Für einen Bitcoin-gestützten ETF müssen Anleger wie erwartet weiterhin viel Geduld mitbringen und Apple will vorerst nicht auf Krypto setzen.
Bitcoin und Ether erneut auf Rekord - Jahresendrallye ante portas?
Die nach Marktgröße wichtigsten Kryptowährungen Bitcoin und Ether haben in der vergangenen Woche abermals ein neues Rekordhoch erreicht. Als Hintergrund fungierten in erster Linie neue Inflationssorgen aus den Vereinigten Staaten. So notiert die Inflationsrate für den Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 6,2 Prozent und damit so hoch wie seit 31 Jahren nicht mehr. Anleger flüchten spätestens seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie in der westlichen Welt verstärkt in Kryptowährungen.
Doch mit den neu entfachten Inflationssorgen werden auf der Gegenseite auch Zinserhöhungsspekulationen lauter. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) könnte sich schon bald gezwungen sehen, an den berüchtigten Zinsschrauben zu drehen und die Zeiten des "billigen Geldes" damit beenden.
Securities Exchange Commission (SEC) lehnt Bitcoin-gestützten ETF ab
Die Securities Exchange Commission (SEC) hat am vergangenen Freitag einen Antrag des Fondsanbieters VanEck abgelehnt, welcher einen börsengehandelten Bitcoin-ETF auf Basis von Kassakursen beinhaltete. Die SEC verwies auf Bedenken hinsichtlich "betrügerischer und manipulativer Handlungen und Praktiken". Laut der Behörde sei es notwendig, "Investoren und das öffentliche Interesse zu schützen."
Aktuell sind in den Vereinigten Staaten nach wie vor Krypto-ETFs auf Grundlage von sogenannten Futures erlaubt. Futurekontrakte werden auf eigenständigen Börsen gehandelt und unterliegen einer ständigen Aufsicht und damit hohen Transparenz.
Ein Spot- oder Kassakurs bildet indes den "echten" Bitcoin-Preis ab, gilt aber als manipulationsanfällig. Die regulatorischen Hürden für die erste Lancierung eines Bitcoin-ETFs auf Basis von Kassakursen scheinen bis dato noch zu hoch zu sein. Anleger sollten vor diesem Hintergrund weiterhin viel Geduld mitbringen. Eine Zulassung wäre ein weiterer Ritterschlag in der Geschichte von Bitcoin und Co.
Apple will vorerst nicht auf Bitcoin und Co setzen - Anleger hoffen auf Tesla-Comeback Der Technikriese Apple hat laut Aussagen des Chefs Tim Cook derzeit nicht vor, Kryptowährungen in absehbarer Zeit zu akzeptieren und damit zu einer Zahlungsmethode zu machen. "Es ist nicht das, was wir unmittelbar vorhaben", sagte Cook auf dem Online-Event "DealBook". Zudem plane Apple nicht, mit seinen geschätzten 200 Milliarden Dollar an Barreserven Kryptowährungen zu kaufen. "Ich glaube nicht, dass die Leute Apple-Aktien kaufen, um sich in Krypto zu engagieren", so Cook.
E-Autobauer Tesla als mögliche Blaupause für Apple
In der Vergangenheit kamen immer wieder Spekulationen auf, dass der E-Autobauer Tesla als Blaupause für Apple fungieren könnte. Tesla hatte im vergangenen Frühjahr erstmals ein Bitcoin-Engagement in Milliardenhöhe öffentlich gemacht und gleichzeitig für einen begrenzten Zeitraum den Bitcoin (BTC) als Bezahlmittel in den eigenen Reihen akzeptiert. Angesichts von Umweltbedenken, welche mit dem energieintensiven Mining einhergehen, hatte der Autohersteller jedoch wieder eine Rolle rückwärts gedreht und den BTC als Bezahlmittel entfernt.
Doch möglicherweise könnte Tesla schon bald wieder den Bitcoin als Zahlungsmethode akzeptieren und Apple in Zukunft damit ermutigen, einen ähnlichen Weg einzuschlagen. Laut Musk müsse die für das Mining notwendige Energie mindestens zu 50 Prozent aus "grünen Energien" stammen.
Sollten Tesla und Apple in Zukunft Kryptowährungen als offizielles Bezahlmittel annehmen, dürfte dies die Akzeptanz deutlich erhöhen und Bitcoin und Co ein Stück salonfähiger machen.