Der Aktienkurs des DAX-Titels kam allerdings unter Druck und sank bis auf die Unterstützungsmarke bei 20 Euro ab.

Für Thyssen soll es der ökonomische Befreiungsschlag werden und gleichzeitig ist es der größte Schritt der geplanten Transformation des traditionsreichen Stahlkonzerns. Thyssen ist mitten im Umbau zum Technologiekonzern, der sich künftig auf das Geschäft mit Aufzügen, Komponenten, Großanlagen und Schiffe konzentrieren will. Die Stahlsparte, kapitalintensiv und mit stark zyklischen Beiträgen soll mit dem Stahlgeschäft des indischen Konkurrenten Tata Steel fusionieren. Schon Anfang 2018 könnte alles unter Dach und Fach sein. Doch die Gewerkschaften laufen Sturm.

Sie befürchten einen weit höheren Stellenabbau als die bisher angekündigten 4000 der insgesamt 48000 Arbeitsplätzen. Außerdem würde der neue Standort - geplant ist dass Thysenkrupp Tata Steel B.V. in den Niederlanden seinen Hauptsitz hat - die Montanmitbestimmung aushebeln. Ganz zu Schweigen von der hohen Schuldenlast, die auf die neue Firma übertragen werden soll. Ganz ähnliche Bedenken haben die Kollegen aus den Niederlanden. Damit die Fusion zustande kommt, muss auch der Aufsichtsrat zustimmen. Bei ThyssenKrupp stellen Gewerkschafter die Hälfte der Mitglieder.

Angesichts der Entwicklung sorgen sich die Investoren darum, ob ThyssenKrupp sich dem Druck beugen muss und der ganze Deal platzt. Die ordentlichen Zuwächse beim Aktienkurs, Mitte des Jahres erreichte die Notiz knapp 27 Euro, hat der Thyssen-Kurs wieder abgegeben und notiert aktuell auf einem Niveau, wie vor einem Jahr. Um dieses Niveau bei 20 Euro hat sich eine starke technische Unterstützung gebildet. Sie könnte den Abwärtstrend beenden.

Unterstützung dafür könnten die Jahreszahlen bringen, die die Essener am 23. November vorlegen. Sollten diese überzeugen und das Management einen positiven Ausblick für das neue Geschäftsjahr gibt, würde das auch wieder mehr Investoren in den DAX-Wert locken. Außerdem ist auch noch eine andere Variante denkbar. Thyssen-Großaktionär, die Beteiligungsfirma Cevian, glaubt etwa dass durch die reine Abspaltung des Stahlgeschäfts in eine eigene börsennotierte Thyssen Stahl AG noch mehr für Aktionäre drin sei. Das ist zumindest angesichts wieder erstarkter Margen im Stahl vorstellbar. Und auch ThyssenKrupp scheint sich diese Variante offen zu halten. Dafür spricht vor allem, dass sich der Konzern am Kapitalmarkt eine Milliarde neue Mittel besorgt hat, die der Stahl AG bei einem eigenen Börsengang zu Gute kommen könnte.

Mutige positionieren sich mit dem klassischen Call auf den DAX-Titel. Um das eingesetzte Kapital vor einem Totalverlust zu schützen, sollten Anleger einen Stopp-Kurs beachten. Ein markantes Niveau ist die Unterstützung bei 20 Euro.

Basiswert ThyssenKrupp
Produkt Klassischer Call
WKN DL8D1H
Emittent Deutsche Bank
Laufzeit 12.06.18
Kurs des Calls 3,25 €
Basispreis 20,00 €
Break-even 23,19 €
Omega 5,1
Aufgeld in % 3,25
Stopp-Kurs Basiswert 19,90 €