"La République en Marche!", die Republik in Bewegung. Das beschreibt recht treffsicher die Ziele des frisch gewählten französische Präsidenten Emmanuel Macron. In Frankreich soll es wieder vorangehen. Mehr Flexibilität bei der 35-Stunden-Woche, Unternehmenssteuern sollen gesenkt werden und in den kommenden fünf Jahren will Macron 50 Milliarden Euro an öffentlichen Geldern investieren. Ein guter Teil davon soll in die marode Infrastruktur fließen.

In der Hauptstadt Paris herrscht bereits reger Baubetrieb. Seit 2015 wird am "Grand Paris" gebaut. Weil die Stadt aus allen Nähten platzt, sollen in den kommenden Jahren 200 Kilometer Tunnel gegraben und 68 neue Stationen gebaut werden. Insgesamt sind 108 Milliarden Euro für den Ausbau von "Grand Paris" vorgesehen.

Glänzende Aussichten für den französischen Bau- und Dienstleistungs-Konzern Vinci. Zusammen mit einem Partner holte sich Vinci bereits Anfang des Jahres einen Auftrag zum Bau eines acht Kilometer langen Tunnels sowie fünf neue Stationen im Wert von einer Milliarde Euro. Es könnte der Auftakt für einen Turnaround in der Sparte sein.

In den vergangenen drei Jahren war das Baugeschäft der Franzosen um rund ein Fünftel eingebrochen. Mit einem Umsatzanteil von mehr als 80 Prozent ist die Bausparte eine gewichtige Größe in der Bilanz. Während die kleinere Konzessions-Sparte die wesentlich profitablere ist. Mit einem Umsatzanteil von rund 16 Prozent trug sie 2016 zu 70 Prozent zum Gewinn der Franzosen bei.

Unter Konzession hat Vinci seine Tätigkeiten als Flughafen- und Autobahn-Bauer und -betreiber, sowie den Betrieb von Schienenwege, Parkhäuser und Stadien gebündelt. In Frankreich betreibt Vinci mehr als die Hälfte der Autobahnen, europaweit sind es über 4400 Kilometer. Im zweitwichtigsten Markt nach Frankreich, in Deutschland hat die Vinci-Tochter Eurovia eben erst den Zuschlag für den Ausbau und den Betrieb der Autobahn A7 bekommen und kassiert für die kommenden 30 Jahr die anfallenden LKW-Mautgebühren. Ein sicheres Geschäft für die Franzosen.

Besonders gut entwickeln sich die 35 Flughäfen, die Vinci weltweit betreibt. Im ersten Quartal legte der Umsatz in dem Bereich um elf Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zu. Im März kam der brasilianischen Flughafens Salvador mit jährlich rund 7,5 Millionen Passagieren dazu. Bei der Ausschreibung für den als Renditeperle eingeschätzten Belgrader Flughafen haben die Franzosen ein Gebot abgegeben. Eine Entscheidung der serbischen Regierung wird im September erwartet.

Insgesamt konnte Vinci in den ersten drei Monaten den Umsatz um fünf Prozent auf 8,4 Milliarden Euro steigern. Der Auftragseingang legte um zehn Prozent auf 30,2 Milliarden Euro zu. Für 2017 will Vinci sowohl beim Umsatz als auch Gewinn zulegen.

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Einschätzung der Redaktion



Zusammen mit der jüngsten Korrektur an den Aktienmärkten ging auch der Vinci-Kurs zurück. Der seit Jahresanfang laufende Aufwärtstrend gerät aktuell unter Druck, sollte der Kurs die Unterstützung bei 70 Euro nach unten durchbrechen. Fundamental sind die Aussichten gut. Bei der US-Investmentbank Goldman Sachs steht Vinci auf der "Conviction Buy List" mit Kursziel 96 Euro. Spekulative Anleger hebeln die Wachstumschancen mit dem klassischen Call. Das ausgesuchte Derivat legt um fünf Prozent zu, wenn sich die Aktie um ein Prozent verbessert. Um das eingesetzte Kapital vor hohen Verlusten zu schützen, setzten Anleger einen individuellen Stop-Kurs.

Basiswert Vinci SA
Produkt Klassischer Call
WKN DGV1ZU
Emittent DZ Bank
Laufzeit 16.03.18
Kurs des Calls 0,73 €
Basispreis 68,00 €
Break-even 76,50 €
Omega 4,4
Aufgeld 4,20
Stopp-Kurs Basiswert 69,70 €