Auf den ersten Blick ist es ruhig geworden um die Volkswagen-Abgasaffäre. Der Konzern hatte zuletzt sogar Positives zu berichten. Die Verkäufe stiegen im Januar gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent auf 847 800 Autos - das erste Verkaufsplus seit Bekanntwerden des Skandals. Grund war vor allem das starke Geschäft in China, wo der Absatz um 13,9 Prozent nach oben kletterte.

Doch die Ruhe trügt. Hinter den Kulissen ringt das Volkswagen-Management um Vorstandschef Matthias Müller derzeit mit den US-Behörden um eine Einigung auf Strafzahlungen und Entschädigungen für die Kunden. Konkret geht es um gut 500 000 Fahrzeuge mit Dieselmotoren, deren Ausstoß schädlicher Abgase nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprach. Sie wurden mit einer Software manipuliert, um dies zu verschleiern.

Die Zeit drängt



Anfang Februar hatte Volkswagen die für den 10. März geplante Vorlage der Bilanz und die für den 21. April angekündigte Hauptversammlung "mit Blick auf noch offene Fragestellungen im Zusammenhang mit den Folgen der Abgasthematik und den daraus resultierenden Bewertungsfragen" verschoben. Laut Gesetz ist der Konzern verpflichtet, den Jahresabschluss bis Ende April vorzulegen. Damit dieser vom Wirtschaftsprüfer uneingeschränkt testiert werden kann, müssen darin die Risiken aus den Strafzahlungen und Entschädigungen exakt beziffert werden.

Ein eingeschränktes Testat hätte weitreichende Folgen. Unter anderem könnten eventuell Kredite und Anleihen fällig gestellt werden. Schlimmstenfalls könnte die Gesellschaft in Bezug auf ihre Finanzierung in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Noch ist es zwar nicht so weit. Allerdings tragen die neuesten Enthüllungen, wonach Ex-Vorstandschef Martin Winterkorn bereits ab Mai 2014 konkrete Hinweise auf die Probleme in den USA vorgelegen hätten, nicht gerade zu einer schnellen Einigung mit den US-Behörden bei.

Da die Unsicherheiten bei Volkswagen tendenziell wieder zunehmen werden, dürfte sich die Aktie schwertun, sich besser als der Gesamtmarkt zu schlagen. Von einem solchen Szenario würde ein Volkswagen Vz. Short/DAX Long-Alpha-Turbo-Optionsschein von der DZ BANK profitieren. Das Zertifikat legt zu, wenn sich der DAX besser entwickelt als die Volkswagen-Aktie, unabhängig davon, ob die Kurse steigen oder fallen. Mit dem Papier können Anleger also auch einer eventuellen weiteren Korrektur an den Märkten gelassen entgegensehen, denn wichtig ist nur die relative Performance der beiden Basiswerte zueinander.

Das Papier, das zu 1,00 Euro emittiert wurde und mit einem anfänglichen Hebel von zehn ausgestattet war, hat bereits um rund 155 Prozent zugelegt. Dennoch beträgt der rechnerische Hebel noch etwas weniger als vier. Da dieser auch in die umgekehrte Richtung wirkt, sollten sich nur risikobereite Anleger in dem Schein engagieren.