. Dabei kann es sich um eine Aktie, einen Index oder einen Rohstoff handeln. Geht die Spekulation nicht auf, können unter Umständen hohe Verluste entstehen.

Mit dem Zertifikat zielt der Anleger zum Kaufzeitpunkt zunächst einmal darauf ab, das Papier bis zur Fälligkeit zu halten. Um potenzielle Kursverluste zu begrenzen, werden jedoch in der Regel Stopp-Loss-Marken vorgeschlagen. Diese liegen in der Nähe wichtiger charttechnischer Marken. Die vorgestellten Zertifikate stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.

Grundsätzlich handelt es sich bei Zertifikaten um Inhaberschuldversprechen einer Bank. Die Bonität des Emissionshauses fließt in die Kennzahlen des Finanzprodukts mit ein. Bei einer Insolvenz des Emittenten könnte es im Extremfall sogar zu einem Totalverlust kommen.