Die starken Ausschläge an den Finanzmärkten als Folge der Coronavirus-Krise hätten die Volumen im Wertpapier-Handel angekurbelt und dem Institut zu höheren Gebühreneinnahmen verholfen. "Wir haben die erste Etappe unserer im Februar 2020 vorgestellten dreijährigen Transformationsstrategie gemeistert", erklärte Konzernchef Philipp Rickenbacher.
Bär drückte unter anderem dank eines Stellenabbaus die Kosten und fuhr höhere Erträge ein. Hätte die Zürcher Bank nicht noch mit Altlasten zu kämpfen gehabt, wäre der Gewinn noch höher ausgefallen. Bär habe Rückstellung von 73 Millionen Franken zur Beilegung von Geldwäsche- und Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit dem Weltfußballverband Fifa in den USA sowie Belastungen bei der italienischen Tochter Kairos im Umfang von 190 Millionen Franken verbucht.
Bär sammelte Neugeld von 15,1 Milliarden Franken entsprechend 3,5 Prozent des Bestandes ein. Starke Zuflüsse kamen unter anderem von Kunden in Deutschland, Großbritannien, Hongkong, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Mexiko. Ende 2020 verwaltete der Konzern 434 Milliarden Franken, 1,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Angesichts des guten Ergebnisses will Bär die Dividende um 17 Prozent auf 1,75 Franken je Aktie hochschrauben. Das Institut plane ein neues Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu 450 Millionen Franken, das voraussichtlich von März 2021 bis Ende Februar 2022 laufen soll. "Da die Jahre des aggressiven Wachstums vorerst passe erscheinen, hat sich die Bank zu Kapitalrückführungen in größerem Stil entschieden", erklärte ZKB-Analyst Michael Kunz. Bär bekräftige die Ziele für 2022.
Kurzfristig setze das Unternehmen vor allem auf organisches Wachstum, wie Rickenbacher sagte. Mittelfristig seien auch Zukäufe möglich. Er gehe davon aus, dass die Schweizer Finanzmarkt-Aufsicht Finma das wegen Verstößen gegen Geldwäsche-Bestimmungen im Zusammenhang mit mutmaßlichen Korruptionsfällen sowie systematischen Mängeln beim Risikomanagement erlassene Verbot von größeren Übernahmen 2021 aufhebe.
rtr