Im Umfeld der EZB-Sitzung ist der DAX um rund 800 Punkte nach oben geschnellt - die Jahresendrally ist eingeläutet. Seit Gründung des DAX im Jahr 1988 hat der Index 20 Mal mit positiven Vorzeichen abgeschlossen. In 19 dieser 20 Jahre hat er auch im vierten Quartal zugelegt. Der Jahresendrally-Effekt ist statistisch signifikant: In der Rückrechnung seit 1959 hat der DAX im Oktober im Schnitt um 0,72 Prozent zugelegt. Im November und Dezember waren es sogar 1,25 Prozent beziehungsweise 1,18 Prozent.

Profis pflegen ihre Depots



Die Gründe, warum es so oft zu einer Jahresendrally kommt, lassen sich vor allem auf das Verhalten der professionellen Marktteilnehmer zurückführen: Zahlreiche Fondsmanager nutzen die letzten Tage des Jahres, um ihre Depots auf Vordermann zu bringen. Beim sogenannten Window Dressing werden die Verliererpapiere des Börsenjahrgangs noch vor Silvester aus den Depots verbannt, Gewinneraktien hingegen gekauft. Auf diese Weise können die Profis ihren Kunden in der Jahresendabrechnung vorgeben, dass sie schon das ganze Jahr über richtig gelegen haben.

Dieses Jahr könnte der Jahresendrally-Effekt besonders heftig ausfallen. Noch bis kurz vor der EZB-Sitzung lag der DAX verglichen mit dem Jahresendstand 2015 leicht im Minus. Der plötzliche Vorstoß in die Gewinnzone dürfte die meisten Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt haben. Nach den vielen überraschenden Marktbewegungen im laufenden Jahr - Stichworte Brexit, US-Präsidentschaftswahl und Italien-Referendum - hielten sich viele Profis bis zuletzt zurück.

Mit einem DAX-Sprintzertifikat können Anleger doppelt von weiteren Kursgewinnen profitieren. Die Rückzahlung orientiert sich am Indexstand vom 22. Dezember 2016. Zwischen dem Basispreis von 11 000 Punkten und dem Cap von 12 000 Zählern werden die Gewinne zweifach angerechnet. Die Maximalrückzahlung von 130 Euro je Zertifikat wird erreicht, wenn der DAX am Laufzeitende bei 12 000 Punkten oder höher steht.

Unser Kursziel von 120 Euro impliziert einen Indexstand von 11 500 Zählern. Sollte der DAX am Laufzeitende wider Erwarten unterhalb des Basispreises von 11 000 Punkten notieren, erfolgt die Rückzahlung wie bei einem klassischen Indexzertifikat: Kursverluste werden also nicht mit Hebel, sondern "nur" eins zu eins abgebildet. Jedoch müsste das Aufgeld von aktuell 1,9 Prozent als zusätzlicher Verlust verkraftet werden.