Heute veröffentlichte die Commerzbank ihren Geschäftsbericht. Auch wenn viele Daten daraus bereits kommuniziert waren, erhalten Anleger noch mehr Infos zur Commerzbank-Aktie. Wie es jetzt für das Papier weitergeht und was es in Sachen Dividende und Aktienrückkauf zu beachten gibt.

Bei der Commerzbank ist aktuell viel Bewegung drin. Nachdem die Bank-Aktie seit Herbst starke 94 Prozent Rendite einfahren und die Rückkehr in den DAX perfekt machen konnte, brachte die Banken-Krise Unruhe rein. Innerhalb von drei Wochen verlor die Commerzbank-Aktie rund 25 Prozent an Wert. Doch was zeigen die heute veröffentlichten Geschäftszahlen zum Jahr 2022? Und wie geht es mit der Aktie weiter?

Commerzbank Geschäftsbericht 2022

Viele Eckdaten des Geschäftsberichts 2022 der Commerzbank waren im Vorfeld bereits bekannt. Doch heute kamen die endgültigen Zahlen heraus. Und diese zeigten, warum die Commerzbank-Aktie Ende 2022 so stark gestiegen war. Denn das operative Ergebnis der zweitgrößten deutschen Bank konnte um 77 Prozent von 1,183 Milliarden Euro auf 2,099 Milliarden Euro ansteigen. Im selben Zeitraum gelang eine Vervielfachung des Ergebnis je Aktie von 0,23 Euro im Vorjahr auf 0,99 Euro in 2022. Zudem konnte die Bank das bilanzielle Eigenkapital leicht von 29,8 Milliarden Euro auf 30,9 Milliarden Euro steigern. 

Dabei befindet sich die Commerzbank aktuell in einem Restrukturierungs-Prozess. So sagt auch der Vorstandsvorsitzende Cr. Manfred Knof: "Unter diesen Umständen ist es alles andere als selbstverständlich, dass wir auf ein insgesamt gutes Jahr für die Commerzbank zurückblicken können. Wir haben auch im zweiten Jahr der Umsetzung unserer Anfang 2021 verabschiedeten „Strategie 2024“ viel bewegt." Zur Halbzeit sei man voll auf Kurs, fügte Knof hinzu. Und weiter: "Wesentliche Teile der Restrukturierung, die tief in die gesamte Organisation eingegriffen und die ersten beiden Jahreder Strategieumsetzung über weite Strecken geprägt hat, sind inzwischen weitgehend abgeschlossen. So haben wir den geplanten Abbau von brutto 10 000 Vollzeitstellen bereits weitgehend geregelt." 

Das gibt der Commerzbank nun auch die Gelegenheit in Sachen Dividende und Aktienrückkäufe wieder großzügiger zu werden:

Commerzbank-Aktie: Dividende und Rückkäufe

So will die Commerzbank zum ersten Mal seit 2018 wieder eine Dividende zahlen. Der Vorstand schlägt eine Auszahlung von 20 Cent je Aktie vor, was eine aktuelle Dividendenrendite von rund 2,27 Prozent bedeutet. Zudem will die Commerzbank eigene Aktien im Wert von 122 Millionen Euro zurückkaufen. 

Nachdem es am Freitag im Zuge der Unsicherheiten rund um die Deutsche Bank nochmal einen Kursabsturz bei der Commerzbank-Aktie gab, kann sich das Papier heute stabilisieren. Heute steht die Commerzbank bei 9,15 Euro und damit sogar mehr als zwei Prozent im Plus. 

Doch wie geht es bei der Commerzbank-Aktie weiter?

Ziele und Ausblick

Die Commerzbank strebt ein besseres operatives Ergebnis zum Ende ihrer Restrukturierung an. Das Frankfurter Geldhaus setzt sich ein operatives Ergebnis von 3,2 Milliarden im Jahr 2024 als Ziel, wie aus dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Auf dem Investorentag Anfang März hatte Konzernchef Manfred Knof noch von einem anvisierten operativen Ergebnis von drei Milliarden Euro gesprochen. Die Auswirkungen der Zinserhöhung sowie der Inflationsdruck und eine "leicht schwächere Prognose" für das Risikoergebnis führten zum erhöhten Ergebnisziel. Dementsprechend stiegen zum Ende 2024 auch die Erwartungen der Eigenkapitalrendite der Bank auf über 7,3 Prozent bei einer gleichbleibenden Aufwands-Ertrags-Quote von 60 Prozent.

Einschätzung zur Commerzbank-Aktie

Die BÖRSE ONLINE Redaktion empfiehlt die Commerzbank-Aktie aktuell zum Kauf mit einem Kursziel von 14,50 Euro. Dies bedeutet ein Potenzial von rund 50 Prozent. Einen Stopp sollten Anleger aber bei 7,80 Euro einziehen. Zudem sollten Anleger momentan den Banken-Sektor im Auge behalten. Aktuell kann es hier zu größeren Schwankungen kommen. 

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(Mit Material von Reuters)

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.