Der Bitcoin fährt wieder Achterbahn: Zuletzt stieg er innerhalb eines Monats um rund 25 Prozent, zuvor war er jedoch im Corona-Crash stärker eingebrochen als Aktien. Eigentlich war erwartet worden, dass die Kryptowährung sich besser schlägt, da ihre Kursentwicklung als unabhängig von den Börsen gilt. "Bitcoin ist von der Logik her ähnlich wie Gold und ebenfalls ein knappes Gut", so Philipp Sandner, Leiter des Blockchain Center an der Frankfurt School of Finance.
Offenbar gilt das in Krisenzeiten aber nicht. Der jüngste Anstieg war trotzdem stärker als der von Aktien. Grund ist das Halving. Dabei halbiert sich die Bitcoin-Menge, welche die Produzenten der Digitalwährung, die Miner, als Belohnung erhalten. So soll eine Inflation des Bitcoin verhindert werden.
Digitale Währungen sind, vereinfacht gesagt, eine Aneinanderreihung von Zahlen, die durch eine Software berechnet wird Eine computergestützte Verschlüsselungstechnik ermöglicht es, die Übertragung einer Geldeinheit von einem Eigentümer zum nächsten lückenlos vom Zeitpunkt ihrer Schaffung an zu dokumentieren. Die Betreiber, welche die Rechenleistung zur Verfügung stellen, sind die Miner. Das letzte Halving war am 12. Mai. Jetzt erhält ein Miner nur noch 6,25 Bitcoins pro Bitcoin-Block, vorher waren es 12,5.
Zahl an Bitcoins ist limitiert
Da die Höchstzahl an Bitcoins wegen eines eingebauten Algorithmus auf 21 Millionen begrenzt ist und bereits etwa 18,4 Millionen Bitcoins im Umlauf sind, werden diese mit jedem Halving theoretisch mehr wert. Wächst doch das Bitcoin-Angebot langsamer, die Nachfrage aber steigt. Bei den beiden letzten Halvings 2012 und 2016 führte das dazu, dass der Preis in den Wochen vor und nach dem Halving explodierte.
Auch dieses Mal war der Effekt spürbar. Von 5.000 US-Dollar Mitte März erhöhte sich der Wert auf fast 10.000 Dollar. Aktuell korrigiert der Bitcoin etwas, um den Anstieg zu verdauen. Dennoch stehen die Chancen gut, dass die Digitalwährung teurer wird. Experten rechnen zwar nicht wie bei früheren Halvings mit exorbitanten Kurssprüngen, das Jahreshoch von 2019 bei 13.000 Dollar sollte aber erreichbar sein.
Neben dem Halving könnte der durch Corona ausgelöste Digitalisierungsschub die Verwendung von Kryptowährungen beschleunigen. Hinzu kommt, dass die Zentralbanken erneut die Geldschleusen öffneten. Das entwertet Papiergeld, nicht beliebig vermehrbare Währungs-Ersatzformen wie Gold oder Bitcoin dürften profitieren.
Darauf setzen Anleger mit einem Endlos-Zertifikat (ISIN: DE 000 VL3 TBC 7) von Vontobel. Es bildet den Bitcoin-Kurs im Verhältnis 1 : 10 in Euro ab. Da die digitale Devise in Dollar notiert, besteht ein Währungsrisiko. Die Jahresgebühr beträgt 1,5 Prozent. Jedoch sollten sich nur sehr risikobereite Anleger engagieren, da die Schwankungen extrem sind.