Der chinesische nationale Volkskongress hat im März einen neuen Fünfjahresplan verabschiedet. Das übergeordnete Ziel des 14. Fünfjahresplans ist eine qualitativ hochwertige Entwicklung im Reich der Mitte.

Die zwei Eckpfeiler der neuen Entwicklungsstrategie sind dabei die Förderung der Innovationsfähigkeit und Technologieführerschaft Chinas sowie die Stärkung der Binnenwirtschaft, die die Erfüllung der Grundbedürfnisse einschließt. Dies ist auch als Reaktion von Chinas Führung auf die nachlassende Dynamik des Welthandels und die wachsende Unsicherheit in internationalen Wirtschaftsbeziehungen zu verstehen. Der Handelskonflikt mit den Vereinigten Staaten sowie die Lieferkettenunterbrechungen haben schließlich Chinas Wirtschaft beeinträchtigt.

Das Land will daher unabhängiger vom Ausland werden, Importe reduzieren und trotzdem Wohlstand und Umweltschutz steigern. Unternehmen, die in diesen Bereichen tätig sind, profitieren daher von Fördermaßnahmen. Ihre Erträge dürften auch künftig kräftig steigen.

Aufwendiger Filterprozess

Aus allen Firmen, die in Shanghai und Shenzhen im Börsensegment der A- und B-Aktien oder in Hongkong gelistet sind, versucht das Vontobel-Zertifikat China New Vision (ISIN: DE 000 VQ8 SFS 0), die Gewinner des Fünfjahresplans herauszufiltern. Dabei werden Gesellschaften mit einem schlechten Nachhaltigkeitsrating ausgeschlossen.

Aus allen Branchen werden die Aktien herausgesucht, die sich bezüglich Innovationskraft und Stärkung der Binnenwirtschaft beziehungsweise Erfüllung der Grundbedürfnisse der Bevölkerung besonders qualifizieren. Zudem müssen sie gute Finanzkennzahlen aufweisen, betrachtet werden dabei etwa Eigenkapitalrendite, Bruttogewinn im Verhältnis zum Vermögen oder Forschungsausgaben bezogen auf den Umsatz.

Die Sektoren, die vom Fünfjahresplan am meisten profitieren, erhalten ein höheres Gewicht als andere Branchen. Das betrifft Konsumgüter, Grundnahrungsmittel, IT und Gesundheitsversorgung.

Insgesamt 46 Titel hat Vontobel so ermittelt, darunter Tencent, China Tourismus Group, den Haushaltsgerätehersteller Xiamen oder Alibaba.

Vierteljährlich wird die Zusammensetzung überprüft. Dafür verlangen die Schweizer 1,25 Prozent jährliche Gebühr. Die Anleger erhalten die Nettodividenden. Kein Titel darf mehr als vier Prozent Anteil haben und keiner weniger als 0,6 Prozent. Es besteht ein Währungsrisiko.

Das Zertifikat mit unbegrenzter Laufzeit kann bis zum 2. Juli gezeichnet werden und ist ab 8. Juli handelbar.

Das Auswahlverfahren ist schwer verständlich. Trotzdem ist der Ansatz interessant und könnte mittelfristig dazu führen, dass eine Mehrrendite im Vergleich zu den herkömmlichen chinesischen Aktienindizes erzielt wird. Schließlich wird in China stets rigide das umgesetzt, was die Parteispitze vorgibt. Das heißt im Umkehrschluss, dass Firmen in den von der Führung favorisierten Bereichen stark profitieren.