Auch kritische aktivistische Finanzinvestoren, die zuletzt für viel Unruhe in der Bank gesorgt hatten, sollen von den Plänen überzeugt werden. Dabei schloss Klösges auch einen Verkauf der Software-Tochter Aareon nicht aus.
"Weiteres Wachstum und nachhaltige Steigerung unserer Profitabilität: Das ist es, was wir vorhaben," sagte Klösges. "Wir wollen und werden wachsen und zwar stärker als bisher geplant." Dies gelte für alle Segmente. Der Start in das laufende erste Quartal 2022 sei gut gewesen. Dieses Jahr sei ein Betriebsergebnis in einer Spanne von 210 bis 250 Millionen Euro zu erwarten. Das sei ein Niveau annähernd wie das vor der Pandemie. Für 2024 peilt die Aareal Bank einen weiteren Anstieg auf bis zu 350 Millionen Euro an. Dazu soll die Software-Tochter Aareon einen erheblichen Beitrag leisten.
Die Aareal Bank sei in allen ihren Märkten gut aufgestellt, sagte Klösges. "Daraus werden wir in Zukunft noch mehr machen als bisher." Aaereon sieht Klösges in der Gruppe und in der langfristig angelegten Partnerschaft mit dem Finanzinvestor Advent am besten aufgehoben. Das müsse aber nicht auf Dauer so bleiben. "Der Übergang der Aareon in neue Eigentümerhände, sei es durch einen Verkauf oder einen IPO (Börsengang), ist für uns mit Blick auf unser Zieljahr 2025 kein Tabu," sagte Klösges. Advent hält 30 Prozent an der IT-Tochter.
Die Finanzinvestoren Advent, Centerbridge und der kanadische Pensionsfonds CPPIB waren kürzlich mit einer 1,86 Milliarden Euro schweren Offerte für die Aareal Bank gescheitert. Sie hatten ihre selbstgesetzte Annahmeschwelle für das Kaufangebot deutlich verfehlt, obwohl sie diese gesenkt und die Offerte aufgestockt hatten. Die aktivistischen Investoren Petrus Advisers und Teleios hatten dies als Erfolg ihrer Gegenwehr gegen die Offerte gefeiert.
ENGAGEMENT IN RUSSLAND UND UKRAINE BEGRENZT
Das Engagement des Instituts in Russland und in der Ukraine ist laut dem Management sehr limitiert. In der Ukraine sei die Bank nicht engagiert. Das Restexposure in Russland liege bei 200 Millionen Euro. Die Bank hatte vor mehreren Jahren den Markt als nicht-strategisch eingestuft und einen Austritt begonnen.
2021 erwirtschafte die Aareal Bank nach vorläufigen Zahlen ein Betriebsergebnis von 155 Millionen Euro nach einem Verlust von 75 Millionen Euro 2020. Nach Steuern verdiente das Institut 68 Millionen Euro, verglichen mit einem Verlust von 69 Millionen Euro im Jahr 2020. Die Risikovorsorge sank 2021 deutlich auf 133 Millionen Euro, nachdem sie im Vorjahr im Zuge der Pandemie noch bei 344 Millionen Euro gelegen hatte. Den Aktionären stellte die Aareal Bank eine Dividende von insgesamt 1,60 Euro in Aussicht. Darin enthalten ist eine Dividende von 0,50 Euro auf Basis des Konzernergebnisses 2021 sowie die wegen der Übernahmeofferte einbehaltene Auszahlung von 1,10 Euro.
rtr